Die Anleiherenditen sind zuletzt zwar etwas gestiegen, aber richtig viel her macht das, was festverzinsliche Papiere abwerfen, noch immer nicht. Vor diesem Hintergrund sind sich die Anlageexperten bei der in Zürich ansässigen Neuen Helvetischen Bank sicher, dass in der allgemein noch immer vorherrschenden Tiefzinsphase Dividenden auch dieses Jahr ein vielbeachtetes Anlagekriterium bleiben werden.
Diese Einschätzung gelte insbesondere auch für die Schweiz und zwar nicht zuletzt deshalb, weil an der SIX kotierte Schweizer Unternehmen in diesem Jahr Dividenden im Umfang von bis zu 50 Milliarden Franken (Aktienrückkäufe sind dabei nicht berücksichtigt) ausschütten dürften. Dies entspreche einer durchschnittlichen Rendite von rund 3.3 Prozent, wie es in einer Einschätzung zu dem Thema Dividendenaktien heißt.
Zu beachten ist dabei, dass Kapitalrückzahlungen davon rund neun Milliarden Franken oder umgerechnet fast 20 Prozent ausmachen dürften. Doch diese Kapitalreserven werden natürlich sukzessive abgebaut und immer weniger Unternehmen verfügen bereits noch über rückzahlbare Kapitalreserven. UBS und CS ausgeklammert, seien es insgesamt noch knapp 50 Milliarden Franken an Kapitalreserven und davon entfalle beinahe die Hälfte auf LafargeHolcim.
Die Analysten der Neuen Helvetischen Bank empfehlen jedoch, Kapitalrückzahlungen nur als ergänzendes Kriterium heranzuziehen. Das Gute dabei: Auch unter den Unternehmen, die ihre Dividende aus Gewinnrücklagen bezahlen, gibt es einige, die auf eine respektable Dividendenrendite kommen.
Weil es aus Anlegersicht aber natürlich wünschenswert ist, im Idealfall neben Ausschüttungen auch noch Kursgewinne zu kassieren, haben wir uns bei der Suche nach interessanten Dividendenaktien auf Titel konzentriert, die auch mit einem ansprechenden Chartbild ausgestattet sind. Fünf Werte aus der Schweiz, welche diese Kriterien erfüllen, stellen wir auf den nachfolgenden Seiten näher vor.
Auf Seite 2: Cembra Money Bank
Cembra Money Bank (WKN: A1W65V)
Der erste hier etwas näher besprochene Dividendenzahler aus der Schweiz heißt Cembra Money Bank. Das auf Konsumkredite spezialisierte Kreditinstitut dürfte nach Angaben der Neuen Helvetischen Bank für das abgelaufene Geschäftsjahr 3,95 Franken je Aktie ausschütten. Bei einem aktuellen Kurs von 76,00 Franken ergibt sich daraus eine Dividendenrendite von 5,2 Prozent.
Der Kreditvermittler ist nicht gerade als Plaudertasche bekannt. Geschäftszahlen legt das Institut jedenfalls nur alle sechs Monate vor. Die Publikation des Jahresergebnisses für das Geschäftsjahr 2016 ist laut Finanzkalender für den 23. Februar geplant. Den letzten Angaben zufolge waren die Verantwortlichen für das Gesamtjahr optimistisch gestimmt. Es war allerdings gleichzeitig auch von einem voraussichtlichen Rückgang des Zinsertrages bei den Privatkrediten die Rede. Grund dafür sei die per Anfang Juli 2016 vom Bundesrat verfügte Senkung des Maximalzinssatzes für Konsumkredite, hieß es.
Im ersten Halbjahr 2016 sorgten eine erfolgreiche Refinanzierung (man ist nun vollständig unabhängig finanziert), Gebühren von Kreditkarten und Gewinnbeteiligungen aus Versicherungen dafür, dass der Nettoertrag um vier Prozent auf 197,4 Millionen Franken zulegte. Der Reingewinn stieg um drei Prozent auf 71,8 Millionen Franken.
Mitte November wurde außerdem mitgeteilt, dass die Partnerschaft mit Migros für die Cumulus-MasterCard-Kreditkarte vor dem normalen Ablauf des Vertrages bis 2022 verlängert wurde. Das war eine wichtige Botschaft, weil die Mehrheit der Kreditkarten von Cembra aus dieser Zusammenarbeit mit dem größten Schweizer Detailhändler stammen. Für den Hintergrund: Von 2008 bis 2015 stieg die Zahl der Kreditkarten bei Cembra mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 17 Prozent.
