Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 09.05.2018 in Heftausgabe 19/2018

Fünf Euro. Was kann man damit heute noch anstellen? Es ist zu wenig Geld für ein Kinoticket, und auch für ein halbes Hendl auf dem Volksfest reicht der graugrüne Schein mit dem antiken Tor auf der Vorderseite nicht. Selbst ein 20er-Päckchen Zigaretten kostet inzwischen mehr als einen Schein. Für Aktien gilt dies allerdings nicht. Hier lässt sich noch das eine oder andere Schnäppchen machen. Allein in unserer Datenbank für deutsche Unternehmen finden sich unter den 510 Titeln aktuell 88 Papiere, die für weniger als fünf Euro zu haben sind.

Optische Täuschung



Billig ist aber nicht gleich günstig. Denn optisch niedrige Kurse können auch daher rühren, dass in der Vergangenheit zum Beispiel falsche geschäftspolitische Entscheidungen getroffen wurden. In einem derartigen Fall heißt es: Finger weg. Möglich ist allerdings auch, dass so mancher Wert aus der dritten Börsenreihe vernachlässigt wurde. Viele institutionelle wie auch private Anleger konzentrieren sich auf Standard- und Wachstumswerte und lassen Small Caps einfach so links liegen. Um die Frage, wann eine Aktie tatsächlich preiswert ist, beantworten zu können, steht vor einem Kauf immer eine gründliche Analyse des jeweiligen Unternehmens.

Das nötige Werkzeug dafür stellt BÖRSE ONLINE für Sie zur Verfügung. In unserer Datenbank, die Abonnenten jederzeit im Internet downloaden können, finden sich eine Vielzahl von Bewertungskennziffern sowie historische Gewinn- und Dividendenentwicklungen übersichtlich aufbereitet. Darüber hinaus enthält sie Schätzungen zu jedem einzelnen Titel. Ein genaues Studium der Zwischen- und Jahresberichte gehört ebenfalls zu einer gründlichen Aktienanalyse dazu. Nur so lässt sich fortlaufend ein genaues Bild von einem Unternehmen erstellen.



Wetten dass ...



... trotz noch so akribischer Auswertung immer auch Nieten gezogen werden können? Dies lässt sich kaum vermeiden, denn schnell kann sich bei Kleinstwerten eine einst aussichtsreiche Situation, zum Beispiel durch einen Managementwechsel, Kundenverlust oder gerichtliche Auseinandersetzungen, ins Gegenteil verkehren. Diese schmerzhafte Erfahrung mussten wir zuletzt mit PA Power Automation machen (siehe S.3).

Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, Stoppkurse zu setzen und auch zu beachten. Wir hatten diesen bei PA Power Automation bei 0,95 Euro platziert, und somit war bei einem Verlust von knapp 35 Prozent Schluss. Anders als bei Standardwerten, bei denen wir die Stopps in der Regel zwischen 15 und 20 Prozent unterhalb der aktuellen Notierung empfehlen, sollten Anleger den Hot Stocks etwas mehr Freilauf gönnen. Dies liegt zum einen daran, dass Nebenwerte meist deutlich volatiler sind.

So lassen sich illiquide Aktien mit wenig Aufwand beispielsweise unter bestimmte Marken drücken, wo sie von anderen Schnäppchenjägern dann gezielt abgefischt werden. Zum anderen ist bei kleineren Unternehmen oftmals die Geschäftsentwicklung schwankungsanfälliger, sodass damit einhergehende Kurskorrekturen in einem übergeordneten positiven Trend nicht sofort zum Verlust der Aktie führen.

Auf Seite 2: Diversifizierung ist Trumpf





Diversifizierung ist Trumpf



Die Fehlentscheidung bei PA Power zeigt, dass Anleger gut beraten sind, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern ihr Geld auf mehrere Aktien zu verteilen. Wer gut diversifiziert, kann trotz Verlusten in Einzelpositionen in der Gesamtheit immer noch mit einem ordentlichen Plus abschließen. So wurden bei unserer letztjährigen Neuner-Auswahl von Aktien, die unter fünf Euro notieren, insgesamt drei Titel ausgestoppt. Und dennoch errechnet sich bei den empfohlenen Werten bei Beachtung der Stoppkurse in Summe ein Plus von 370 Prozent. Daher noch einmal der Hinweis: Diversifizieren Sie, auch wenn es manchmal wehtut. Realisieren Sie Verluste, und begrenzen Sie das eingesetzte Kapital.

