Wir stellen aussichtsreiche Fonds vor - sowohl aktive als auch passive.

Frankfurt, London, New York, Tokio und Hongkong - würde man momentan eine Art Weltreise zu den großen Börsenplätzen antreten, täte sich ein einheitliches Bild auf. Rund um den Globus sind gut gelaunte Investoren anzutreffen. Wenige Wochen vor Silvester fällt die 2017er-Bilanz für die wichtigsten Aktienmärkte durchweg positiv aus. Mit Ausnahme von London notieren die Leitindizes der genannten Metropolen prozentual zweistellig über dem jeweiligen Schlusskurs des Vorjahres. Damit setzt sich die seit der Finanzkrise laufende Rally in einem immensen Tempo fort. Im selben Ausmaß, in dem die Kurse nach oben gingen, nahm bei vielen Sparern der Argwohn gegenüber der skizzierten Entwicklung zu. Obwohl sichere Anlagen wie Geldmarktkonto, Festgeld oder Sparbuch de facto längst keine Zinsen mehr abwerfen, scheuen Sparer vor dem Einstieg zurück.

Kompass der besonderen Art



Dabei gibt es Mittel und Wege, geschickt durch die weite Börsenwelt zu navigieren, respektive deren Chancen zu nutzen und gleichzeitig die Risiken im Zaum zu halten. Das Zauberwort heißt Diversifikation. Bereits in den 50er-Jahren beschäftigte sich Harry Markowitz intensiv mit der Streuung des Kapitals auf verschiedene Märkte, Regionen oder Anlageformen.

Er legte damit den Grundstein für die moderne Portfoliotheorie. Sie widerlegte die bis dahin gängige Ansicht, wonach die Suche nach der Einzelanlage mit dem größten Renditepotenzial einen Königsweg darstellt. Markowitz setzte neben den Ertragsaussichten die Risikostruktur in den Mittelpunkt. Als Maßstab verwendete er hierfür die Standardabweichung oder Volatilität. Um in einem Portfolio die optimale Mischung zu finden, zog der US-Ökonom zusätzlich die Korrelation zwischen den verschiedenen Anlagen heran. Entwickeln sich mehrere Positionen gegenläufig, heben sich ihre Risiken im Laufe der Zeit gegenseitig auf.

Wie bahnbrechend diese Erkenntnisse waren, zeigt die Tatsache, dass Harry Markowitz 1990 zusammen mit zwei weiteren Wissenschaftlern den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften entgegennehmen durfte. Natürlich lässt sich das theoretische Modell nicht ohne Weiteres in die Börsenpraxis übertragen. Eine wesentliche Schwierigkeit besteht darin, die künftige Schwankungsbreite von Wertpapieren korrekt vorauszusagen. Und doch lässt sich eine gesunde Diversifikation im Sinne von Markowitz relativ problemlos umsetzen, ohne dass der Anleger selbst die Börsenwelt nach der aussichtsreichsten Kombination von Einzeltiteln durchforsten muss.

Abhilfe leisten Investmentfonds. Je nach Strategie streuen sie das Kapital über mehrere Anlageklassen, Märkte und Regionen. Da unbegrenzt viele Anleger in das Portfolio einzahlen können, reichen schon kleine Beträge, um dabei zu sein. Das Wachstum ist enorm: In Deutschland ist der Markt für Publikumsfonds - diese Produkte stehen sowohl institutionellen als auch privaten Investoren offen - drauf und dran, die Billionenschallmauer zu knacken. Per Ende August lagen laut Zahlen des Deutschen Fondsverbandes BVI knapp 980 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Innerhalb von drei Jahren nahm das Volumen damit um rund ein Viertel zu.



Auf Seite 2: Wachstumsstory ETF





Wachstumsstory ETF



Während traditionelle Investmentfonds in Deutschland seit nahezu 70 Jahren verkauft werden, kam der Exchange Traded Fund (ETF) erst kurz nach der Jahrtausendwende auf. Anders als beim Klassiker bleiben aktive Portfoliomanager hier außen vor. Vielmehr haften sich ETFs an die Fersen eines bestimmten Referenzindex und bilden diesen möglichst genau ab. Seit Jahren schreiben börsengehandelte Indexfonds eine imposante Wachstumsstory. Allein in den ersten drei Quartalen 2017 dehnte sich der europäische Markt um knapp 17 Prozent auf etwas mehr als 600 Milliarden Euro aus. Im Vergleich zur aktiven Konkurrenz ist das noch wenig, in Deutschland beträgt der ETF-Anteil an sämtlichen Publikumsfonds gut zwölf Prozent. Allerdings hat sich diese Quote in den vergangenen Jahren sukzessive erhöht (siehe Grafik auf Seite 1).

