Fondsmanager
Die in Los Angeles ansässige Capital Group setzt bei ihren Fonds auf das sogenannte Capital System. Das bedeutet: Verschiedene Manager betreuen jeweils unabhängig voneinander einen Teil des Fondsvermögens und verfolgen dabei ihren eigenen Anlagestil. Für den Capital Group New Perspective Fund sind beispielsweise sechs Fondsmanager verantwortlich, die im Schnitt seit 25 Jahren für die Capital Group arbeiten: Noriko Chen und Brady Enright in San Francisco, Jody Jonsson und Rob Lovelace in Los Angeles sowie Jonathan Knowles in Singapur und Steve Watson in Hongkong.
Anlagestrategie
Bereits seit dem Jahr 1973 vertreibt die Capital Group die New Perspective Strategie in den USA, seit Oktober 2015 auch in Asien und Europa. Die Capital Group möchte damit in Qualitätsunternehmen investieren, die von langfristigen weltweiten Trends profitieren. Die jeweiligen Fondsmanager achten dabei nicht primär darauf, wo die Unternehmen ihren Firmensitz haben. Relevanter ist, wo sie ihre Gewinne und Umsätze erzielen. Beispiel: Gemessen am Firmensitz hält der Capital Group New Perspective Fund derzeit zwölf Prozent in Emerging Markets Aktien. Gemessen am Umsatz beträgt die Emerging Markets Quote jedoch 29 Prozent, weil europäische, japanische oder US amerikanische Unternehmen ebenfalls Umsätze in Brasilien, China oder Indien erzielen.
Portfolio
Im Portfolio des Capital Group New Perspective Fund befinden sich rund 250 Einzelwerte. Davon entfallen 80 Prozent auf die "besten Ideen" der sechs Fondsmanager und 20 Prozent auf die "besten Sektorideen" der Research Analysten. Jonathan Knowles investiert beispielsweise konzentriert in 23 Einzelwerte, Robert Loveplace etwas breiter gestreut in 82 Einzelwerte. Zu den größten Einzelwerten des Fonds gehören etablierte Multinationals wie Amazon (4,0%), Facebook (2,6 %), Taiwan Semiconductor (2,3%), ASML (2,2 %), Microsoft (1,9%) und Alphabet (1,9%). Sektoral dominieren IT-Werte (26,0 %) vor Konsumgebrauchsgütern (18,3%) und Finanzwerten (11,9 %). Gemessen an den Umsätzen der Unternehmen liegt Nordamerika (43,4%) vor den Emerging Markets (28,6 %) und Europa (17,1 %). Meist bleiben die Titel lange im Portfolio. Der Turnover betrug seit dem Jahr 1974 im Schnitt lediglich 25 Prozent.
Renditerisiko
Der American New Perspective Fund - so heißt der Fonds in den USA - schlug sich in Hausse Phasen fast immer besser als der Index MSCI World, in Baisse Phasen durchweg besser. Seit Oktober 2011 misst sich der Fonds am MSCI-ACWI-Index.
Fazit: Ein langfristiges Konzept, das in den USA sehr populär ist. Dort ist die Strategie rund 85 Milliarden US-Dollar groß.