von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Fünf-Minuten-Basis



Die Fakten in Kürze: Der DAX hat sich (logarithmisch berechnet) um die Hälfte der voran gegangenen Abwärtsbewegung von 9891 bis 8354 Punkte wieder erholt. Dieses so genannte 50-Prozent-Retracement bei 9090 Punkten animiert traditionell viele Anleger zu Gewinnmitnahmen. Vor allem dann, wenn der Markt gleichzeitig auch noch die 21-Tage-Linie erreicht hat. In starken Trendphasen verursacht dieser Monatsmittelkurs bei aktuell etwa 8985 Zählern ebenfalls Wendepunkte. Derzeit wird der DAX wieder verkauft, sobald er über diesen Preisbereich steigt.

Wenn der Index in den kommenden Stunden oder Tagen auch nachhaltig noch über diesen Zonen gekauft wird, wäre dies ein positives Zeichen. Dann ist ein weiterer Anstieg bis an das 61,8-Prozent-Retracement bei rund 9275 Punkten möglich - ein weiteres populäres Kursziel für Gegenbewegungen nach starken Trends (siehe blau punktierte Markierung im Intradaychart auf Stundenbasis). Davon lässt sich beispielsweise mit der am Ende der Analyse vorgestellten Trading-Idee der Deutschen Bank profitieren, die Gewinne des DAX mit einem Hebelfaktor multipliziert in ein Kursplus verwandelt.

Allerdings ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig offen, ob der Index sich in diese Richtung entwickeln kann. Die Chancen dafür sind sogar leicht unter 50 Prozent, da der übergeordnete Trend nach Süden zeigt. Seit dem Allzeithoch im Sommer bei 10.050 Punkten zeigt der Markt eine Reihe fallender Zwischenhochs und Zwischentiefs, was negativ zu werten ist. Anleger, die unseren Empfehlungen gefolgt sind, haben daher bereits kurzfristige Profite aus der laufenden Bärenmarktrally realisiert und warten ab, welcher Trend sich durchsetzt.

Ein erstes Signal für eine negative Kursentwicklung wäre ein Ausbruch unter die Zone bei rund 8820/8880 Punkten, die sich in den vergangenen Wochen etabliert hat. Nächstes Kursziel ist dann der Bereich um 8650/8700 Zählern. Auch um diesen Weg Gewinn bringend auszunutzen, stellen wir am Ende dieses Beitrags (siehe Seite 6) eine Trading-Idee für fallende Kurse (short) vor. Erst wenn der DAX dann auch die 8650er-Marke unterschreitet, schaltet die Börsenampel von gelb wieder auf rot. Neue Tiefstkurse bei 8000/8150 Punkten - ein langfristig wichtiges Kursniveau, basierend auf ehemaligen Allzeithochs der Jahre 2000 und 2007 - sind dann nur noch eine Frage der Zeit. Bis runter an die 7500er-Marke kann sich die nächste Verkaufswelle dann erstrecken.

Chart 2 - DAX Ein-Stunden-Chart



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Chart 3 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %



Der Ausbruch unter die 8900er-Marke bleibt im Tageschart weiterhin das zentrale Ereignis. Die dort erstmals seit Ende 2013 ausgebliebene Nachfrage lässt für die kommenden Wochen und Monate auf weitere Kursrückgänge schließen. Dabei ist als nächstes Kursziel die Zone um 8000/8150 Punkten realistisch. Dort lagen über viele Jahre hinweg ehemalige Allzeithochs des Deutschen Aktienindex, das Areal ist in den Köpfen der Marktteilnehmer dadurch noch sehr stark präsent. Wenn der Index erneut auf dieses Niveau zurück fällt, könnten viele langfristig denkende Anleger dies als zweite Einstiegschance in einen mehrjährigen Aufwärtstrend sehen - daran dürfte die Mehrheit immer noch glauben.





Chart 4 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Der Chart auf Wochenbasis zeigt die Bedeutung der Zone um 8000/8150 Zähler, ebenso wird die 7500er-Marke als weiterer Haltebereich sichtbar. Erst wenn es weiter abwärts geht, müssen Anleger sich Gedanken machen. Dann hilft der Abstand zur 200-Tage-Linie, ein Kursziel zu definieren. Er kann zwischen minus 20 und minus 40 Prozent betragen, daraus resultieren Zielmarken zwischen 7600 und 5700 Punkten. Letztere ist eher unwahrscheinlich, nur in Extremphasen hat sich der DAX so weit von seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 200 Börsentage nach unten abgesetzt.



Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis





Unterstützungen und Widerstände




























































Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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