Die Anlagen in die kleinen Nebenwerte sollten keinesfalls zehn Prozent der Depotsumme überschreiten. Das große Los haben wir mit unserem Tipp PVA Tepla gezogen (siehe S.3). Der Kurs des Spezialmaschinenbauers hat sich seither versechsfacht. In der Hoffnung, dass sich unsere ausführlichen Analysen erneut bezahlt machen, stellen wir nachfolgend neun aussichtsreiche Nebenwerte für den etwas kleineren Geldbeutel vor.

Auf Seite 3: Rückblick





Rückblick: Einmal Top und einmal Flop



Freud und Leid liegen oftmals dicht beieinander. So auch bei unseren neun Empfehlungen aus Ausgabe 21/2017, in der wir die damaligen Topwerte unter fünf Euro vorgestellt hatten.

Am besten entwickelte sich PVA Tepla. Die Aktie des Herstellers für Kristall-, Vakuum- und Hochtemperaturanlagen verteuerte sich um 500 Prozent. Und es könnte weitergehen: Die Firma veröffentlichte erst kürzlich eine lukrative Kooperation in China. Allein durch eine Einmalzahlung wird sich das operative Ergebnis von PVA 2018 annähernd verdoppeln.

Schlecht lief es bei PA Power Automation. Nachdem ein Verfahren mit einem chinesischen Joint Venture scheiterte, wurde zunächst die Prognose einkassiert. Ende April folgte der Insolvenzantrag. Die Aktie verlor seit unserer Vorstellung 90 Prozent. Allerdings haben wir die Position mit einem Stoppkurs abgesichert, sodass sich der Verlust "nur" auf rund ein Drittel beläuft. Unter dem Strich schafften unsere Empfehlungen bei gleicher Gewichtung ein Plus von 370 Prozent.



Auf Seite 4: Neun deutsche Small Caps





Neun deutsche Small Caps



AAP Implantate-Aktie



Eine gelungene Transformation



Größere Kurssteigerungen werden oftmals durch besondere Ereignisse hervorgerufen. Dazu zählt auch die Neuausrichtung eines Unternehmens. Inmitten eines solchen Umbaus befindet sich AAP Implantate.

Die Medizintechnikfirma konzentriert sich seit Kurzem vollständig auf die Produktion und Vermarktung von Implantaten im Bereich Trauma. Mit Erfolg: Das erste Jahr als Pure Player schlossen die Berliner mit einem beachtlichen Wachstum ab. Der Trauma-Umsatz legte um ein Fünftel auf 10,6 Millionen Euro zu. Auch auf der Gewinnseite machte das Unternehmen deutliche Fortschritte. Trotz Einmaleffekten wie beispielsweise Restrukturierungskosten verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebidta) um 1,7 Millionen Euro auf minus 6,2 Millionen Euro.

Auch in diesem Jahr möchte APP seinen Wachstumskurs weiter fortsetzen. Der Umsatz soll zwischen 20 und 40 Prozent zulegen - und damit deutlich schneller als die durchschnittliche Wachstumsrate des globalen Traumamarktes von vier bis fünf Prozent. Das Ergebnis dürfte zwar negativ bleiben, das Management rechnet aber mit einer weiteren Verbesserung in Richtung minus 3,4 Millionen Euro beim Ebitda. Der Turnaroundkurs dürfte dem Micro Cap in den kommenden Monaten zu deutlich höheren Notierungen im Bereich von vier Euro verhelfen.



Auf Seite 5: Ad Pepper-Akite





Ad Pepper-Aktie



Zwischen Wachstum und Übernahmefantasie



Der Online-Werbevermarkter Ad Pepper knüpfte im ersten Quartal an seinen dynamischen Wachstumskurs aus 2017 an. Von Januar bis März summierten sich die Erlöse auf 9,0 Millionen Euro. Auf vergleichbarer Basis zum Vorjahr, 2018 wird erstmalig die Rechnungslegung IFRS 15 angewendet, entspricht dies einem Anstieg um 26,1 Prozent.

