Vor kurzem hat der US-Autogigant GM bekannt gegeben, bei dem US-E-Truck-Hersteller Nikola eine Beteiligung von elf Prozent erwerben zu wollen. Dann kamen massive Betrugsvorwürfe auf, die Nikola-Aktie hat, in deren Gefolge massiv an Wert eingebüßt. Seit der Vereinbarung vom 8. September zwischen GM und Nikola haben die Papiere rund die Hälfte verloren.
Eigentlich sollte der Deal schon in trockenen Tüchern sein, aber GM zögert noch. Wird bis zum 3. Dezember die Vereinbarung nicht unterschrieben, verfällt sie. Beobachter fragen sich nun, was GM wirklich will. Nun meldet die Wirtschaftsagentur Bloomberg unter Bezug auf Personen, die nicht näher genannt werden wollen, dass GM vielleicht sogar seinen Anteil deutlich aufstocken könnte. "GM könnte darauf drängen, sein Eigenkapital an Nikola über die geplanten 11 Prozent hinaus aufzustocken, oder nach Optionsscheinen suchen, die dieses Eigentumsniveau garantieren oder sogar erhöhen würden" so Bloomberg. Die Nikola-Aktie hat im Gefolge schon deutlich zugelegt.
Eine höhere GM-Beteiligung käme wohl auch dem norwegischen Wasserstoff-Unternehmen Nel Asa nicht ungelegen. Die Norweger arbeiten mit Nikola unter anderem bei Wasserstoff-Tankstellen in den USA zusammen. Die Nel-Aktie hatte unter dem Eindruck des Absturzes bei Nikola ebenfalls deutlich an Wert verloren. Mit GM im Hintergrund dürfte sich der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur in den USA leichter gestalten als mit einem von Betrugsvorwürfen durchgerüttelten Unternehmen allein. Im Zuge der Betrugsvorwürfe hatten einige potentielle Kunden wie etwa der Mineralölriese BP nämlich die Gespräch mit Nikola erst einmal auf Eis gelegt. Mit GM könnte das Eis nun wieder schmelzen, was auch der Nel-Aktie zugute kommen könnte.