Für die Schwellenländer ist der MSCI Emerging Markets unbestritten der wichtigste Aktienindex. Das zeigt die Vielzahl der entsprechenden ETFs, in die Anleger oftmals große Summen investiert haben. Gleichwohl hat MSCI einige Varianten zu diesem Indexklassiker entwickelt.
Das gilt zum Beispiel für den MSCI Select OECD Emerging Markets GDP Weighted. Der Index bildet jene sieben Schwellenländer ab, die zu den Mitgliedsländern der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) zählen. Dies gilt für Chile, Polen, Mexiko, Südkorea, Tschechien, die Türkei und Ungarn - also für Schwellenländer, die sich der Demokratie und der Marktwirtschaft verpflichtet fühlen und bereits ein vergleichsweise hohes Pro-Kopf-Einkommen erreicht haben. Zudem gewichtet der OECD-Index die Länder nicht über ihren Börsenwert, sondern anhand ihres Bruttoinlandsprodukts, was englisch mit Gross Domestic Product (GDP) übersetzt wird.
Anleger können mit dem Lyxor MSCI Select OECD Emerging Markets GDP ETF auf diesen Index setzen. Im Portfolio stellen Südkorea, Mexiko, die Türkei und Polen die vier größten Länder. Im Vergleich zum Index MSCI Emerging Markets verzichten Anleger damit auf die großen Schwellenländer Brasilien, China, Indien, Russland und Südafrika. Interessant ist auch der Vergleich zum ComStage S & P SMIT 40 ETF, der die vier Länder Südkorea, Mexiko, Indonesien und die Türkei (SMIT) jeweils gleichgewichtet abbildet.
Gemessen an der Wertentwicklung hätte sich der Fokus auf die BIP-gewichteten OECD-Schwellenländer nicht gelohnt. Über ein und drei Jahre lag der klassische MSCI-Schwellenländer-Index vorn. Anleger zögern ebenfalls noch und haben bislang erst rund zehn Millionen Euro in den Lyxor MSCI Select OECD Emerging Markets GDP ETF investiert.
Fazit: Gewiss ein interessanter Ansatz, der in puncto Wertentwicklung und ETF-Volumen aber noch nicht überzeugen konnte.