Besonders erfreulich entwickelten sich die beiden Segmente Ad Pepper Media und Ad Agents mit Zuwächsen von 58 und 27 Prozent. Etwas enttäuschend war dagegen die Performance des Kerngeschäfts Webgains, das nur mit vier Prozent vorankam. Montega-Analyst Henrik Markmann geht aber davon aus, dass die Firma diese Delle im Laufe des Jahres wieder ausbügeln wird: "Wir sehen das Affiliate-Netzwerk nach wie vor sehr gut positioniert, um an die hohen Wachstumsraten des Vorjahres anzuknüpfen." 2017 legte der Bereich um 22,8 Prozent zu.

Auch der Vorstand hält an seinem Ausblick, der einen "positiven Wachstumstrend" im laufenden Jahr vorsieht, fest. Bei der Vorlage der endgültigen Zwischenbilanz Ende Mai dürfte Ad Pepper noch konkreter werden. Neben den Wachstumschancen schwingt bei der günstig bewerteten Firma auch noch etwas Übernahmefantasie mit. In Börsenkreisen wird als möglicher Käufer Awin ins Spiel gebracht (siehe auch BÖRSE ONLINE, 13/2018).



Auf Seite 6: Edel-Aktie





Edel-Aktie



Hier spielt wieder die Musik



Bereits seit mehr als zwölf Jahren hat die Edel-Aktie die Kursregion oberhalb der Fünf-Euro-Marke nicht mehr gesehen. Nach einem Absturz in den Penny- Stock-Bereich bewegte sich der Small Cap vom Jahr 2012 an in einer engen Spanne zwischen zwei und 2,80 Euro.

Bis dann der Ausbruch nach oben im Dezember vergangenen Jahres gelang. Der Grund: Edel berichtete für das Geschäftsjahr 2016/17 (30. September) starke Zahlen und überraschte mit einem optimistischen Ausblick. Der Dienstleister für die Musik-, Film- und Buchbranche steigerte seinen Umsatz um ein Zehntel auf 198,1 Millionen Euro. Damit konnte Edel seit vielen Jahren erstmals wieder mit einem zweistelligen Wachstum aufwarten.

Der Jahresüberschuss legte überproportional um 27 Prozent auf vier Millionen Euro zu. Der Ausblick sieht einen weiteren Erlösanstieg auf 203,3 Millionen sowie ein Nettoergebnis von 6,4 Millionen Euro vor. Insbesondere die Vinylproduktion sowie Logistikdienstleistungen dürften für die Zuversicht ausschlaggebend sein. Damit Edel seinen Erfolgskurs langfristig aufrechterhalten kann, steht nun ein Formwechsel von der AG in eine KGaA an. Die Wandlung dient laut Edel der Sicherung des Familieneinflusses, um eine nachhaltige Unternehmenspolitik mit stabiler Ertragsausrichtung gewährleisten zu können. Der günstige Medientitel ist eine Wette wert.



Auf Seite 7: MS Industrie-Aktie





MS Industrie-Aktie



Orderflow bringt Wachstumsfantasie



Mit der größten Steuerreform seit 30 Jahren heizte US-Präsident Donald Trump Ende vergangenen Jahres nicht nur den internationalen Wettbewerb an, auch die Kursrally an der Wall Street bekam neues Futter. Die Auswirkungen der Senkung der Unternehmenssteuer von 35 auf 21 Prozent sind auch hierzulande zu spüren. Ein Profiteur dieser Entwicklung ist MS Industrie.

Experten gehen davon aus, dass es dadurch bei dem Spezialisten für Antriebs- und Ultraschalltechnik im laufenden Geschäftsjahr zu einem positiven Effekt von umgerechnet rund 0,7 Millionen Euro kommen könnte. Aber auch ohne das Steuergeschenk aus den USA läuft es bei MS Industrie rund. Alle zwei Geschäftsbereiche trugen im vergangenen Jahr zu dem Umsatzplus von 6,3 Prozent bei. Dabei konnte die Ultraschalltechnik überproportional zulegen.

Dieser Trend dürfte sich dieses Jahr fortsetzen, der Vorstand spricht in dem Segment von einer erneut "sehr positiven" Auftragslage. Mittelfristig, also auf Sicht von etwa fünf Jahren, peilt Chef Andreas Aufschnaiter ein Geschäftsvolumen im Bereich der Ultraschalltechnik von rund 100 Millionen Euro an. Zum Vergleich: 2017 waren es gerade mal 53 Millionen Euro. Zudem wird MS Industrie immer profitabler. Die operative Marge verbesserte sich zuletzt um einen Prozentpunkt auf 3,6 Prozent.