Der Deal mit Migros verringert die mit einem Investment in die Aktien von Cembra verbundenen Risiken. Das ist positiv, vermutlich ändert das aber nichts daran, dass das Unternehmen in den nächsten Jahren nicht unbedingt mit großartigen Wachstumsraten aufwarten kann. Das Ergebnis dürfte vielmehr bis auf weiteres eher um fünf Franken je Aktie schwanken, woraus sich ein KGV von 15,2 ergibt.
Charttechnik
Die seit Ende Oktober 2013 börsennotierte Aktie von Cembra hat seit dem dritten Quartal 2014 einen Aufwärtstrend herausgebildet. Dieser ist nach wie vor intakt, seit September hat sich aber ein Seitwärtstrend breit gemacht. Dessen Ende, und damit ein prozyklisches charttechnisches Kaufsignal, könnte dann verkündet werden, wenn es gelingt, das nicht weit entfernte Rekordhoch von 77,20 Franken zu überwinden.
Portrait
Die Cembra Money Bank, mit Hauptsitz in Zürich-Altstetten, sieht sich als eine der führenden Schweizer Anbieterinnen von Finanzprodukten und Finanzdienstleistungen. Sie beschäftigt in der Schweiz mehr als 700 Mitarbeitende aus mehr als 40 Nationen, die etwa 700.000 Kunden betreuen. Das Institut verfügt über eine starke Marktstellung im Schweizer Konsumkreditgeschäft. Das Geschäft in der Schweiz wird fast ausschließlich über ein nationales Netz von 21 Filialen sowie über alternative Vertriebs- und Beschaffungskanäle wie Internet, Kreditkartenpartner, unabhängige Vertreter und mehr als 3.200 Autohändler betriebe. Die Hauptprodukte umfassen Konsumkredite, Autokredite und Leasing, Versicherungen, Einlagen und Sparen und Kreditkarten.
Auf Seite 3: Carlo Gavazzi Holding AG
">Carlo Gavazzi (WKN: 869279)
Beim zweiten eidgenössischen Dividendenzahler handelt es sich um ">Carlo Gavazzi. Der Automatisierungs-Spezialist dürfte wie zuletzt erneut zwölf Franken je Aktie auszahlen. Daraus ergibt sich eine Dividendenrendite von 4,49 Prozent. Manche Marktteilnehmer spekulieren aber sogar auf eine Anhebung der Ausschüttung.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2016/17 steigerte das Unternehmen den Nettoumsatz um 2,3 Prozent auf 66,2 Millionen Franken und der Auftragseingang erhöhte sich um 4,1 Prozent auf 67,8 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn (EBIT) verbesserte sich von 6,3 Millionen Franken auf 7,9 Millionen Franken und das Konzernergebnis von 3,8 Millionen Franken auf 6,3 Millionen Franken.
Die Steigerung beruhte insbesondere auf dem positiven Ausgang eines Schiedsverfahrens, aus dem nichtbetriebliche, einmalige Nettoeinnahmen in Höhe von 2,3 Millionen Franken resultierten, sowie auf Währungsdifferenzen von 0,9 Millionen Franken. Letztere waren in erster Linie auf die Stärkung des Dollars gegenüber dem Euro zurückzuführen und brachten einen Währungsgewinn von 0,1 Millionen Franken ein, verglichen mit einem Währungsverlust von 0,8 Millionen Franken im Geschäftsjahr davor.
Zum Geschäftsausblick hieß es, der globale Wirtschaftsausblick bleibe unsicher, was sich auf die generellen Marktbedingungen auswirke. Der Vorstand sah jedoch interessante Wachstumschancen in wichtigen Märkten, insbesondere außerhalb Europas. Laut Finanzkalender gibt es die nächsten Geschäftsnachrichten erst am 22. Juni 2017 anlässlich eines Medien- und Finanzanalysten-Meetings zum Geschäftsjahr 2016/17.
Geht es nach den Analysten der Zürcher Kantonalbank, dann verbessert sich der Gewinn je Aktie von 13,58 Franken auf 18,13 Franken. Stimmt diese Annahme, dann würde das auf ein geschätztes KGV von 14,75 hinauslaufen. Auf dieser Basis wäre die Bewertung als neutral einzustufen.
