Dem Modekonzern Gerry Weber machen die wirtschaftliche Krise in Osteuropa sowie hiesige Wetterkapriolen zu schaffen. Das teils rasante Wachstum früherer Jahre gehört daher erst einmal der Vergangenheit an. Nach bereits stagnierendem Gewinn im Geschäftsjahr 2013/14 macht der Sohn des Firmengründers und neue Vorstandschef Ralf Weber keine Hoffnung auf größere Ergebnissprünge im laufenden Bilanzjahr. "2014/15 ist ein Jahr der Konsolidierung", sagte Weber am Donnerstag in Düsseldorf. Neben Kosten für den Markteintritt in Kanada und den USA müsse auch die Integration der zugekauften Modekette Hallhuber gestemmt werden, die ab Februar konsolidiert werde. Zudem beklagte Weber die allgemein schwierigen Marktbedingungen im Textilgeschäft.

Nachdem der Winter sich wie schon im Jahr zuvor Zeit gelassen habe und die warme Kleidung liegen blieb, ließe nun das Frühlingswetter auf sich warten. In dem Ende Oktober abgelaufenen Bilanzjahr 2013/14 verharrte der Umsatz daher mit 852 Millionen Euro auf Vorjahreshöhe wie auch der Überschuss mit rund 71 Millionen Euro. Das bekommen auch die Aktionäre zu spüren: Sie sollen zum dritten Mal infolge eine unveränderte Dividende von 75 Cent je Aktie erhalten.

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MARGEN ZUM JAHRESAUFTAKT UNTER DRUCK

In dem seit November laufenden Bilanzjahr peilt der Hersteller von Damenoberbekleidung - ohne Hallhuber - einen Umsatz von 860 bis 880 (Vorjahr: 852,1) Millionen Euro an und einen operativen Gewinn (Ebit) von 110 bis 115 (108,9) Millionen Euro. Inklusive der neuen Modekette nimmt Weber die Milliarden-Umsatzgrenze ins Visier. Er nannte eine Umsatzspanne von 0,97 bis 1,0 Milliarden Euro, und ein Ebit von 118 bis 126 Millionen Euro.

An der Börse reagierten die Anleger verschnupft auf die Geschäftsaussichten bei Gerry Weber. Die Aktie verlor mehr als sieben Prozent an Wert und führte die Verliererliste im Nebenwerteindex MDax an.

Reuters