Anleger, die diese weltbekannte Aktie noch im Portfolio haben, sollten den Titel laut Expertenmeinung noch am Dienstag schnell verkaufen, um große Verluste zu vermeiden – obwohl die Aktie zuletzt im Plus lag. Wir erklären, was hinter der Aussage steckt.

Meme-Aktien sind schon seit Jahren immer wieder ein Thema an den Börsen. Am bekanntesten dürfte wohl der Fall der GameStop-Aktie sein, die im Jahr 2021 zwischenzeitlich von 20 US-Dollar auf rund 480 US-Dollar anstieg, inklusive krassem Absturz danach. Kein Wunder, denn fundamental steckt hinter der Aktie nicht viel. 

Der Videospielhändler kämpft schon lange mit einem sich wandelnden Markt für Gebrauchtspiele und gab Anlegern nie einen Grund, groß einzusteigen. Eine über Social Media und Plattformen wie Reddit angetriebene Hype-Rally hatte das Papier vor drei Jahren aber in ungeahnte Höhe getrieben. Eine bekannte Figur hinter dem Kursrausch damals: Keith Gill alias „Roaring Kitty“. Der sorgt mit mysteriösen Posts bis heute dafür, dass die Aktien von GameStop und anderen Unternehmen wie AMC durchdrehen. So wie jetzt wieder.

GameStop (WKN: A0HGDX)

GameStop-Aktie steigt erneut stark an nach Post von Roaring Kitty

Am Freitag hatte sich der berüchtigte Anleger zum ersten Mal seit Ende Juni wieder auf dem Kurznachrichtendienst X – ehemals Twitter – gemeldet. Er hatte ein Meme aus dem Film „Toy Story 2“ veröffentlicht, in der ein Mensch die Spielzeugpuppe Woody fallen lässt. Das Gesicht der Figur wurde dabei mit dem eines Hundes ersetzt. In der Internetgemeinde ist das Meme ein Synonym für „Ich will nicht mehr mit der spielen“. 

Anscheinend bezieht sich das Bild auf den Tiernahrungsverkäufer Chewy. Dessen ehemaliger Mitgründer Ryan Cohen ist heute CEO von GameStop. Obwohl also keine direkte Verbindung zwischen Meme und dem Videospielhersteller besteht, schoss die GameStop-Aktie am Freitag zwischenzeitlich um fast sieben Prozent nach oben. Am Montag kamen 1,38 Prozent dazu. Wer aber tatsächlich noch in der Aktie investiert ist, sollte sich schnell aus dem Staub machen, denn bessere Fundamentaldaten dürfte der Konzern nicht anzubieten haben.

Experte rät zum Verkauf der GameStop-Aktie. Quartalszahlen am Dienstag

Bereits am Dienstagabend veröffentlicht GameStop Zahlen für das zweite Geschäftsquartal, die Anleger wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen dürfte. Wedbush-Analyst Michael Pachter geht davon aus, dass die Erlöse im Jahresvergleich um mehr als 20 Prozent eingebrochen sind. Ladenschließungen, geringere Umsätze durch Spieleverkäufe und Konkurrenz durch Gaming-Streaming-Anbieter belasten die Aktie weiter. 

Mit seinem Kursziel von 11 US-Dollar geht der Experte davon aus, dass die Aktie mittelfristig um 54 Prozent einbrechen dürfte. Eine Trendwende ist also überhaupt nicht in Sicht und Anleger sollten schnellstmöglich ihr Geld abziehen. Natürlich könnten die schlechten Ergebnisse die Meme-Community ermutigen, gerade jetzt bei GameStop zuzuschlagen. Seriöse Anleger lassen aber die Finger von dem Titel.

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