Die IWF-Chefin war bereits wegen ihrer Rolle in der sogenannten "Tapie-Affäre" von einem Untersuchungsrichter befragt worden - allerdings als "Zeugin mit Rechtsbeistand." Lagarde musste dem Gericht damals erläutern, warum sie sich als Finanzministerin des damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy 2008 dazu entschloss, eine langjährige juristische Auseinandersetzung zwischen dem Staat und dem Sarkozy-Unterstützer Bernard Tapie mit der Zahlung von 285 Millionen Euro außergerichtlich beizulegen.
Samt Zinsen belief sich die Summe auf 403 Millionen Euro. Grund für die Zahlung war der Verkauf des deutschen Sportartikel-Herstellers Adidas an die französische Bank Crédit Lyonnais 1993. Tapie hatte in einem anschließenden Rechtsstreit geltend gemacht, beim Verkauf des Unternehmens übervorteilt worden zu sein und wollte Schadensersatz.
Reuters