Russland liefert weiterhin große Gasmengen für den Transit durch die Ukraine nach Europa. Wie ein Sprecher des Staatskonzerns Gazprom gegenüber der Agentur Interfax mitgeteilt hat, würden am Dienstag 109,5 Millionen Kubikmeter Gas durch das Leitungssystem gepumpt werden. Die Ukraine bezieht aus diesem Transit Durchleitungsgebühren für den Staatshaushalt. Die russischen Gasexporte liegen dabei an der Obergrenze der vertraglichen Vereinbarungen.

Vergangene Woche hat der russische Präsident Putin den Energier-Riesen Gazprom dazu aufgefordert, die Zahlungen für seine Erdgasexporte ab der laufenden Woche in der russischen Landeswährung Rubel zu akzeptieren. Die Ankündigung wurde in Europa stark kritisiert. Diverse Unternehmen hätten darauf hingewiesen, dass in den geltenden Verträgen mit Gazprom eine Zahlung in Euro oder Dollar vorgesehen ist, nicht in Rubel, so die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag.

Die sieben wichtigsten Industrie-Staaten der Welt haben am Montag von Vertragsbruch gesprochen und lehnten im Rahmen einer Sonderkonferenz die Bedingungen ab. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Unternehmen dazu aufgefordert, sich dem zu widersetzen.

Am Donnerstag hatte die Moskauer Börse den Aktien-Handel, nach fast einem Monat Unterbrechung wieder aufgenommen. Aufgrund des Kriegs und den damit einhergehenden Sanktionen war der Handel im Februar gestoppt wurden. Gazprom hatte am Donnerstag zweistellig zugelegt, rutschten aber wieder zurück. Konnten zunächst nur wenige Werte gehandelt werden, sind nun wieder sämtliche russische Aktien zum Handel zugelassen. Für Ausländer ist der Handel gesperrt.

Einschätzung zur Gazprom-Aktie


Die Nachrichtenlage rund um den Energieriesen ist weiter negativ. Zudem verhärten sich die Fronten beim Streit um die geforderten Rubel-Zahlungen. Wir raten aufgrund der hohen Risiken von Russland-Aktien weiterhin ab. Zumal diese Aktien in Deutschland weiterhin nicht handelbar sind.

lb mit rtr/mmr/dpa-AFX