Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 19.07.2018 in Heftausgabe 29/2018

Wetten, dass ..? hieß es zwischen 1981 und 2014 regelmäßig am Samstagabend im ZDF. Während bei der Fernsehshow längst der Vorhang gefallen ist, bleibt das "Spiel der Spiele", wie Investmentlegende Jesse Livermore einst den Börsenhandel nannte, weiterhin für jeden offen. Selbstverständlich darf der Kapitalmarkt nicht zum Wettbüro verkommen, doch die eine oder andere "heiße Wette" können Anleger in einem gut sortierten Portfolio durchaus eingehen.

Grundvoraussetzung, um in sogenannte Hot Stocks zu investieren, ist ein hohes Maß an Risikobereitschaft. Denn eines ist klar: Die Gefahr eines Totalverlusts schwingt bei derart hoch spekulativen Titeln immer mit. Da sich in dieses Segment kaum Profi-Investoren wagen, sind die Handelsumsätze häufig relativ gering. Dies wiederum kann zu hohen Spreads zwischen Geld- und Briefkurs führen. Darüber hinaus fehlen in der Regel unabhängige Researchberichte, und auch die Gesellschaften selbst halten sich mit Investorenmeldungen stark zurück. Mit anderen Worten: Das Transparenzlevel von Hot Stocks ist äußerst gering.

Der Blick zurück



Wer sich durch die Risikohinweise nicht ins Boxhorn jagen lässt, der darf sich nun mit den Chancen beschäftigen. Und diese sind tatsächlich enorm. Verdoppler, Verdreifacher und noch mehr sind bei derartigen Titeln möglich.

Ein gutes Beispiel ist Funkwerk. Das auf Kommunikations-, Informations- und Sicherheitssysteme spezialisierte Unternehmen rutschte 2009 in die roten Zahlen und die Aktie verkümmerte daraufhin beinahe zum Pennystock. Aufgrund eingeleiteter Restrukturierungsmaßnahmen, die aus unserer damaligen Sicht richtig waren, haben wir den Titel in BÖRSE ONLINE 18/2014 als Hot Stock vorgestellt. Auch wenn die Durststrecke noch etwas andauerte - heute steht das Unternehmen wieder glänzend da. Der Aktienkurs hat sich seit unserer Empfehlung um mehr als das Sechsfache verteuert.

Doch man muss gar nicht so weit in die Vergangenheit reisen, um das Potenzial dieser hoch spekulativen Aktiengattung zu erkennen. Auf unserer letztjährigen Hot-Stock-Kaufliste befand sich unter anderem Endor. Die Aktie des niederbayerischen Entwicklers für Spielekonsolen-Zubehör legte innerhalb kürzester Zeit eine atemberaubende Kursrally hin. In der Spitze stand ein Plus von 138 Prozent zu Buche - und das in nicht einmal vier Monaten. Anschließend kam es zu einer etwas schärferen Korrektur, die den Micro Cap von 21 Euro in der Spitze wieder bis in den einstelligen Bereich abrutschen ließ. Fest steht: Endor ist eine heiße Kiste, aber auf dem aktuellen Niveau durchaus wieder eine Wette wert (siehe Kasten Seite 4).

Auf Seite 2: Gewinne laufen lassen, ...





Gewinne laufen lassen, ...



Das Beispiel bringt zwei wichtige Eigenschaften von Hot Stocks ans Tageslicht: Erstens sind die Schwankungsbreiten von Hot Stocks in der Regel deutlich höher als bei Standardwerten. Und zweitens sind Stoppkurse nicht nur zur Verlustbegrenzung, sondern auch zur Gewinnabsicherung ein wichtiges Instrument. Auf der Oberseite, also wenn sich das Investment in der Gewinnzone befindet, leistet der sogenannte Trailing-Stop ganze Arbeit. Hierbei wird der Stoppkurs sukzessive in Gewinnrichtung nachgezogen. Während also der klassische Stopp statisch ist, ist der Trailing-Stop eine dynamische Angelegenheit. Viele Onlinebroker bieten diese Funktion bereits an, sodass der Stopp automatisch nachgezogen wird. Der Folgeabstand, also der Trailing-Wert, sollte allerdings nicht zu gering gewählt werden. Aufgrund der hohen Volatilität der Hot Stocks droht sonst ein schneller Ausstieg, und das volle Potenzial der Aktie kann nicht ausgeschöpft werden.