Charttechnik
In den vergangenen Jahrzehnten war der Kursverlauf bei Carlos Gavazzi von einigen heftigen Auf- und Abwärtsbewegungen gekennzeichnet. Verglichen damit haben sich die Kursausschläge in den vergangenen Jahren merklich stabilisiert. Im Verlauf des Jahres 2009 wurde zunächst eine deutliche Erholungsbewegung eingeleitet, bevor die Notiz dann mehrere Jahre seitwärts verlief. In diesem Jahr ist es dem Kurs aber schon gelungen, auf den höchsten Stand seit Ende 2007 vorzurücken, was charttechnisch positiv zu werten ist.
Portrait
Der Schweizer Technologiekonzern Carlo Gavazzi ist ein Anbieter elektronischer und elektrischer Ausrüstungen für die Industrieautomation, den Energie- und Umweltbereich, die Agrarwirtschaft sowie die Gebäudetechnik. Der Unternehmensbereich Automation Components Business Unit mit Sitz in Lainate, Italien, hat 21 Vertriebsgesellschaften und über 40 Vertretungen weltweit und gehört zur Carlo Gavazzi Holding.
Der Unternehmensbereich Automatisierungskomponenten entwickelt und produziert in eigenen Werken in Italien, Dänemark, Malta, Litauen und China elektronische Kontrollkomponenten für die weltweiten Märkte der Industrieautomation. Das Produkt-Sortiment umfasst Sensoren, Kontroll- und Überwachungsrelais, Zeitrelais, Produkte für das Netz- und Energiemanagement, Netzteile, Schalter und Taster, Halbleiterrelais, Sicherheitstechnik und Feldbussysteme
Auf Seite 4: Banque Cantonale Vaudoise
Banque Cantonale Vaudoise (WKN: 164305)
Ein sehr stabiler Dividendenzahler ist die Banque Cantonale Vaudoise, wobei an dieser Stelle auch allgemein hervorgehoben sei, dass das Kreditinstitut in einem von vielen Krisen gebeutelten Bankensektor als Stabilitätsanker einzustufen ist. Deutlich wird das beispielsweise auch daran, dass die Kantonalbank in den vergangenen fünf Jahren 1,2 Milliarden Franken an Dividenden und Steuern an den Kanton Waadt gezahlt hat. 2016 alleine zahlte sie 749 Franken pro Haushalt in Form von Dividenden und Steuern an den Kanton und die Gemeinden.
Die Aktionäre bekamen für das Geschäftsjahr 2015 33 Franken ausgezahlt, was ein Franken mehr war als noch 2014. Für 2016 kalkuliert die Neue Helvetische Bank mit einer Zahlung von 33,50 Franken. Das würde auf dieser Basis auf eine Dividendenrendite von 4,79 Prozent hinauslaufen. Die Eigenmittelausstattung wurde zuletzt mit 3,3 Milliarden Franken angegeben. Das entsprach einer Kapitalquote von 16,9 Prozent, was die Verantwortlichen als sehr komfortabel bezeichneten und als Beleg für eine solide Kapitalbasis der Bank einstuften.
Im ersten Halbjahr 2016 hatte die Banque Cantonale Vaudoise allerdings mit Gegenwind zu kämpfen. Wegen dem Wegfall des Ertrags aus dem Swisscanto-Verkauf wurde ein deutlich niedrigerer Reingewinn erzielt, aber auch allgemein musste in allen Geschäftsbereichen rückläufige Erträge hingenommen werden. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 156,7 Millionen Franken, was einem Rückgang von 13 Prozent entsprach. Zu berücksichtigen ist dabei ein im Jahr davor verbuchter hoher Ertrag aus dem Verkauf der Beteiligung am Asset Manager Swisscanto an die Züricher Kantonalbank. Der Geschäftserfolg, der die betriebliche Leistung widerspiegelt, ging um zwei Prozent auf 197,9 Millionen Franken zurück.
