Doch für Kunden diesseits des Atlantiks ist das Freiheitsvehikel durch den starken Dollar deutlich teurer geworden. Im zweiten Quartal ging daher der Absatz in Europa um fast neun und in Kanada um rund zehn Prozent zurück. Nur in Asien zogen die Verkaufszahlen an. Die Absatzschwäche in den Industriestaaten bremst den Aktienkurs, seit Mitte Apri l verlor der Titel 14 Prozent. Das Auslandsgeschäft trägt ein Drittel zum Gesamtumsatz bei.
Ausreichende Cash-Reserven
Harley-Davidson-Chef Matt Levatich will gegensteuern und startete ein Aktienrückkaufprogramm. Um es zu finanzieren, zapft er den Anleihemarkt an und legt Zins-papiere in Höhe von insgesamt 750 Millionen Dollar auf. Das Schuldenprofil verschlechtert sich durch die Emissionen des Bonds nicht. Fitch beurteilt die Kultmarke weiterhin mit "A", die Ratingagentur verändert auch den stabilen Ausblick nicht. Schließlich sitzt Harley Davidson bei einem Schuldenstand von 6,2 Milliarden Dollar auf Cash-Beständen von 1,2 Milliarden.
Um die Exportausfälle zu kompensieren, will das Unternehmen aber auch neue Kunden gewinnen. Zum Beispiel Frauen. Die Harley Street 750 ist im Vergleich zu den bisherigen Modellen des weltweit größten Motorradherstellers wesentlich leichter, bringt aber trotzdem noch genügend PS auf die Straße.
Zudem will man nachhaltig orientierte Konsumenten begeistern. Mit dem Prototyp Project Livewire bringt Harley Davidson nun die erste elektrisch angetriebene Maschine auf den Markt. Die schafft 152 Stundenkilometer und kann bis zu acht Stunden lang gefahren werden, bevor die Batterie wieder aufgeladen werden muss. Gut möglich, dass sich nun vermehrt ÖkoBiker für eine Harley entscheiden. Auch wenn der Sound der Freiheit ein wenig leiser klingt.