Börsengehandelte Indexfonds sind echte Billigheimer. Beim Kauf fallen keine Ausgabeaufschläge an, während die laufenden Gebühren sehr niedrig sind. Deutsche Bank Markets Research taxiert die durchschnittliche Gesamtkostenquote (TER) sämtlicher in Europa gelisteter ETFs auf 0,36 Prozent. Bei Produkten auf gängige Indizes wie den DAX geben sich die Fondsgesellschaften meist noch mit deutlich weniger zufrieden. Gerade in der langfristigen Vermögensplanung resultiert daraus im Vergleich zu aktiv verwalteten Produkten ein klarer Kostenvorteil.

Die Auswahl ist enorm: In Deutschland werden mittlerweile knapp 1200 ETFs gehandelt. Bei der überwiegenden Mehrheit dieser Produkte bilden Indizes aus einer Anlageklasse den Basiswert. Einige ETF-Häuser verfolgen zudem einen Multi-Asset-Ansatz. Das heißt, sie packen Aktien, Anleihen und Rohstoffe in einen passiven Fonds zusammen. Beispielsweise hat Comstage im April vergangenen Jahres den Vermögensstrategie-ETF lanciert.

Im Interview (Seite 3) erklärt Thomas Meyer zu Drewer, Geschäftsführer beim ETF-Arm der Commerzbank, wie sich das passive Konzept in den ersten anderthalb Jahren geschlagen hat.

Hilfe bei der Produktauswahl



Bei den klassischen Investmentfonds hat die Kombination der verschiedenen Anlagearten eine lange Tradition. Zuletzt entpuppten sich die Mischfonds als echte Wachstumstreiber der Finanzindustrie. Innerhalb von drei Jahren hat ihr Volumen um mehr als die Hälfte auf 251 Milliarden Euro zugenommen. Damit haben die Multi-Asset-Portfolios die Rentenfonds als zweitgrößte Kategorie im deutschen Markt abgelöst. Angesichts dieses Erfolgs überrascht es nicht, dass das Angebot stetig zunimmt. Aktuell umfasst die BÖRSE ONLINE-Datenbank mehr als 3500 Mischfonds.



Wir haben diesen Fundus einmal mehr nach aussichtsreichen Investmentlösungen durchforstet. Ein wichtiges Auswahlkriterium war dabei die €uro FondsNote - sie gilt in der deutschen Finanzindustrie seit 15 Jahren als anerkanntes Gütesiegel. Ab Seite 14 stellen wir vier Mischfonds vor, deren Manager dauerhaft ein besonderes Geschick zeigen. Den Anfang machen aber zwei Multi-Asset-ETFs. Sei treten den Beweis dafür an, dass auch im Mantel des passiven Indexfonds eine kluge und vor allem erfolgreiche Navigation durch die weite Börsenwelt möglich ist.

Auf Seite 3: Interview mit Comstage-Geschäftsführer Thomas Meyer zu Drewer: "Der Kundenwunsch entscheidet"





Interview: "Der Kundenwunsch entscheidet"



Wir haben mit Comstage-Geschäftsführer Thomas Meyer zu Drewer über die im April 2016 aufgelegte Vermögensstrategie gesprochen und ihn nach seinem Ausblick für den ETF-Markt gefragt

Mit viel Begeisterung und Erfahrung arbeitet Thomas Meyer zu Drewer daran, Privatanleger von den Vorzügen börsengehandelter Indexfonds zu überzeugen. 2011 übernahm der Börsenprofi den Chefsessel von Comstage, der ETF-Tochter der Commerzbank.

Börse Online: Die Vermögensstrategie ist seit anderthalb Jahren am Markt. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?
Thomas Meyer zu Drewer: Sehr positiv. Der Vermögensstrategie-ETF hat seinen Wert seit dem Start um nahezu ein Fünftel erhöht. Damit braucht er den Vergleich mit aktiv verwalteten Mischfonds nicht zu scheuen. Mit diesem ETF haben wir den Wunsch nach Multi-Asset-Lösungen aufgegriffen. Viele Anleger sehen die Vorteile von ETFs, allen voran ihre geringen Kosten. Gleichzeitig möchten oder können sie sich aber nicht selbst auf die Suche nach dem optimalen Mix aus Aktien, Anleihen und Rohstoffen machen. Hier bieten wir dem Anleger eine Investmentlösung. Das gilt auch für das Rebalancing: Einmal jährlich wird die Gewichtung durch uns auf das Ursprungsniveau zurückgesetzt.

