Schon seit November 2018 plant die Schweiz, dass ausländische Börsenplätze, die Aktien von Schweizer Unternehmen handeln, von ihr anerkannt werden müssen. Die EU droht ihrerseits, die Äquivalenz für die Schweizer Börsenplätze nicht zu verlängern. Die Äquivalenz läuft am 30. Juni aus. Wird sie bis dahin nicht verlängert, dürfen ab Anfang Juli Schweizer Aktien gemäß EU-Recht nur noch auf EU-regulierten Plattformen gehandelt werden. Die Schweizer Börse würde damit Marktanteile verlieren, immerhin fällt rund ein Drittel des Handelsvolumens in der EU an. Nun hat das Eidgenössische Finanzdepartement in Bern laut einem Bericht der Börsen-Zeitung erklärt, "bereit für die Aktivierung der Maßnahme zum Schutz der Schweizer Börseninfrastruktur zu sein".
Damit droht, dass ab 1. Juli keine Aktien von Schweizer Unternehmen mehr an EU-Börsenplätzen gehandelt werden können. Der paneuropäische Börsenbetreiber CBOE Europe hat bereits laut Börsen-Zeitung seine Kunden gewarnt, den Handel mit Schweizer Aktien einzustellen, sollte die EU die Schweizer Börse nicht weiterhin als regulatorisch äquivalent anerkennen. Das Handels-Aus gilt allerdings nicht für Indexfonds etwa auf den Schweizer Leitindex SMI. Hintergrund des Konflikts ist, dass sich EU und Schweiz nicht über ein Rahmenabkommen einigen können.