Beim Ertrag verfehlte das Institut die Analystenerwartungen, bei den Gewinnzahlen bewegte man sich eher am oberen Rand. Sofern sich die Wirtschaftslage und die Entwicklung an den Finanzmärkten nicht signifikant verschlechtern sollten, stellte der Vorstand für das zweite Halbjahr 2016 einen "ähnlich guten Geschäftsgang wie im ersten Halbjahr" in Aussicht. Darüber, wie es am Ende tatsächlich gelaufen ist, berichtet die Bank am 16. Februar. Die Bäume dürften aber vermutlich nicht in den Himmel gewachsen sein und im laufenden Jahr dürften Aktionäre bereits mit einer moderaten Ergebnisverbesserung zufrieden sein. Das geschätzte KGV für 2017 ist auf fast 19 zu taxieren.
Charttechnik
Der von 2002 bis 2007 für eine Bank förmlich nach oben geschossene Aktienkurs musste im Zuge der Kreditkrise zwar ebenfalls einen Dämpfer hinnehmen, doch dieser viel deutlich geringer aus als bei den meisten anderen europäischen Kreditinstituten. In den vergangenen Jahren hat sich aber wieder ein stabiler Aufwärtstrend herausgebildet. Aktuell kratzt die Notiz an dem im Vorjahr aufgestellten Rekordhoch von 591 Franken und wenn der Sprung darüber gelingt, wäre die mittelfristige Seitwärtsbewegung beendet ein prozyklisches charttechnisches Kaufsignal generiert.
Portrait
Die Banque Cantonale Vaudoise mit Sitz in Lausanne ist die Kantonalbank des Kantons Waadt in der Schweiz. Es handelt sich bei den Privat- und Geschäftskunden um die führende Bank in der Waadt. Die Hälfte der Privathaushalte und der Unternehmen im Kanton sind Kunden der Bank. Die BCV gehört zu 67% dem Kanton Waadt. Die Hauptaufgabe der BCV als Bank der Waadtländerinnen und Waadtländer besteht darin, alle Sektoren der lokalen Wirtschaft zu unterstützen. Dank dem verfolgten Geschäftsmodell, der erzielten Performance und der soliden Kapitalbasis gehört das Institut zum kleinen Kreis der Banken mit einem Rating AA von Standard & Poor’s, ohne dabei über eine Staatsgarantie zu verfügen.
Auf Seite 5 : APG SGA SA
APG SGA SA (WKN: A0B7X3)
Das die Aktie von APG SGA SA noch eine ansehnliche Dividendenrendite abwirft, ist angesichts der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Kurse im Grunde genommen sehr erstaunlich. Doch letztlich hat das auch mit der Entscheidung des Außenwerbers zu tun, die ordentliche Dividende mit Hilfe einer Sonderdividende deutlich zu erhöhen um dadurch den hohen Nettobarmittelbestand zu reduzieren.
Für das Geschäftsjahr 2014 wurden deswegen 22 Franken je Aktie ausgeschüttet, nach zuvor zehn Franken. Für das Geschäftsjahr 2015 betrug die Zahlung dann 23 Franken und wenn es nach den Analysten der Neuen Helvetischen Bank geht, dann sollen für 2016 sogar 26,01 Franken fließen. Daraus errechnet sich eine Dividendenrendite von 5,64 Prozent.
Geschäftlich lief es zuletzt moderat. In den ersten sechs Monaten 2016 sanken die Verkaufserlöse leicht um 1,8 Prozent auf 150,4 Millionen Franken. Das bereinigte Nettoergebnis verbesserte sich ebenfalls leicht um 2,0 Prozent auf 42,7 Millionen Franken, wobei die EBITDA-Marge unveränderte 24,7 Prozent betrug. Das Eigenkapital belief sich auf 114,4 Millionen Euro, was einem Eigenfinanzierungsgrad von 51,7 Prozent entsprach.
Mit Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr zeigte sich der Vorstand zuversichtlich. Die Verantwortlichen gaben sich überzeugt, das Unternehmen erfolgreich entwickeln zu können. Das hat auch mit der Annahme zu tun, dass man sich einen Status als bevorzugter Vertragspartner für Städte, Gemeinden und private Grundeigentümer erarbeitet hat.
Details zum Vorjahresergebnis gibt es am 28. Februar. Analysten rechnen beim Gewinn je Aktie mit einem Wert von gut 19,00 Franken, woraus sich ein KGV von rund 24 ergeben würde.
Charttechnik
Der Aktienkurs von APG SGA SA hat sich seit 2009 von 96,50 Franken auf 463,50 Franken verbessert. Das zuletzt genannte Rekordhoch ist dabei noch taufrisch, denn es stammt vom 01. Februar. Damit ist auch klar: Der mehrjährige Aufwärtstrend ist uneingeschränkt intakt und charttechnisch betrachtet gibt es an der Ausgangslage bei diesem Titel somit wenig zu meckern.