Trotz der soliden Performance liegen nur rund 58 Millionen Euro in der Vermögensstrategie - hätten Sie hier nicht mehr erwartet?


Nein. Wir sind sogar positiv von der Nachfrage überrascht. Sie dürfen nicht vergessen, dass der Vermögensstrategie-ETF vor allem von Privatanlegern nachgefragt wird. Über einen Sparplan können sie bereits ab 25 Euro im Monat mit diesem ETF eine diversifizierte und langfristig ausgerichtete Vermögensplanung realisieren. Die Ordergrößen zeigen deutlich, dass viele Kunden gerade von dieser Möglichkeit eifrig Gebrauch machen.

Heißt das, Comstage wird weitere Multi-Asset-ETFs an den Markt bringen?


Wir beobachten die Entwicklung sehr genau. So manchem Kunden geht die Aktienquote von 60 Prozent nicht weit genug, andere wünschen sich eine defensivere Allokation. Wir werden aus den zahlreichen Anregungen unsere Schlüsse ziehen und gegebenenfalls weitere Multi-Asset-ETFs auflegen. Letztendlich entscheidet der Kundenwunsch.

Letzte Frage: Wie fällt Ihr Ausblick für den ETF-Markt als Ganzes aus?


Gerade bei Privatanlegern steigt das Interesse stark. Dabei rückt die Diversifikation zusehends in den Fokus. ETFs sind ein ideales Instrument für eine breit gestreute Anlage. Wir rechnen jedenfalls damit, dass der europäische ETF-Markt auch weiterhin jährlich prozentual zweistellig wachsen wird. Geht dieses Szenario auf, könnte das ETF-Volumen 2021 die Schallmauer von einer Billion Euro überschreiten.

Auf Seite 4: Comst. Vermögensstrategie und db x-trackers Portfolio TR





Comst. Vermögensstrategie: Multi-Asset-Newcomer mit fixer Allokation



Als Comstage im April 2016 die Vermögensstrategie an den Markt brachte, reagierte die ETF-Tochter der Commerzbank direkt auf die Kundenwünsche. Im Interview auf Seite 13 erklärt Geschäftsführer Thomas Meyer zu Drewer, dass viele Anleger zwar die Vorteile börsengehandelter Indexfonds längst erkannt hätten. "Allerdings möchten oder können sie sich nicht selbst auf die Suche nach dem optimalen Mix aus Aktien, Anleihen und Rohstoffen machen", sagt der Experte. Mit der Vermögensstrategie leistet Comstage Abhilfe. Ihr Dach-ETF setzt einen klaren Fokus auf Aktien - zu 60 Prozent ist das Portfolio in dieser Anlageklasse allokiert.

Dabei sind sechs verschiedene ETFs auf Aktien aus Europa, Nordamerika, den Emerging Markets sowie der Pazifikregion im Einsatz. Sie decken zusammen mehr als 2700 Einzeltitel ab. Aus geografischer Sicht geben Unternehmen aus den USA und Deutschland den Ton an. Sie steuern jeweils gut ein Fünftel zur Strategie bei. Anleihen sind mit 30 Prozent vertreten. Auch hier setzt die Allokation einen Schwerpunkt auf Deutschland und die USA. Zu einem Zehntel liegt das Kapital in einem diversifizierten Rohstoff-ETF von Comstage. Bis dato hat sich der gewählte Mix bezahlt gemacht. Die Vermögensstrategie notiert knapp ein Fünftel über ihrem Anfangswert. "Damit braucht sie den Vergleich mit aktiven Mischfonds nicht zu scheuen", so Meyer zu Drewer. Geändert wird an der Zusammensetzung nichts. Comstage nimmt nur einmal im Jahr ein Rebalancing auf die vorab fixierten Kräfteverhältnisse vor.





db x-trackers Portfolio TR: Breite Diversifikation, stattliche Rendite



Im Herbst 2008 packte db x-trackers eine eigene Multi-Asset-Strategie in den ETF-Mantel. Damit trat das Indexfondslabel der Deutschen Bank einen Beweis dafür an, dass die Grenzen zwischen aktiven und passiven Investments fließend sind. Hinter diesem ETF verbirgt sich ein Portfolio, das regelmäßig auf den Prüfstand kommt. Einmal pro Quartal geht ein Expertengremium der Frage nach, ob der gewählte Mix noch dem zentralen Ziel entspricht: Portfolio Total Return soll im Lauf der Zeit einen Kapitalzuwachs erreichen und die Kursausschläge, im Fachjargon Volatilität, möglichst begrenzen.

