"Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen des Krieges in der Ukraine hat Henkel entschieden, die Geschäfte in Russland aufzugeben", teilte der Hersteller von Pritt und Persil am Dienstag in Düsseldorf mit. Die Umsetzung der Entscheidung werde nun vorbereitet. Währenddessen würden die rund 2500 Mitarbeiter von Henkel in Russland weiterbeschäftigt und bezahlt. "Henkel verurteilt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Gewalt gegen unschuldige Zivilisten", erklärte Konzernchef Carsten Knobel.
Henkel war mehr als 30 Jahre in Russland aktiv und betreibt dort elf Produktionsstandorte. Der Konzern erwirtschaftete in Russland zuletzt rund eine Milliarde Euro Umsatz. Henkel hatte nach dem Angriff auf die Ukraine alle Investitionen in Russland gestoppt. Dinge des täglichen Bedarfs wie Haushalts- und Körperpflegeprodukte lieferten die Düsseldorfer aber bislang weiter. Noch bei der Hauptversammlung Anfang April hatte die Henkel-Führung erklärt, die Geschäfte in Russland mit Einschränkungen fortführen zu wollen.
Die finanziellen Auswirkungen des geplanten Ausstiegs aus Russland könnten "zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht näher quantifiziert werden", teilte Henkel nun weiter mit. Konkurrent Beiersdorf hatte in der vergangenen Woche erklärt, das Geschäft in Russland sei deutlich reduziert worden, der Konzern wolle dort aber mit Produkten für den täglichen Bedarf der Verbraucher präsent bleiben.
rtr