Die Goldminenbranche ist im Übernahmefieber. Der kanadische Konzern Barrick Gold teilte am Montag mit, die US-Firma Newmont Mining für knapp 18 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Im Januar hatte Newmont die Übernahme des kanadischen Konkurrenten Goldcorp für zehn Milliarden Dollar angekündigt. Und im September vorigen Jahres brachte Barrick den Kauf der in Jersey ansässigen Randgold Resources für gut fünf Milliarden Dollar auf den Weg.
Ob die als feindlich eingestufte Offerte von Barrick für Newmont erfolgreich sein kann, darüber wird gerätselt. Der je Aktie gebotene Preis lag mit einem Abschlag von rund acht Prozent am Montag deutlich unter dem Börsenkurs von Newmont. Beobachter räumen dem Übernahmeversuch aber Chancen ein, wenn es Barrick gelingt, die Großaktionäre der Unternehmen zu überzeugen.
Flossbach unter den Top-Investoren
Neben Blackrock, Van Eck, Vanguard und State Street, die beide Titel vor allem auch in Indexfonds halten, gehört Flossbach von Storch zu den Top-fünf-Investoren. Der Kölner Vermögensverwalter signalisierte in der "Financial Times" grundsätzliche Unterstützung für den Zusammenschluss, wenn sich die Firmen freundschaftlich einigten.
Eine Konsolidierung in der Branche wird von Experten seit geraumer Zeit erwartet. Die Übernahme eines Konkurrenten ist günstiger als die Erschließung neuer Abbaumöglichkeiten. Zudem können die größeren Konzerne versuchen, die Kosten zu senken. Angesichts der nun angestrebten Megadeals könnten bald weitere Minenkonzerne in den Übernahmepoker einsteigen. Darunter etwa das australische Unternehmen Newcrest Mining. Spekuliert wird bereits, dass nach einer gelungenen Übernahme von Newmont durch Barrick einige australische Minen an Newcrest abgegeben werden könnten.
Gute Aussichten für den Goldpreis
Anleger, die vom Übernahmefieber profitieren wollen, aber nicht auf einzelne Firmen setzen möchten, können zu einem Aktien-ETF greifen. Im Comstage Nyse Arca Gold Bugs ETF (ISIN: LU 048 831 770 1) sind 18 Goldminentitel gebündelt. Die größten Anteile am Index hatten zuletzt Barrick mit 17, Newmont mit 15 und der kanadische Bergbaukonzern Agnico Eagle Mines mit zehn Prozent. Der ETF ist nicht währungsgesichert, es besteht somit ein Wechselkursrisiko für Euro-Anleger.
Wichtig neben den Megadeals: Die Aussichten für den Goldpreis, der eine große Rolle für die Kurse der Unternehmen spielt, scheinen gut - die Mehrheit der Analysten erwartet steigende Notierungen. Da die Kurse von Goldminenaktien stark schwanken können, sollten Anleger dennoch eine gewisse Risikobereitschaft mitbringen.