Dabei können die Verantwortlichen eine Aktienquote von mindestens 30 bis maximal 70 Prozent festlegen - gleiches gilt für Anleihen. Darüber hinaus ist die Positionierung in Immobilien möglich. Momentan bleibt diese Anlageklasse aber außen vor. Vielmehr ist die Strategie zu knapp 61 Prozent in Aktien-ETFs allokiert, während der Rest auf das festverzinsliche Segment entfällt. In beiden Kategorien ist ein breites Spektrum an Ländern, Branchen und Währungen zu finden. Diese enorme Diversifikation erreichen die Verantwortlichen durch den Einsatz von gerade mal 17 verschiedenen börsengehandelten Indexfonds. Der Fokus auf Aktien macht sich im aktuellen Umfeld bezahlt, Portfolio Total Return notiert auf einem Allzeithoch. Seit der Auflage vor knapp neun Jahren legte der Wert des passiven Mischfonds damit um stattliche 125 Prozent zu. Der rund 330 Millionen Euro schwere ETF trägt also zu Recht die €uro FondsNote 1.





Auf Seite 5: DJE - Zins & Dividende und DWS Multi Opportunities III





DJE - Zins & Dividende: Ausgewogener Mix aus Aktien und Anleihen



Stabilität und geringe Volatilität - getreu diesem Motto verwaltet Jan Ehrhardt seit Anfang 2003 den DJE - Zins & Dividende. Der Sohn von Jens Ehrhardt, einem Urgestein unter Deutschlands Vermögensverwaltern, investiert weltweit in Aktien und Anleihen. Dabei muss sein Mischfonds mindestens zur Hälfte in festverzinslichen Wertpapieren allokiert sein. Im Umkehrschluss kann die Aktienquote nicht auf mehr als 50 Prozent klettern. Mit einem Anteil von 48,17 Prozent reizt Ehrhardt seinen Spielraum hier momentan nicht ganz aus. Bei der Auswahl von Anleihen greift der Manager auf das hauseigene Research zurück. "Dabei investiert der Fonds vornehmlich in Schuldtitel von öffentlichen Emittenten und Unternehmen mit sehr guter bis guter Bonität", erklärt Ehrhardt.

Auf der Aktienseite gibt er sich als ein klarer Verfechter der Dividendenstrategie. Hinter diesem Ansatz verbirgt sich die historische Erkenntnis, wonach rund die Hälfte der langfristigen Gewinne am Aktienmarkt auf die Ausschüttungen der Unternehmen zurückzuführen sind. Das gilt auch und gerade im aktuellen, von einem notorischen Zinstief geprägten Kapitalmarktumfeld. Nach Ansicht von Jan Ehrhardt dürfte sich die gewählte Strategie auch in Zukunft bezahlt machen. "Nicht zuletzt aufgrund der guten Gewinnperspektiven verfügen die Konzerne über Spielraum für weitere Dividendenerhöhungen", erklärt der Börsenprofi.





DWS Multi Opportunities III: Ein Mischfonds mit offensivem Charakter



Gunnar Friede verfolgt einen forschen Anlagestil. Der seit mehr als zwölf Jahren für den Multi Opportunities III der Deutschen Asset Management zuständige Manager fährt beständig eine Aktienquote von mehr als 70 Prozent. Allerdings achtet der Vermögensverwalter penibel auf eine breite Streuung des Kapitals. Mitte des Jahres zählten mehr als 90 verschiedene Aktien zum Fondsvermögen. Außerdem setzt Friede auf eine Vielzahl von Branchen. Prinzipiell richtet der erfahrene Börsenprofi ein Augenmerk auf cashflowstarke Titel mit einer attraktiven Bewertung. Bei der Auswahl berücksichtigt das Management auch Nachhaltigkeitsaspekte. "Small und Mid Caps, Turn-around-Kandidaten sowie höherverzinsliche Anleihen ergänzen das Portfolio", so Friede.

