Ein Engagement in Dubai hat sich in diesem Jahr bislang nicht gelohnt. Der Leitindex Dubai Financial Market General Index weist ein Minus von zwölf Prozent auf. Moderate Wachstumsraten und sinkende Häuserpreise drücken die Aktienkurse. Außerdem ziehen institutionelle Investoren ihr Geld ab und legen es in Saudi-Arabien an. Unternehmen, die in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad gelistet sind, werden vermutlich 2019 in den MSCI Emerging Markets aufgenommen. Exchange Traded Funds (ETFs), die den Index abbilden, dürften dann kräftig einsteigen.

Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum gefällt das nicht. Der umtriebige Herrscher von Dubai und Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) will den Immobilien- und Kapitalmarkt revitalisieren. Der jüngste Regierungsbeschluss soll die Trendumkehr bringen. Ab 2019 dürfen ausländische Firmen zu 100 Prozent Anteile an Unternehmen aus den VAE erwerben. Derzeit gilt noch eine Grenze von 49 Prozent. Zudem können Ausländer Visa für zehn Jahre erwerben.

Dies soll nicht nur den Häusermarkt, sondern auch die Konsumnachfrage beleben. Unterstützt wird die damit einhergehende Kursfantasie von günstigen Bewertungen. Aktien im Dubai-General-Index weisen im Schnitt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur acht auf. Zum Vergleich: Der MSCI Emerging Markets bringt es auf 14.

An einer möglichen Erholung in Dubai können Investoren mit dem X-trackers MSCI GCC Select Swap ETF partizipieren. Der von Xtrackers aufgelegte ETF investiert in Aktien aus den Golfstaaten Dubai, Abu Dhabi, Oman, Kuwait, Katar und Saudi-Arabien. Auf Werte aus Abu Dhabi und Dubai, wie etwa Emaar Properties, entfallen zwölf Prozent. Das Immobilienunternehmen hat unter anderem den Burj Khalifa, Dubais größtes Bauwerk, projektiert und errichtet.

Sonnenenergie für die Moschee



Ungeachtet Al Maktums jüngster Initiative steht im Fokus ausländischer Anleger derzeit Saudi-Arabien. Unternehmen aus der größten Volkswirtschaft aller arabischen Staaten sind auch im ETF mit über 65 Prozent gewichtet. Neben der Aufnahme in den Schwellenländerindex inspirieren insbesondere die wirtschaftlichen Reform- und Umbaupläne Anleger zum Einstieg.

Im Rahmen von "Vision 2030" soll in 22 Jahren der Anteil von Öl und Gas an der wirtschaftlichen Gesamtleistung Saudi-Arabiens von aktuell 47 Prozent auf nur noch elf Prozent gesenkt werden. Stattdessen setzt das Land auf Sonnenenergie. Rund 100 Milliarden Euro will Riad investieren, um zum Weltmarktführer bei Photovoltaik aufzusteigen. Von diesen ehrgeizigen Plänen will Saudi Electricity profitieren: Das Unternehmen versorgt schon jetzt die Moscheen im Lande mit Sonnenenergie.