Handelskonflikte und der Brexit würden immer mehr zur Belastung für die deutsche Industrie - dies gehe auch an der Düsseldorfer Bank nicht spurlos vorbei, sagte HSBC-Deutschland-Chefin Carola von Schmettow. Hohe Einzelwertberichtigungen hätten im Halbjahr den Risikovorsorgebedarf im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2018 um 31,8 Millionen Euro auf 29,2 Millionen Euro steigen lassen. Der Überschuss vor Steuern sank auf 47,2 (Vorjahr: 83,6) Millionen Euro.

Für das zweite Halbjahr erwartet das Geldhaus zwar Besserung, doch dies werde "nicht für ein Vorsteuerergebnis auf der Höhe des Vorjahres ausreichen". Noch im Februar hatte das Institut erklärt, ein Vorsteuerergebnis in etwa auf Höhe des Vorjahres zu erwarten. "Weil der Gegenwind von der Zins- und Konjunkturseite heftiger wird, werden wir unsere Kosten an das schwächer als geplante Erlöswachstum anpassen", kündigte von Schmettow an.

Vor dem Abschluss von Gesprächen mit dem Betriebsrat werde es keine Details zu den geplanten Stellenstreichungen geben, sagte Finanzchef Andreas Kamp. Der Abbau solle aber sozialverträglich erfolgen. Die Bank war in den vergangenen Jahren auf Expansionskurs gegangen und hatte verstärkt um deutsche Mittelständler und Privatkunden geworben. Die Zahl der Mitarbeiter war auf rund 3100 Menschen gestiegen. Auch das Mutterhaus HSBC hatte Stellenstreichungen angekündigt und will in diesem Jahr rund zwei Prozent der Jobs oder 4000 Arbeitsplätze streichen.

rtr