Auf Seite 8: mVise-Aktie





mVise-Aktie



Aufstieg in eine neue Liga



Noch gilt mVise als Geheimtipp. Doch das könnte sich schon relativ bald ändern. Das Unternehmen aus Düsseldorf, das sich auf mobile Businesslösungen spezialisiert hat, setzt derzeit alle Hebel in Bewegung, um seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Zum einen bauen die Münchner ihre Investor-Relations-Aktivitäten aus und planen in der zweiten Jahreshälfte die Teilnahme an internationalen Investorenkonferenzen.

Damit der Digitalisierungsexperte auch Anklang bei den Profis findet, soll zum anderen das aktuell hohe Wachstumstempo aufrechterhalten werden. 2017 legten die Erlöse um mehr als drei Viertel auf 16,1 Millionen Euro zu. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet mVise ein weiteres organisches Umsatzwachstum von etwas mehr als zwei Drittel auf 25 Millionen Euro. Dabei soll eine Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit) von acht Prozent erreicht werden. Auch über das Jahr 2018 hinaus hat mVise schon einen genauen Plan.

Bis 2020 möchte der Vorstand die Gesellschaft unter den Top 20 der mittelständischen IT-Anbieter im Bereich der digitalen Transformation positionieren und die Ebit-Marge dabei auf 15 Prozent annähernd verdoppeln. Die Chancen, dass mVise seine Wachstumspläne realisieren kann, stehen gut. Daher dürfte sich auch der Aktienkurs schon bald klar über der Fünf-Euro-Marke etablieren können.



Auf Seite 9: Paion-Aktie





Paion-Aktie



Schlafpräparat sorgt für Spannung



Heiß, heißer, Biotech. Aktien aus der Biotech-Branche gelten seit jeher als sehr spekulativ. Und je kleiner die Firmen sind, umso höher das Risiko. Denn schlägt nur eine Entwicklung fehl, kann es schnell brenzlig werden. Ein richtig heißes Eisen ist Paion.

Kleinste Abweichungen von ursprünglichen Plänen sorgten zuletzt dafür, dass die Aktie den Rückwärtsgang einlegte. Am Markt kam die Sorge auf, dass sich der Antrag auf Zulassung des Hoffnungsträgers Remimazolam in Japan durch den Partner Mundipharma auf 2019 verschieben könnte. Auch in den USA findet eine Einreichung des Antrags des Wirkstoffs für die Kurzsedierung möglicherweise erst Anfang 2019 statt.

Derweil sollte der Zulassungsantrag für die Allgemeinanästhesie nach wie vor noch in diesem Jahr stattfinden. Dennoch: Aufgrund der Verzögerungen könnte sich ein Großteil der erwarteten Umsätze für 2018 um ein Jahr hinauszögern. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben.

Die jüngsten Testergebnisse machen Hoffnung, dass sich Remimazolam zu einem erfolgreichen Produkt entwickelt. Zudem konnte Paion mit seinen Zahlen für das vergangene Jahr leicht besser abschneiden als erwartet und hat außerdem eine konservative Prognose für 2018 abgegeben. Anleger mit einer hohen Risikobereitschaft können diese Biotech-Wette eingehen - sollten aber nicht alles auf eine Karte setzen.



Auf Seite 10: PNE Wind-Aktie





PNE Wind-Aktie



Mit Weitblick investieren



Eine richtig heiße Wette ist auch PNE Wind. Nach der Ankündigung im vergangenen Herbst, sich von einem Windprojektentwickler zu einem Clean Energy Solution Provider wandeln zu wollen, bekam die Aktie mächtig Rückenwind. Ausgehend von rund 2,50 Euro legte der Titel bis auf 3,23 Euro zu. Im März ging es dann im Zuge der Jahresberichterstattung zurück auf Los.

