2025 haben sich die skeptischen Stimmen über die zukünftigen Perspektiven der Magnificent Seven wie z.B. Nvidia und Microsoft deutlich vermehrt. Aktuell warnt die angesehene, unabhängige Analyse- und Beratungsfirma Yardeni Research vor solchen Aktien.
Yardeni Research empfiehlt Anlegern, ihre Gewichtung in den „Magnificent Seven“-Technologietiteln im Verhältnis zum Gesamtmarkt zu verringern. Hintergrund ist die Einschätzung, dass das bislang in dieser Gruppe erzielte Gewinnwachstum künftig nachlassen dürfte. Firmengründer und Wall-Street-Veteran Ed Yardeni sieht wachsenden Konkurrenzdruck bei den Mega-Cap-Konzernen, die den jüngsten Aufschwung an den Aktienmärkten maßgeblich getragen haben. Immer mehr Unternehmen drängen in die hochprofitablen Geschäftsfelder der Magnificent Seven vor. Zugleich sorgen technologische Fortschritte dafür, dass Produktivitätszuwächse und höhere Margen in Zukunft breiter über die US-Wirtschaft verteilt sein könnten.
Strategiewechsel bei KI-Aktien wie Nvidia
Vor diesem Hintergrund hält er eine Übergewichtung der Sektoren Informationstechnologie und Kommunikationsdienste im S&P-500-Portfolio nicht länger für gerechtfertigt – eine Empfehlung, die das Haus seit 2010 vertreten hatte. In seiner jüngsten Analyse plädiert Yardeni Research stattdessen für eine marktneutrale Gewichtung dieser Bereiche und schlägt vor, die freiwerdenden Mittel verstärkt in Finanz- und Industrieunternehmen sowie in den Gesundheitssektor zu lenken.
Warum der Strategiewechsel Sinn macht: Unternehmen wie Oracle, AMD, IBM, traditionelle Softwareanbieter und spezialisierte KI-Start-ups greifen die derzeitigen Platzhirsche an. Genau darauf bezog sich auch Yardeni: Die besonders margenstarken Bereiche der Big Tech werden zunehmend umkämpft – eine Entwicklung, die in den vergangenen Jahrzehnten auch in anderen Branchen immer wieder zu beobachten war. Außerdem greift bei Highflyern wie Nvidia zudem der Basiseffekt. Dies führt dazu, dass sich das extreme Gewinn- und Umsatzwachstum der Megacaps nicht dauerhaft auf dem bisherigen Niveau fortsetzen kann. Die Vergleichsbasis wird höher und die Gewinnmargen im KI-Sektor werden aller Voraussicht nach sinken.
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Risiken für Anleger nehmen zu
Mag7-Aktien sind – trotz starkem Wachstum – teilweise sehr hoch bewertet. Wenn die Erwartungen auch nur leicht enttäuscht werden, kann das zu heftigen Korrekturen führen, zumal gesetzliche Regularien – diesseits wie jenseits des Atlantiks – erhebliche zusätzliche Geschäftsrisiken verursachen können. Außerdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die derzeit extreme Abhängigkeit des Gesamtmarktes von wenigen Aktien als ungesundes Marktumfeld anzusehen ist.
Grundsätzlich bedeutet eine wachsende Skepsis nicht zwangsläufig, dass Unternehmen wie Nvidia künftig schlecht performen werden – aber die einst nahezu unangefochtene Euphorie ist einer deutlich nüchterneren, vorsichtigeren Sichtweise gewichen. Und an Gewinnmitnahmen ist bekanntlich noch niemand gestorben. Ein Großteil der Aktionäre dürfte derzeit ohnehin auf hohen Buchgewinnen sitzen, schließlich war die Nvidia-Aktie Anfang 2021 noch für 13 Dollar (aktuell: 182 Dollar) zu haben.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia, Microsoft.