Ein Zehntel des Vermögens ist in festverzinslichen Wertpapieren angelegt. Dank eines Barmittelbestands von knapp 18 Prozent kann der Manager flexibel auf Chancen reagieren, die sich an den Märkten ergeben. Schon jetzt finden sich einige Börsenhighflyer unter den größten Aktienpositionen. Zum Beispiel Samsung Electronics: Bei dem weltgrößten Hersteller von Halbleitern, Smartphones und TV-Geräten brummt das Geschäft. Entsprechend geht es mit dem südkoreanischen Papier nach oben. Auf Sicht von zwölf Monaten steht für die größte Aktienposition des Multi Opportunities III ein Plus von über 70 Prozent zu Buche. Mit Linde, Deutsche Telekom und Innogy sind auch drei deutsche Unternehmen unter den zehn Schwergewichten des Mischfonds zu finden.





Auf Seite 6: FvS Multiple Opportunities und Siemens Balanced





FvS Multiple Opportunities: Ein Allzeithoch zum zehnten Geburtstag



Ende Oktober feierte der Multiple Opportunities sein zehnjähriges Bestehen. Als Flossbach von Storch diesen Mischfonds im Herbst 2007 ins Leben rief, sollte er eigentlich nur den Gründern, Familien und Freunden der Vermögensverwaltung eine Multi-Asset-Anlage bieten. Heute zählt der Multiple Opportunities zu den größten seiner Art, das Fondsvermögen umfasst mehr als zwölf Milliarden Euro. Den Einwand, der Fonds könnte schwerfällig werden, lässt Manager Bert Flossbach nicht gelten. "Das Anlageuniversum ist riesig groß", erklärt er. In der Tat suchen die Verantwortlichen in allen Ecken der Kapitalmärkte nach aussichtsreichen Assets.

Maßgeblich ist dabei ein eigens definiertes Weltbild. Momentan gehen Flossbach und sein Team davon aus, dass die Staatsschulden weiter steigen, die Zinsen dauerhaft niedrig bleiben und die Weltwirtschaft moderat wächst. Folgerichtig legt der Manager einen klaren Schwerpunkt auf Aktien - diese Anlageklasse steuert 69 Prozent zum Portfolio bei. Unter den zehn größten Positionen tummeln sich namhafte Large Caps wie der heimische Autokonzern Daimler, der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé oder Berkshire Hathaway, die Investmentholding der US-Börsenlegende Warren Buffett. Überzeugt ist Bert Flossbach auch von der Ersatzwährung Gold. Als Versicherung für Krisenzeiten steuern Edelmetalle gut ein Zehntel zum Vermögen bei. Die Mischung stimmt: Gerade hat der Multiple Opportunities ein Allzeithoch markiert. Seit der Auflage türmt sich ein Gewinn von knapp 150 Prozent auf.





Siemens Balanced: Stattliche Performance zu niedrigen Kosten



Die Jagd nach dem schnellen Euro zählt nicht zu den Kernkompetenzen der Siemens Fonds Invest. Vielmehr versucht die unter anderem für die Pensionsgelder des Industriekonzerns zuständige Vermögensverwaltung, langfristig stabile Erträge zu erzielen. Dass die Verantwortlichen dabei sehr erfolgreich sind, zeigt der Siemens Balanced. Seit der Auflage im September 2006 hat sich der Wert des Mischfonds knapp verdoppelt. Die Performance überzeugt umso mehr, da das Management einen vorsichtigen Ansatz verfolgt.

Momentan liegt die Aktienquote bei gerade einmal 29 Prozent. 68 Prozent des Vermögens sind auf Unternehmensanleihen verteilt. Aus Branchensicht liegt ein Schwerpunkt auf dem Industriesektor. Die Diversifikation hat oberste Priorität. Selbst die größten Aktienpositionen - Total, Sanofi und Unilever - steuern jeweils nur etwas mehr als 0,30 Prozent zum Fondsvermögen bei. Auch auf der Anleiheseite liegt der Anteil der Schwergewichte bei deutlich weniger als einem Prozent. Diesen breiten und vor allem erfolgreichen Multi-Asset-Ansatz bekommen Anleger recht günstig: Während kein Ausgabeaufschlag anfällt, beläuft sich - die jährliche Verwaltungsgebühr auf 0,36 Prozent. Sobald das Management den Vergleichsindex schlägt, wird eine Erfolgsgebühr von 20 Prozent fällig.