iShares: Vorsprung ausgebaut
· Börse Online RedaktionNicht nur dem Volumen nach ist iShares die unbestrittene Nr. 1 der Indexfonds. Der Anbieter hat im zurückliegenden Jahr die 1-Billionen-Dollar-Hürde genommen. Auch die Service-Qualität überzeugt. Sonst hätten die befragten Mitglieder des Verbunds der Honorberater, beruflich bestens mit kostengünstigen ETF-Investments vertraut, der BlackRock-Tochter nicht erneut den Titel ETF-Haus des Jahres verliehen.
Die Gesellschaft erhielt bei der Stimmabgabe sogar stolze 57 Prozent und toppte damit ihr Vorjahresergebnis deutlich. Der Verbund deutscher Honorarberater (VDH) hatte alle Mitglieder im Dezember befragt, welcher Anbieter ihre professionellen Ansprüche am besten erfüllen konnte.
"Der erneute Sieg freut und ehrt uns", sagt Peter Scharl, der bei iShares den Vertrieb in Deutschland, Österreich und Osteuropa leitet. "Dass wir wieder Erster werden konnten, zeigt, dass wir uns auf unserem hohen Niveau weiter bewegen und uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen."
Auf Seite 2: Die Konkurrenz im Schatten
Das Abonnement auf den Sieg kommt nicht von ungefähr: iShares stellt alle anderen Indexfonds-Anbieter in den Schatten. Nur wenn man alle übrigen 15 ETF-Häuser zusammen nimmt, stellt sich so etwas wie ein Gleichgewicht zu den fast 50 Prozent Mark-Präsenz der BlackRock-Tochter iShares ein.
Auf schiere Größe geben allerdings die Honorarberater wenig, sie achten schon aus Pflichtgefühl gegenüber ihren Kunden auf gute Konditionen und niedrige Gebühren. Das ist für 71 Prozent der Stimmgeber das A und O, erst danach kommt ein guter Service (60 Prozent). iShares punktet zweifach.
Bei den Verwaltungsgebühren unterbietet zwar regelmäßig einer oder mehrere der Wettbewerber den Platzhirsch. Das ergibt sich aber zwangsläufig, weil dies die einzige zugängliche Stellschraube ist, um Volumenvorteile etwas zu kompensieren. Folglich gibt es immer einen Konkurrenten, der eine Anlageklasse oder einen Index um ein paar Basispunkte preiswerter offeriert, man könnte auch sagen anbieten muss. "Wir sind kein Billiganbieter", sagt Scharl entsprechend gelassen. "Doch wir versuchen, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten."
Auf Seite 3: Top-Konditionen durch optimalen Handel
Die Top-Kondition entspricht ohnehin nicht der minimierten Verwaltungsgebühr. Sie zeigt sich im optimalen Umgang beim ETF-Handel. In vielen iShares-Fonds steckt ein enormes Geld, entsprechend werden die Produkte sehr rege gehandelt. Die für Anleger und Berater erfreuliche Konsequenz: Damit fällt auch der Spread - die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs - sehr gering aus. Speziell für aktive, dynamische Investoren, die häufig handeln, ist das ein enormer Vorteil. "Für sie ist ein niedriger Spread weitaus wichtiger als niedrige Verwaltungsgebühren", bestätigt Scharl.
Gute Service-Qualität hält iShares bei seinen Privatanlegern und Finanzberatern ebenso hoch wie bei institutionellen Großkunden. "Dass iShares in diesem Jahr so klar gewonnen hat, liegt wohl auch daran, dass iShares 2014 die Finanzberater in ihrer Tätigkeit stark unterstützt hat", vermutet VDH-Geschäftsführer Dieter Rauch.
Beispielsweise habe iShares Berater-Kits angeboten und Hilfe durch die Erstellung von ETF-Musterportfolios geleistet. Rauch sieht hier ein großes Potenzial: "Es zahlt sich aus, im Markt der Finanzberater Flagge zu zeigen, denn hier ist großes Wachstum möglich."
Die Auszeichnung krönt nachträglich ein in jeder Hinsicht erfolgreiches Jahr 2014 für iShares. Einer der Höhepunkte für die Gesellschaft war das Durchbrechen einer magischen Marke: Weltweit verwaltet iShares bereits über eine Billion US-Dollar. Auch die Einführung der Core-Serie war ein Meilenstein: Im Juni senkte der Anbieter die Gebühren für eine Reihe von ETF, die am stärksten nachgefragt werden, auf ein Niveau, das zu den günstigsten in Europa gehört.
Auf der Produktseite sieht Scharl als das Top-Angebot des vergangenen Jahres Smart-Beta-ETF - Produkte, die nicht einfach einen Korb von Papieren nachbilden, sondern ausgeklügelte Strategie- Indizes sind. "Besonders Dividendenstrategien und volatilitätsgedämpfte ETF, die weniger stark schwanken sollen als der breite Markt, kamen bei den Anlegern gut an", sagt der iShares-Manager. Er wird zusammen mit seinem Team alles tun, die Erfolgsserie im laufenden Jahr nicht abreißen zu lassen: "Der Bereich Smart Beta wird auch künftig ein Highlight in unserer breiten Produktpalette sein", sagt Scharl. Das klingt ganz danach, dass iShares auch in diesem Jahr ein engagierter und erfindungsreicher Titelverteidiger sein wird.