Die Zahlen konnten sich zwar für 2017 sehen lassen: Bei Umsatz und Gewinn wurden die selbst gesteckten Ziele erreicht. Doch beim Ausblick haperte es dann ein wenig. Hohe Investitionen, um neue Wachstumsmärkte zu erobern, werden im laufenden Jahr auf das Ergebnis drücken. So stellt das Management für 2018 nur ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von zehn bis 16 Millionen Euro in Aussicht. Das sind deutlich weniger als die 23,1 Millionen Euro für das Jahr 2017. Damit steht fest: 2018 wird ein Übergangsjahr.

Doch wer mit Weitblick handelt, sollte heute schon auf 2019/20 schielen. Denn dann dürften sich die Investitionen auszahlen. Das nötige Kapital konnte sich das Unternehmen aus Cuxhaven mit einer jüngst platzierten Wandelanleihe, die trotz eines niedrigen Zinses von 4,00 Prozent per annum auf ein hohe Nachfrage stieß, bereits besorgen. Mutige Anleger nutzen das reduzierte Kursniveau und setzen auf einen kräftigen Ergebnisschub in den kommenden Jahren.

Anmerkung der Redaktion: Zahlendreher bei WKN PNW Wind. Richtige WKN: A0JBPG



Auf Seite 11: Ringmetall-Aktie





Ringmetall-Aktie



Weltmarktführer auf Expansionskurs



Geht es um die Verpackung von Spezialgütern, führt kaum ein Weg an Ringmetall vorbei. Egal ob Fassverschluss-Systeme, Dichtungen oder Deckel: In der chemischen, pharmazeutischen und lebensmittelverarbeitenden Industrie gehören die Produkte der Münchner zum Standard. Ringmetall kommt auf einen Marktanteil von 80 Prozent in Europa und den USA. Dass in diesen Regionen organisches Wachstum schwierig wird, versteht sich von selbst.

Daher liebäugelt das Unternehmen auch mit Übernahmen, um die Geschäfte weiter anzukurbeln. Darüber hinaus hat sich Ringmetall eine geografische Expansion auf die Fahnen geschrieben, vorzugsweise Richtung Südamerika und Südostasien. Dass die Strategie aufgehen wird, daran hat der Vorstand keinen Zweifel.

Für 2018 wird ein Umsatzwachstum auf 107 bis 112 Millionen Euro sowie eine leichte Verbesserung der Ebitda-Marge in Aussicht gestellt. Mittelfristig, also bis zum Jahr 2021, stehen dann Erlöse von mehr als 200 Millionen Euro auf der Agenda. Kurzfristig könnte noch eine andere Entwicklung den Ringmetall-Aktienkurs anschieben: der Wechsel vom Freiverkehr in den regulierten Markt im Juli. Die damit verbundenen höheren Transparenz- und Publizitätsanforderungen dürften die Attraktivität der Aktie spürbar erhöhen.



Auf Seite 12: Scherzer & Co.-Aktie





Scherzer & Co.-Aktie



Die richtige Mischung macht’s



Die letzten Aktien sind die teuersten, lautet eine Börsenweisheit. Die Rede ist von einem Squeeze-out. Um ein Unternehmen nach einer Übernahme von der Börse zu nehmen, muss in der Regel den verbliebenen Aktionären ein Abfindungsangebot gemacht werden. Auf derartige Sondersituationen hat sich Scherzer & Co. spezialisiert.

Die Beteiligungsfirma möchte mit derartigen Investments sichere Erträge einfahren. Die Kölner haben jedoch noch ein zweites Standbein und sind auch chancenorientiert unterwegs. Dabei konzentrieren sie sich auf wachstumsstarke Unternehmen mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell. Im Chancenportfolio sind derzeit beispielsweise GK Software, Freenet oder auch Lotto24 enthalten.

Beim Thema Sicherheit setzt das Scherzer-Management unter anderem auf die Oldenburgische Landesbank, Allerthal-Werke und Innogy - insgesamt eine gute Mischung, die der Gesellschaft zuletzt hohe Erträge bescherte. So legte der Net Asset Value (NAV) im vergangenen Jahr um rund ein Fünftel auf 2,74 Euro je Aktie zu.

Die positive Entwicklung setzte sich 2018 fort. Ende April betrug der NAV 2,80 Euro. Alles in allem ein lukrativer Investmentstil, von dem auch Anleger profitieren können. Eine Dividende kommt noch oben drauf. Für 2017 schüttet Scherzer zehn Cent je Aktie aus, was einer Rendite von immerhin 3,5 Prozent entspricht.