... Verluste begrenzen



Nichtsdestoweniger darf am Anfang des Investments der klassische Stoppkurs nicht fehlen. Die fest definierte Kursmarke schützt vor einem sehr hohen beziehungsweise einem Totalverlust. Aber auch hier gilt: Die Stoppkurse nicht zu eng setzen, um nicht sofort bei der ersten größeren Korrektur hinauszufliegen. Mehr als 20 Prozent Abstand zum Kaufkurs dürfen dem Titel schon eingeräumt werden. Dass sich die Absicherung lohnt, zeigt erneut ein Beispiel aus der Praxis. Unsere Hot-Stock-Empfehlung Windeln.de aus 2017 erwies sich als Flop. Der Onlinehändler verlor mittlerweile knapp zwei Drittel seines Börsenwerts. Wir hatten damals den Stopp exakt ein Fünftel unterhalb des aktuellen Kurses fixiert und mussten somit "nur" einen Verlust von 20 Prozent hinnehmen.

Auf Seite 3: Klare Outperformer





Klare Outperformance



Insgesamt kann sich die Entwicklung der neun von uns ausgewählten Hot Stocks im August 2017 sehen lassen. Auch in diesem Jahr stellen wir Ihnen wieder Aktien mit besonders heißem Charakter vor. Bei den meisten handelt es sich um Micro Caps, also Unternehmen mit einem sehr geringen Börsenwert. Die Marktkapitalisierung reicht von 45 Millionen Euro bei mVise bis 226 Millionen Euro bei MPH Health Care. Mit Blick auf das operative Geschäft werden viele unterschiedliche Sektoren angesprochen. Von Medizintechnik bei AAP Implantate über Gesundheit bei MPH Health Care bis Immobilien bei Noratis ist die Achter-Auswahl bunt gemischt.

Doch bevor zugeschlagen wird, möchten wir Anleger noch mit einigen wichtigen Handelsregeln vertraut machen. Eine davon lautet: nie alles auf eine Karte setzen. Eine entsprechende Diversifikation erhöht zum einen die Chance auf einen Volltreffer, zum anderen wird so auch ein möglicher hoher Verlust in einer Einzelposition besser verkraftet. Und vor allem legen Sie wirklich nur den Teil Ihres Kapitals in Hot Stocks an, auf den im Notfall auch verzichtet werden kann. Folglich sollte ein Investment nicht über mehr als eine Depotbeimischung hinausgehen.

Eine weitere wertvolle Regel ist die "Salamitaktik". Wie bei einer Wurst, die in Scheiben aufgeteilt wird, steigt man in mehreren Teilen ein. Sollte beispielsweise der Titel wider Erwarten noch einmal zurücksetzen, lässt sich mit einem häppchenweisen Kauf der Einstandskurs möglicherweise sogar noch verbilligen. Zudem folgen nicht selten auf euphorische Phasen Rücksetzer. Anleger sollten also am Ball bleiben, nicht nur, um den Einstandskurs zu optimieren, sondern auch, um die sich bietenden Chancen und Risiken rechtzeitig zu erkennen und reagieren zu können.

Auf Seite 4: Die Gewinner sind deutlich in der Überzahl





Die Gewinner sind deutlich in der Überzahl



Sechsmal Top und dreimal Flop, das ist das Ergebnis unserer neun ausgesuchten Hot Stocks in der BÖRSE ONLINE Ausgabe 31/2017. Insgesamt kann sich die Entwicklung sehen lassen. Gleichgewichtet und unter Beachtung der Stoppkurse bringt es das "feurige" Basket per aktuellem Stand auf eine Performance von 17,6 Prozent. Zum Vergleich: Der deutsche Leitindex DAX schaffte in dieser Zeit nur ein kleines Plus von zwei Prozent.

Und selbst der Kleinwerteindex SDAX kam lediglich halb so schnell voran wie unsere Neuner-Auswahl. Während Windeln.de abstürzte und damit die rote Laterne trägt, entwickelte sich die Aktie von Endor besonders erfreulich. Der Titel hat weiter Potenzial. Das Unternehmen schloss jüngst einen Lizenzvertrag mit Formula One World Championship. In den kommenden fünf Jahren wird Endor mit der Marke Fanatec exklusiver Hardwarepartner der Formel-1-Esport-Serie sein. Die Aktie von Constantin Medien haben wir nach unserer geglückten Übernahmespekulation auf "Beobachten" herabgestuft. Zum Verkauf raten wir dagegen bei den beiden Verlierern Splendid Medien und Windeln.de.





