Börse Online: Der Abschwung hat den Maschinenbau erfasst. Auch LPKF blieb davon nicht verschont. Was erwarten Sie für das laufende Jahr?
Götz Bendele: Wir sehen keine dauerhafte Eintrübung. Es gibt keine Stornierungen. Wir haben unsere Jahresprognose bestätigt und wollen bei Umsatz und Gewinn auch 2020 zulegen. Als Technologiefirma sind wir von der Schwäche kaum betroffen.
LPKF hatte Mitte 2018 noch fast 44 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Wie sind Sie beim Schuldenabbau vorangekommen?
Für ein Technologieunternehmen im Maschinenbau mit 130 Millionen Euro Jahresumsatz war das zu hoch. In einem normalen wirtschaftlichen Umfeld dürften wir überhaupt nicht verschuldet sein. Aktuell haben wir 1,1 Millionen Euro Cash, das ist im Vergleich mit der Verschuldung im Vorjahr ein Plus von mehr als 44 Millionen Euro.
Wann sind Schulden akzeptabel?
Primär in einer wirtschaftlichen Krise. Unser Ziel ist es deshalb, mit steigenden Gewinnen finanzielle Reserven aufzubauen. Wir brauchen ein Polster für schwierige Zeiten. Zudem werden wir für 2019 erstmals wieder eine Dividende vorschlagen.
Wie werden Ausschüttungen finanziert?
Zunächst aus den freien Mittelzuflüssen und aus der Cashreserve.
Und Zukäufe?
Übernahmen sind vorerst nicht geplant. Wir entwickeln Technologie und machen sie marktreif. Das reicht, um Erlöse und Gewinn nachhaltig zu steigern.
2019 planen Sie mit acht bis zwölf Prozent operativer Marge. Wie geht’s weiter?
Wir streben ab 2020 mehr als zwölf Prozent Marge an. Das Kernziel ist, dauerhaft profitabler zu arbeiten, um ausreichend Geld für die notwendigen Investitionen zu verdienen. Daran orientiert sich auch die Ausschüttungsquote für Dividenden.