Die Handelsumsätze waren am Mittwoch erneut gering, was Händler auch mit dem Feiertag am Donnerstag begründeten. Zwar wird an Christi Himmelfahrt in Deutschland gehandelt, doch sind viele Investoren im Kurzurlaub. Das liegt auch an den Feiertagen am Montag in den USA (Memorial Day) und Großbritannien (Spring Bank Holiday). An der Wall Street zeichnete sich am Nachmittag ebenfalls ein wenig veränderter Handelsstart ab.

DAIMLER FALLEN ANS DAX-ENDE



Bei den Einzelwerten standen Daimler mit einem Abschlag von 2,3 Prozent unter Druck. Wegen der Dieselabgasaffäre hatte es am Dienstag Razzien an Daimler-Standorten gegeben. Seit März ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Betrug durch die Manipulation der Abgasnachbehandlung bei Diesel-Autos und strafbare Werbung. Dabei tausche sie sich auch mit den US-Behörden aus, hieß es am Mittwoch.

Zudem belastete Daimler die Klage der US-Regierung gegen FiatChrysler wegen manipulierter Abgaswerte. Bis 2007 hatte Chrysler zu Daimler gehört. "Einige Anleger fürchten, dass Daimler in die Fiat Chrysler Sache mit reingezogen werden könnte", sagte ein Händler. Die in Mailand gelisteten Fiat-Chrysler-Titel verbilligten sich zeitweise um vier Prozent.

LINDE-AKTIONÄRE SETZEN AUF PRAXAIR-FUSION



Bei Linde ging es hingegen aufwärts. Die Titel kletterten um 3,9 Prozent auf 172,40 Euro an die Dax-Spitze. Der Aufsichtsrat des Münchener Gasekonzerns will einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge in der kommenden Woche über eine Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair entscheiden. "Da haben wohl einige die Hoffnung, dass der Deal doch klappt", sagte ein Börsianer. Die Linde-Arbeitnehmervertreter lehnen die Fusion ab.

In London warfen die Anleger Kingfisher wegen einer Absatzflaute aus ihren Depots. Die Aktien der Baumarktkette fielen um sieben Prozent. Erleichterung herrschte dagegen bei den Aktionären von Marks & Spencer, die bis zu 2,6 Prozent stiegen. Der Jahresgewinn ging nicht so stark zurück wie befürchtet. In Erwartung steigender Rüstungsausgaben in den USA kletterten BAE Systems auf ein Rekordhoch von 662 Pence. Analysten zufolge macht BAE Systems rund 37 Prozent seiner Umsätze im amerikanischen Verteidigungssektor.

HAPAG-LLOYD NACH BESIEGELTER FUSION AN SDAX-SPITZE



Im Kleinwerteindex SDax schafften es Hapag-Lloyd mit einem Kursplus von mehr als acht Prozent an die Spitze. Deutschlands größte Containerreederei hat nach anfänglichen Verzögerungen den Zusammenschluss mit dem arabischen Konkurrenten UASC unter Dach und Fach gebracht. Die Papiere sprangen auf ein Zwei-Monatshoch von 29,50 Euro.