Auf Seite 5 bis 12: Acht "heiße Eisen" aus Deutschland





AAP Implantate-Aktie: Aufwärts gerichtete Fieberkurve



Große Medizintechnik-Unternehmen wie Stryker, Medtronic oder Siemens Healthineers sind fast jedem ein Begriff. Kleine Nischenplayer wie AAP Implantate fallen dagegen meist durch das Raster der Investoren. Zu Unrecht, denn die Berliner sind in einem äußerst interessanten Bereich tätig: Traumatologie. Hier verfügt AAP unter anderem über das innovative Plattensystem LOQTEQ. Darüber hinaus zählt die antibakterielle Silberbeschichtungstechnologie zu den vielversprechenden Entwicklungsprojekten der Gesellschaft.

Das erste Jahr als Pure Player im Trauma-Bereich schloss die Medizintechnikfirma bereits hoffnungsvoll ab: Der Umsatz legte hier 2017 um ein Fünftel zu. Auch auf Konzernbasis konnte AAP trotz der Reorganisation um vier Prozent expandieren. Das operative Ergebnis (Ebitda) verbesserte sich derweil von minus 7,9 auf minus 6,2 Millionen Euro.

2018 sollte die Umstrukturierung weitere Erfolge bringen. Das Unternehmen erwartet ein Erlöswachstum von 20 bis 40 Prozent sowie eine weitere Verlustreduzierung auf bis zu minus 3,4 Millionen Euro. Der Jahresstart ist bereits gelungen: AAP erreichte bei Umsatz und Ergebnis jeweils das obere Ende der Guidance. Auch wenn der Aktienverlauf einer Fieberkurve gleicht, unterm Strich geht es nach oben.





ABO Wind-Aktie: Mit Rückenwind in ferne Länder



Ein kräftiger Wind blies den Windenergieaktien zuletzt entgegen. So verlor Nordex auf Sicht von einem Jahr 15 Prozent, Branchenprimus Vestas gar mehr als das Doppelte. Eine Ausnahme bildet ABO Wind. Die Aktie des Projektentwicklers für erneuerbare Energien schaffte ein leichtes Plus. Im laufenden Jahr darf sich das Unternehmen, das seit 1996 rund 650 Windenergieanlagen, Solarparks und Biogasanlagen ans Netz gebracht hat, sogar über einen Zuwachs von einem Zehntel freuen.

Und der Rückenwind dürfte anhalten: Neben der internationalen Expansion wird auch das verstärkte Solarengagement in den kommenden Jahren ein wesentlicher Wachstumstreiber sein. Auf der Fachmesse Intersolar, die vor Kurzem stattfand, berichtete ABO von dem ersten ungarischen Solarprojekt, das im vierten Quartal starten soll. Die Firma arbeitet darüber hinaus derzeit an Photovoltaik-Projekten in Südafrika, Griechenland, Argentinien und Spanien.

Anders als beispielsweise Nordex kann sich ABO auch eine Dividende leisten: Den Aktionären wird auf der Hauptversammlung am 9. August eine Ausschüttung von 0,40 Euro je Aktie vorgeschlagen, das entspricht einer Dividendenrendite von 2,5 Prozent. Achtung: Der Small Cap wird nur an der Börse Hamburg gehandelt.





Cyan-Aktie: Wachstumsstory par excellence



Relativ heiß geht es seit dem IPO Ende März bei Cyan zu. Der Grund für das kräftige Hin und Her dürfte an der Bewertung des IT-Sicherheitsspezialisten liegen. Das Unternehmen bringt an der Börse 190 Millionen Euro auf die Waage, und das bei einem erwarteten Umsatz von rund zehn Millionen Euro 2018. Allerdings dürfte das zu kurz gedacht sein, entscheidend ist nämlich das Wachstumspotenzial der Firma - und dieses ist enorm. Cyan hat sich auf den Schutz des mobilen Datenverkehrs spezialisiert und bewegt sich damit in einem Segment, das global besonders schnell wächst.

