von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Man kann es nicht schönreden: Der Deutsche Aktienindex steckt einfach fest, zwischen 9150/9200 und 9600/9700/9720 Zählern ist er schon seit Mitte März nicht mehr rausgekommen. Zugegeben, innerhalb dieser Spanne und dieses Zeitraums kam es zu immer höheren Zwischentiefs im April und Mai. Das deutet darauf hin, dass Anleger immer schneller wieder zugreifen, wenn es doch noch mal ein paar Punkte nach unten geht.

Doch wer jetzt ausschließlich in diese Beobachtung eine Übermacht der Käufer hinein phantasiert, so wie es einige charttechnische "Analysten" gerne tun, der macht eine Milchmädchenrechnung auf. Denn so simpel ist die Börse leider nicht. Selbst das zweite Positiv-Argument reicht nur Mutigen als Begründung, jetzt schon zu kaufen: Der mittel- und langfristige Trend zeigt aufwärts, nur kurzfristig wird konsolidiert.

Es gibt auch noch eine weitere Begründung für steigende Kurse, die der Vollständigkeit halber ebenfalls aufgeführt werden sollte: Es ist nach den starken Kursgewinnen der vergangenen Monate bereits ein deutliches Stärkezeichen des DAX, dass keine steilen Gewinnmitnahmen in Form einer scharfen Zwischenkorrektur erfolgt sind, sondern nur die aktuell zu beobachtende kleine Seitwärtskonsolidierung.

Alles richtig, und tatsächlich stehen die Chancen charttechnisch betrachtet durchaus über 50 Prozent, dass es weiter aufwärts geht. Doch die immer länger andauernde Korrektur sticht die anderen Argumente aus. Solange sie nicht endet, ist ein Einstieg nur was für sehr risikofreudige Spekulanten. Und je länger sie dauert, desto geringer wird erfahrungsgemäß die Chance auf einen Ausbruch nach oben. Ein erstes Warnsignal wäre in diesem Zusammenhang ein erneuter Einbruch unter die Zone 9350/9400, an der sich der Markt in den jüngeren Vergangenheit regelmäßig stabilisieren konnte.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Noch ist der Aufwärtstrendkanal im Tageschart intakt und lässt den Kursen mittelfristig theoretisch Aufwärtsspielraum bis in den Bereich 10.200 / 10.400 Zähler. Viel interessanter ist derzeit aber die Unterseite, die zusammen mit der 200-Tage-Linie bei aktuell etwa 9070/9135 Punkten eine vielleicht schon bald sehr wichtige Unterstützung bildet. Hier greifen strategisch investierende Schnäppchenjäger voraussichtlich verstärkt zu.

Kann diese Nachfrage den momentanen Verkaufsdruck auf Dauer nicht befriedigen, dürfte es zügig weiter abwärts gehen. Dann ist bei etwa 8440/8500 Punkten die nächste Gelegenheit zur Bodenbildung erreicht.

Chart 4 - Wochenchart

Der Wochenchart bietet neben den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Dazu verraten die auf Wochenbasis berechneten Indikatoren, der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve, dass der Markt derzeit weder zu stark gestiegen noch zu stark gefallen ist, es bleibt also Spielraum in beide Richtungen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände