Von gespartem Taschengeld begann ich
auf dem Flohmarkt altes Perlmuttbesteck zu
kaufen und stellte zu meiner Freude fest,
dass ich es ein, zwei Flohmärkte später zu
deutlich höheren Preisen verkaufen konnte.
Wofür haben Sie es ausgegeben?
Immerhin hat es für meine erste Pink-Floyd-
LP, "The Dark Side of the Moon", gereicht.
Was war Ihr erstes Investment?
1983 IBM - in der örtlichen Sparkasse hatten
sie damals die Hoppenstedt-Charts für
Aktien. Ich habe gekauft, was schön im
Trend lag. Die guten Erfahrungen damit
setzen
sich bis heute fort. Allerdings musste
ich 1987 sehr schmerzhaft lernen, dass
Trends auch sehr abrupt enden können.
Was war Ihr bislang bestes Investment?
MLP: 1993 gekauft und etwa fünf Jahre später
nach einer mehr als Verzwölffachung
per Stop-Loss - das hatte ich aus den Erfahrungen
1987 gelernt - wieder verkauft.
Was war Ihr schlechtestes Investment?
Erst kürzlich - und nur privat! - Sino-Forest.
Die Verlockung, an der Seite eines
erfolgreichen Hedgefondsmanagers ein
Schnäppchen zu machen, war zu groß. Zum
Glück war es nur ein sehr kleiner Betrag.
Was ist Ihr Anlagemotto?
Risiken meiden, Chancen nutzen - und
zwar genau in dieser Reihenfolge.
Wer ist Ihr Vorbild?
Ich ziehe Inspiration aus vielen Quellen.
Durchhaltevermögen: Ernest Shackleton;
Kommunikation: Warren Buffett; positive
Lebenseinstellung, Veränderung: Mahatma
Gandhi, Nelson Mandela; kritisches Denken:
Richard Dawkins - und viele mehr.
Wie erklären Sie Kindern den Finanzmarkt?
Da treffen sich Leute, die viele gute Geschäftsideen
und wenig Geld für deren Umsetzung
haben, mit Leuten, bei denen es
genau umgekehrt ist. So kann sich für beide
Seiten ein sehr gutes Geschäft entwickeln.
Wo steht der DAX in einem halben Jahr, und
warum steht er dort?
Ich habe keine Ahnung, wo der DAX in
sechs Monaten steht, aber in 15 Jahren
notiert
er mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit viel höher als heute.
Welches Investment würden Sie für Ihre
Kinder
oder Patenkinder tätigen?
Aktien, Aktien, Aktien.
Wovor würden Sie Ihre Freunde in
Geldangelegenheiten warnen?
Vor dem Versuch, mit riskanten Investments
schnell reich zu werden.
Woran erkennt man Ihren Schreibtisch?
Immer etwas zu unordentlich. Wenn er
komplett aufgeräumt ist, bin ich im Urlaub.
Wobei entspannen Sie sich?
Zwei- bis dreimal pro Woche beim Mountainbiken
und, wenn’s passt, beim Segeln.
Wie sieht Ihre persönliche Vermögensaufteilung
aus?
Ich esse, was ich predige - ein großer Teil
in Smart-Invest-Fonds, der Rest in soliden
Dividendenwerten und ein kleiner Teil in
Unternehmensanleihen. Im Tresor ist noch
ein einziger Krügerrand, den ich 1983 in
Südafrika gekauft habe und der erst vor wenigen
Jahren wieder seinen Einkaufspreis
von damals erreicht hat.
Wenn Sie die Zeit hätten, selbst ein Buch zu
schreiben, was wäre das Thema?
Erledigt: "Cashflow Investing - simplified".