Die Lösungen, die für Mobilfunkanbieter sowie Finanzinstitute zugeschnitten sind, verfügen über einen wichtigen technischen Vorteil: Die Sicherheitssoftware wird direkt im Datencenter implementiert, sodass für den Endkunden keine Downloads mehr notwendig sind. Einen exklusiven Gruppenvertrag mit der Deutschen Telekom hat Cyan bereits in der Tasche. Analysten gehen davon aus, dass sich der Umsatz ausgehend von 2017 auf 52 Millionen Euro im Jahr 2021 in etwa verzehnfachen, der Überschuss sogar von zwei auf mehr als 27 Millionen explodieren wird. Entwickeln sich die Geschäftszahlen tatsächlich in diese Richtung, steht einer Kursrally nichts mehr im Wege.





Edel-Aktie: Taktsicher in eine aussichtsreiche Zukunft



Nach vielen klanglosen Jahren hat die Edel AG wieder den Takt gefunden. Seit der Umfirmierung 2010 entscheidet nicht mehr länger nur die Musik über den geschäftlichen Erfolg. Edel versteht sich nun auch als Mediendienstleister und sorgt sich dabei um die zentrale Lagerhaltung und weltweite Logistik aller Vinyl-Produkte des Musikriesen Universal. Darüber hinaus gehört auch der ZS Verlag zu Edel, der auf die Trendthemen Kochen und Gesundheit spezialisiert ist. Mit diesem Produktmix ist es der Firma 2017/18 (30.9) gelungen, nicht nur die eigenen Ziele zu übertreffen, sondern auch nach vielen Jahren wieder zweistellig zu wachsen.

Auch der Blick in die Zukunft fällt optimistisch aus: Erwartet wird ein Umsatz in Höhe von 203,3 Millionen Euro sowie ein Ergebnis von 6,4 Millionen Euro. Die Eckdaten für das erste Halbjahr zeigen, dass die Ziele erreicht werden können. Getragen wird das Hauptwachstum derzeit vom boomenden Vinyl-Geschäft. Zwei Drittel des Erlöszuwachses von 7,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr sind von der Dienstleistungstochter Optimal Media erwirtschaftet worden. Um die Kapazitäten weiter auszubauen, kauft Edel 2018 neun neue Pressmaschinen. Eine erneut positive Überraschung wie 2017 ist auch Ende dieses Jahres wieder möglich.





MPH Health Care-Aktie: Gesundheitsaktie zum Discount



Gesundheit ist längst zum Megatrend geworden. Aber warum alles auf eine Karte setzen, wenn man sich ein ganzes Healthcare-Portfolio ins Depot holen kann. Möglich ist dies mit der Aktie von MPH Health Care. Die Beteiligungsgesellschaft hat sich auf die Segmente Pharma und Patientenversorgung spezialisiert. Die drei wichtigsten Engagements sind derzeit Haemato, M1 Kliniken sowie CR Capital Real Estate. Während erstgenannter den Speciality-Pharma-Bereich abdeckt, hat sich M1 auf die florierende Schönheitschirurgie ausgerichtet. CR setzt auf Gesundheitsimmobilien.

"Unsere börsennotierten Beteiligungen entwickeln sich sehr erfreulich", sagte MPH-Vorstand Patrick Brenske auf der Hauptversammlung am 13. Juli. Wie gut es um die Firmen steht, zeigt die deutliche Dividendenerhöhung von zwölf auf 20 Cent je Aktie. Auch in den kommenden Jahren möchte er eine "attraktive Dividende" ausschütten. Noch passen Wachstum und Börsennotierung aber nicht zusammen. Der Net Asset Value (NAV) lag zum Stichtag 31. März 2018 bei 6,25 Euro und damit knapp einen Euro über dem MPH-Kurs. Die Analysten von GBC kommen bei ihrem "Sum of Parts"-Bewertungsansatz sogar auf einen fairen Wert von acht Euro. Damit bleiben rund 50 Prozent Luft nach oben.





mVise-Aktie: Digitalisierung treibt Gewinne an



Die vor rund drei Jahren ins Leben gerufene Strategie 2015+ bescherte mVise achtbare Erfolge. Der Umsatz, der auf IT-Lösungen für mobile Businesslösungen spezialisierten Gesellschaft, konnte sich seither nahezu verzehnfachen, das Ergebnis drehte dabei in den positiven Bereich. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete mVise bereits eine Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 5,3 Prozent. Damit ist die Spitze aber längst nicht erreicht. Vorstand Manfred Götz peilt in diesem Jahr Umsätze in Höhe von 25 Millionen Euro und eine Rendite von sieben bis neun Prozent an.