Portrait
APG|SGA mit Sitz in Genf bezeichnet sich selbst als das führende Außenwerbeunternehmen in der Schweiz und weltweit zählt man sich zu den zehn größten Unternehmen für Außenwerbung. Spezialisiert ist die im Jahr 1900 gegründete Gesellschaft auf digitale und analoge Out of Home Lösungen an stark frequentierten Standorten. Zusammen mit den Segmentmarken APG|SGA Airport, APG|SGA Mega Poster, APG|SGA Mountain, APG|SGA Promotion, APG|SGA Rail und APG|SGA Traffic werden in der Schweiz alle Bereiche der Außenwerbung abgedeckt. Im Ausland ist die Gesellschaft nur in Serbien operativ tätig.
Auf Seite 6: Bellevue Group AG
Bellevue Group AG (WKN: A0LG3Z)
Bei derBellevue Group AGkalkuliert die Neue Helvetische Bank mit einer Dividendenzahlung für 2016 von einem Franken. Das wäre ein Ausschüttungssatz, wie er in den beiden Geschäftsjahren zuvor gezahlt wurde und auf dieser Basis ergibt sich trotz des jüngsten Kursanstiegs noch immer eine Dividendenrendite von gut 5,55 Prozent.
Dieser Betrag wird in der genannten Höhe auch fließen, nachdem der Verwaltungsrat jüngst entschieden hat, der Generalversammlung am 21. März 2017 eine Barausschüttung von 1,00 Franken pro Aktie aus der Kapitaleinlagereserve vorzuschlagen. Für das Geschäftsjahr 2012 zahlte die Schweizer Finanzboutique übrigens sogar zwei Franken je Aktie.
Falls die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 ein Anhaltspunkt sind, dann zeichnet sich zumindest aktuell noch keine Rückkehr zu diesem höheren Ausschüttungssatz ab. Denn die Finanzdienstleistungsgruppe sieht das operative Ergebnis für das Vorjahr nunmehr bei 14,4 Millionen Franken und den Vorsteuergewinn bei knapp einer Millionen Franken. Das vergleicht sich mit einem im Jahr 2015 erzielten operativen Gewinn von 24,6 Millionen Franken und einem Vorsteuergewinn von 0,5 Millionen Franken.
Belastet haben das Zahlenwerk den Angaben zufolge außerordentliche Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Goodwill-Positionen und immateriellen Vermögenswerten. Bereits im Jahr davor hatten Wertberichtigungen und Abschreibungen im Umfang von knapp 25 Millionen Franken das Ergebnis gedrückt.
Gleichzeitig hieß es aber auch, gegenüber dem ersten Halbjahr habe man in der zweiten Jahreshälfte mit einem operativen Ergebnis von 6,8 Millionen Franken die operative Ertragskraft steigern können. Außerdem kletterten die die Assets under Management dank einem Netto-Neugeldzufluss von 2,8 Milliarden Franken auf einen neuen Höchstwert von rund 7,9 Milliarden Franken. Konkrete Details zum Vorjahr gibt es am 28. Februar. Die Hoffnung der Bullen dürfte lauten, dass sich mit gut laufenden Börsen die Geschäfte beleben und endlich keine weiteren Wertberichtigungen und Abschreibungen mehr erforderlich sein werden.
Charttechnik
Der Aktienkurs der Bellevue Group ist von Mai 2006 bis Januar 2013 von 119,50 Franken auf 8,96 Franken abgestürzt. Danach schloss sich dann eine Bodenbildung an, die, wie es zumindest aktuell den Anschein hat, erfolgreich abgeschlossen werden könnte. In den vergangenen Monaten hat die Notiz jedenfalls spürbar angezogen und spätestens dadurch konnte er langfristige Abwärtstrend zu den Akten gelegt werden.
Portrait
Bellevue Group ist eine unabhängige Schweizer Finanzboutique. Gegründet 1993, spezialisiert sich das Unternehmen mit seinen mehr als 100 Mitarbeitern auf die Geschäftsfelder Asset Management, Investment Banking und Wealth Management. 2016 übernahm die Gruppe den deutschen Vermögensverwalter Star Capital.