General Motors (GM) kommt mit seiner Tochter Opel in Europa nicht aus den roten Zahlen. Hier fiel im vierten Quartal 2014 wie im Vorjahreszeitraum operativ ein Minus von rund 400 Millionen Dollar an, wie der größte US-Autobauer am Mittwoch mitteilte. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann sagte, die deutsche Tochter habe dennoch Fortschritte erzielt und sei auf gutem Wege, 2016 wieder profitabel zu werden.
Die Europa-Marken Opel und Vauxhall hätten im vergangenen Jahr 1,07 Millionen Fahrzeuge verkauft. Mit dem Zuwachs von 3,4 Prozent sei der Branchenschnitt deutlich übertroffen worden. "Unser Marktanteil stieg auf 5,75 Prozent", so Neumann. Die Verluste erklärte er mit der Stilllegung der Produktion in Bochum, die zu Sonderkosten führte, sowie dem schwächelnden Russland-Geschäft. "Allein die Wechselkursschwankungen haben uns rund 200 Millionen Dollar gekostet", sagte Neumann mit Blick auf den Rubel, der im Zuge der westlichen Russland-Sanktionen im Ukraine-Konflikt deutlich an Wert verloren hat. "Zudem haben wir 2014 rund 20 Prozent weniger Autos in Russland verkauft als noch im Jahr zuvor."
Insgesamt läuft es für GM aber deutlich besser, vor allem dank boomender Absätze auf dem Heimatmarkt. Auch weil die gesunkenen Benzinpreise die Verbraucher zu Autokäufen ermutigen. GM verdiente im Schlussquartal unter dem Strich 1,1 Milliarden Dollar, über ein Fünftel mehr als im Vorjahr und deutlich mehr als von Analysten erwartet.
Im vorbörslichen US-Handel verteuerten sich GM-Aktien daraufhin um knapp vier Prozent. Das Management sagte den Anteilseignern auch zu, die Dividende um 20 Prozent zu erhöhen. Positiv wurde zudem aufgenommen, dass sich der Skandal um defekte Zündschlösser nicht mehr so stark auf die Bilanz auswirkte.
Reuters