Bis zum Jahr 2020 sollen dann bereits 35 Millionen Euro erlöst werden und sich die Ebit-Marge auf etwa 15 Prozent verdreifachen. Um das zu erreichen, müssen vor allem die lukrativen Produktumsätze steigen. Dies sollte den Düsseldorfern auch gelingen, denn ihre Softwarelösungen treffen exakt den Nerv der Zeit. Dazu zählt beispielsweise SaleSphere, welches auf eine Steigerung der Effizienz in einem Verkaufsprozess abzielt, oder auch ICC, das auf eine optimierte Zeitwirtschaft im Unternehmen ausgerichtet ist. Auch wenn der Aktienkurs in den vergangenen drei Jahren um mehr als 200 Prozent zugelegt hat, angesichts der guten Wachstumsaussichten ist der Titel längst nicht ausgereizt.





Mynaric-Aktie: Vom Testprodukt zur Serienreife



Eine heiße Turnaroundstory bietet Mynaric. Das auf die Entwicklung von Produkten für den Einsatz in lasergestützten Kommunikationsnetzwerken spezialisierte Unternehmen könnte 2019 mit der Aufnahme der Serienproduktion die Gewinnschwelle erreichen. Als Ziel hat sich die in Gilching bei München ansässige Gesellschaft nicht weniger vorgenommen, als zum weltweit führenden Anbieter von Netzwerkequipment für die Luft- und Raumfahrtindustrie aufzusteigen.

Bis dato entwickelt die Firma vor allem Testprodukte. Die Analysten von MainFirst trauen Mynaric das auch zu. Sie erwarten eine signifikante Neubewertung der Aktie, sobald die wirtschaftliche Machbarkeit von großflächigen Netzwerken in der Luft und im Weltall gezeigt wurde und Laserkommunikation als Schlüsseltechnologie im Aufbau von luft- und weltallbasierten Netzwerken wahrgenommen wird. Sie rechnen mit einem Umsatzanstieg auf rund 400 Millionen Euro bis zum Jahr 2022.

Zum Vergleich: Für dieses Jahr wird eine Gesamtleistung von erst zwölf Millionen Euro erwartet. Das Wachstum soll sich auch in der Bewertung widerspiegeln. Mit einem Kursziel von 100 Euro erwartet MainFirst eine Verdoppelung der Aktie. Sollte sich der Markt tatsächlich so entwickeln, ein durchaus realistisches Ziel.





Noratis-Aktie: Immobilienverkäufe als Zunder für Aktie



Gut ein Jahr ist die Aktie des auf Wohnimmobilien fokussierten Bestandsentwicklers Noratis nun an der Börse. Ausgegeben zu 18,75 Euro musste der Titel erste eine längere Durststrecke durchwandern, ehe der Kurs kräftig nach oben zog. Vor allem nach dem im Dezember 2017 abgeschlossenen Blockverkauf von 221 Wohnungen in Dormagen für einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag löste sich der Knoten. Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr konnten dann ebenfalls überzeugen: Der Umsatz erhöhte sich um 52 Prozent, der Gewinn legte vor IPO-Kosten gar um 69 Prozent zu.

Für 2018 wird weiteres Wachstum vorausgesagt. Um nicht zu enttäuschen, hat Noratis zuletzt lebhafte Handelsaktivitäten entfaltet. So wurden unter anderem nicht nur 99 Wohnungen in Schwarzenbek in der Nähe von Hamburg veräußert, auch wurde wieder kräftig investiert. Zuletzt erwarb Noratis zwei Portfolios mit insgesamt mehr als 500 Wohneinheiten. Um weiter aktiv bleiben zu können, fand jüngst eine Kapitalerhöhung zu 22,50 Euro statt. Dies bremst zwar aktuell den Kurs etwas aus, doch gibt es im zweiten Halbjahr noch genügend Zunder, um die Aktie weiter nach oben zu hieven. Insbesondere im Schlussviertel plant die Firma noch mit großen Verkäufen.