IPO-Preis bei 33 Dollar, Start bei 85 Dollar, ruckzuck über die 100-Dollar Schwelle, nachbörslich bei gut 123 Dollar, Freitag zum Börsenstart in Franfurt schnell auf 126 Euro
Figma (WKN A41DRC) Rivale des dominierenden Entwicklers von Bildbearbeitungssoftware Adobe, absolvierte am Donnerstag ein besonders heißes IPO. Wegen der deutlichen Überzeichnungen Rekordstände bei Aktien von Profiteuren Künstlicher Intelligenz (KI) kamen die Aktien zu 82,50 Dollar in den Handel wurden nachhaltig bei Kursen deutlich über der 100 Dollar Marke gehandelt und nachbörslich sogar bei gut 123 Dollar. Nach Börsenbeginn heute in Frankurt notierte Figma zügig bei 126 Euro
Adobe hatte 2023 rund 20 Milliarden geboten, im Handel nach Börsenschluss am ersten Tag war Figma 72 Milliarden wert
Figma, deren Aktien 40-fach überzeichnet waren, legte den Preis für die Papiere bei 33 Dollar fest, über der Spanne von 30 bis 32 Dollar. Damit belief sich der Wert des Adobe-Rivalen in den Depots der Anleger die bei dem IPO den Zuschlag bekamen auf 19,3 Milliarden Dollar. Der Adobe Konzern, der Figma aus kartellrechtlichen Gründen nicht übernehmen durfte, hatte im Jahr 2023 rund 20 Milliarden Dollar für den Rivalen geboten. Nach Börsenschluss am ersten Handelstag war Figma knapp 72 Milliarden wert
Die Designsoftware-Startup erwartet mehr als 1,2 Milliarden Dollar durch den Verkauf von Aktien zum IPO. Börsendebütanten in den vergangenen Wochen wie Circle Internet, (WKN A417ZL) das Fintech Chime Financial (WKN A414SZ) und Drohnenhersteller AIRO Group (WKN A4146B) absolvierten spektakuläre IPOs. Der Börsenwert KI-Datencenter-Betreibers CoreWeave (WKN A413X6 ) hat sich nach einem holprigen IPO Ende März gegenüber dem Ausgabepreis mehr als verdoppelt. „Der Börsengang von Figma ist ein wegweisendes Ereignis für den Technologiesektor”, sagt Derek Hernandez, Senior Analyst für neue Technologien bei PitchBook. Der Adobe-Rivale habe als sogenanntes Software-as-a-Service-Unternehmen im Produktdesignsoftwaremarkt inzwischen einer nahezu monopolistische Position.
Zu Figmas Anteilseignern zählen prominente Risikokapitalfirmen wie Index Ventures, Greylock Partners, Kleiner Perkins Caufield & Byers und Sequoia Capital. Figmas Erlöse legten 2024 um 48 Prozent auf 749 Millionen US-Dollar zu und im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um weitere 46 Prozent. In den Jahren 2023 und 2024 schwankte Aufsteiger Figma stark zwischen schwarzen und roten Zahlen: 2023 mit 737,8 Millionen Dollar Nettogewinn; 2024 rund 732,1 Millionen Dollar Nettoverlust. Im Jahr 2023 hatte Figmas von det eine Milliarde Dollar profitiert, die Adobe für die Absage der Übernahme an das Startup überweisen musste. Für das erste Quartal in diesem Jahr meldete Figma 44,9 Millionen Dollar Gewinn.
Krypto-Investmentstrategie wie bei Strategy
Interessant ist auch, dass Figma ähnlich wie Strategy, früher MicroStrategy auch in Bitcoins anlegt. Die Designsoftwarefirma aus San Francisco hält Anteile am Bitwise Bitcoin ETF. Zudem hat Figma laut IPO-Unterlagen zum IPO 30 Millionen Dollar in Stablecoins investiert, der Krypotowährung des Börsenneulings Circle Internet. Laut Figma soll das Investment später in Bitcoins umgeschichtet werden.