J.P. Morgan Asset Management hat ein Luxusproblem: Der JP Morgan Europe Equity Plus darf vorerst kein neues Geld mehr annehmen. Zumindest nicht von neuen Vertriebspartnern. Für den Fonds wurde per 20. Oktober ein sogenanntes Soft Closing verhängt. Das heißt, nur noch "bestehende Vertriebspartner" dürfen den Fonds ihren Kunden anbieten, egal ob Altanleger oder Neukunde. Sparpläne laufen ebenfalls unverändert weiter.

Mit dem Soft Closing will das Fondshaus verhindern, dass das Fondsvermögen zu schnell wächst und gegebenenfalls eine Größe erreicht, die mit der vorgesehenen Strategie nicht mehr optimal bewältigt werden kann. "Fondsschließungen sind unangenehm", erklärt J.P. Morgan die Maßnahme, "aber sie dienen dem Schutz der bestehenden Anleger und sind deshalb ebenso sinnvoll wie wichtig." Und sie sind für J.P. Morgan keine Seltenheit. Derzeit ist auch der US Smaller Companies Fund von einem Soft Closing betroffen. Des Weiteren wurden der US Small Cap Growth Fund sowie der ASEAN Equity Fund in diesem Jahr wieder vollständig geöffnet und zwei weitere Fonds sind im vergangenen Jahr an den Markt zurückgekehrt.

Auf Seite 2: Warum der Vertrieb eingeschränkt wird



Hintergrund des Soft Closures ist, dass das Fondsvermögen zuletzt sehr stark angestiegen ist und am 11. November - trotz bereits eingeschränktem Vertrieb - die stolze Summe von 4,3 Milliarden Euro erreichte. Die starke Nachfrage nach dem Fonds dürfte sich wiederum durch die überdurchschnittliche Performance erklären. Seit Auflegung im Juni 2007 stehen 33 Prozent Wertzuwachs zu Buche (per 31.10.2014). Das sieht überschaubar aus, doch die relative Betrachtung bescheinigt den Erfolg: Pro Jahr beläuft sich die Performance auf 3,96 Prozent - gegenüber 0,67 Prozent p.a., die die Benchmark, der MSCI Europe Index (Total Return Net), im selben Zeitraum brachte.

Die jüngeren Ergebnisse sehen obendrein sehr viel besser aus: Wer vor fünf Jahren in den Fonds eingestiegen ist, kann sich über eine Performance von knapp 115 Prozent freuen. Und in der Drei-Jahressicht stehen 78 Prozent zu Buche. Kein Wunder, dass der Fonds eine große Fan-Gemeinde hat.

Auf Seite 3: Worauf der Erfolg des Fonds basiert



Der Anlageerfolg des JPMorgan Europe Equity Plus basiert auf verschiedenen Ertragsquellen. So kaufen die Fondsmanager nicht nur favorisierte Aktien ("Long-Positionen"), sondern bilden bei weniger aussichtsreichen Werten auch Verkaufspositionen ("Short-Positionen"). "Der Fonds geht Long-Positionen in attraktiv bewerteten erstklassigen Aktien mit positiver Dynamik ein, während er in teuren und qualitativ schlechten Titeln mit schwacher Dynamik Short-Positionen hält", beschreibt Fondsmanager Michael Barakos. Der Vorteil: Mit den Short-Positionen lassen sich Zusatzerträge erzielen - auch in schwachen Marktphasen und bei fallenden Aktienkursen. Zudem generieren die Short-Positionen liquide Mittel, "die genutzt werden können, um die Long-Positionen auszubauen". Das heißt, die Fondsmanager können ihre Long-Positionen auch hebeln. Somit ermöglicht der Fonds, "das Ertragspotenzial am europäischen Aktienmarkt zu maximieren, ohne dabei das Marktrisiko erhöhen zu müssen", wie der Fondsmanager hinzufügt.

Auf Seite 4: Was Anleger tun sollten



Fazit: Das Interesse an dem mit FondsNote 2 bewerteten JPMorgan Europe Equity Plus dürfte unverändert hoch bleiben. Für Altanleger wiederum besteht kein Grund, ihre Anteile abzustoßen.



Fonds JPMorgan Europe Equity Plus

Anlageschwerpunkt Aktien Europa

Fondsgesellschaft J.P.Morgan Asset Management

Fondsmanager Michael Barakos, Nicholas Horne

Fondsstart 25.06.2007

Wertzuwachs seit Auflegung 33,00%

Wertzuwachs seit Auflegung p.a. 3,96%

€uro-FondsNote 2

Fondsvolumen* 4.307,37 Mio. EUR

max. Ausgabeaufschlag 5%

Gesamtkostenquote (TER) 1,90%

Erfolgshonorar (zur Benchmark) 10%

Ertragsverwendung thesaurierend

ISIN LU0289089384

WKN A0MNZ2

Fondsinfos www.jpmorganassetmanagement.de

Stand: 30.10.2014

* per 11.11.2014