Diese Gewinneraktien sind zwar selten günstig bewertet, streben aber dennoch unaufhaltsam nach oben. Im Grunde genommen handelt es sich genau um jene Titel, die jeder Investor mit langfristigem Anlagehorizont im Depot haben sollte. Denn genau mit diesen Aktien lässt sich nachhaltig Geld verdienen.
BÖRSE ONLINE erklärt, warum es bei ausgewählten Werten sinnvoll ist, prozyklisch und nicht antizyklisch zu agieren, wie Trendfolger am besten vorgehen und welche Fallstricke es zu vermeiden gilt. Außerdem stellen wir 15 Aktien vor, die gerade auf Mehrjahres- oder Rekordhochs notieren und bei denen die Charttechnik trotz wackeliger Weltbörsen grünes Licht für einen Einstieg gibt.
Untermauern lassen sich die Vorteile einer prozyklischen Anlagestrategie mithilfe historischer Daten. Eine derartige Berechnung hat etwa die Société Générale angestellt. Die Experten der französischen Bank untersuchten die Entwicklung von sogenannten trendfolgenden CTA-Hedgefonds von 1990 bis 2016 (siehe Grafik Seite 7). Den Ergebnissen zufolge fiel die durchschnittliche Jahresperformance mit 9,5 Prozent klar besser aus als beim MSCI-World-Index. Sie war auch etwas besser als beim Index S&P Total Return. Gleichzeitig war die Schwankungsneigung geringer, die Rückschläge waren weniger ausgeprägt.
Rückberechnungen sind zwar mit Vorsicht zu genießen. Mit der Wahl passender Parameter sind viele (Wunsch-)Ergebnisse darstellbar. Aber allein schon die Tatsache, dass es Aktien gibt, die seit Jahrzehnten steigen, ist ein Beweis dafür, dass prozyklisches Investieren funktionieren kann.
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Neues Denken, weniger Ego
Dennoch müssen Anleger erst einige Denkblockaden überwinden, um für eine Trendfolgerstrategie bereit zu sein. Zum einen wird Börsenneulingen vom ersten Tag an immer wieder gepredigt, wie wichtig es ist, antizyklisch vorzugehen. Zum anderen - und diese mentale Hürde ist vielleicht fast noch schwieriger zu überwinden - müssen Trendfolger ihr Ego bezwingen. Wer auf einen Trend setzt, der folgt nur den Vorgaben der Börse und nicht den eigenen Instinkten. Eine demütige Haltung, an der gemäß den Erkenntnissen der Verhaltenspsychologie viele Anleger scheitern.
"Der wahre Luxus für Anleger besteht darin, kein Ego zu haben. Denn oft genug stehen sich Anleger selbst im Weg", kommentiert Mensur Pocinci dieses Phänomen. "Dass unser Ego unser größter Feind beim Investieren ist, liegt daran, dass wir unsere Fehler nicht eingestehen wollen. So halten Anleger lieber lange Zeit an verlustbringenden, unrentablen Anlagen fest, denn andernfalls müssten sie sich ja eingestehen, einen Fehler gemacht zu haben."
Der technische Analyst der Schweizer Bank Julius Bär hat eine Empfehlung parat: "Die beste Möglichkeit, um diese psychosozialen Fallen zu überwinden und nicht länger mit einer Position oder, noch schlimmer, mit einer Prognose verheiratet zu sein, besteht also darin, nach Möglichkeit keine Prognosen über die Zukunft anzustellen. Das Risiko, mit der Prognose zu leben und zu sterben, ist zu hoch im Vergleich zu den gelegentlichen Treffern."
Insbesondere sehr selbstbewusste "Alphatiere", von denen sich an der Börse viele tummeln, sollten darüber intensiv nachdenken. Auch Pocincis Aussage zur besten Taktik, wie sich teure Anlagefehler vermeiden lassen, sollten sie sich durch den Kopf gehen lassen. Seine klare Botschaft dazu lautet: "Um nicht gegen einen etablierten Trend zu investieren, dürfen wir nicht auf uns selbst hören. Eine Möglichkeit, unseren persönlichen Neigungen zu entkommen, besteht darin, Grafiken heranzuziehen oder die Finanzmärkte nach historischer Performance einzustufen."
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Langfristig erfolgreich
Wie gut das funktionieren kann, demonstriert der Julius-Bär-Analyst anhand einer einfachen Methode. Auf Basis der 52-Wochen-Hochs wurde die Entwicklung der besten Märkte mit derjenigen der schwächsten Regionen verglichen. Zudem wurde die Performance eines Kaufen-und-Halten-Ansatzes berücksichtigt. Im Ergebnis brachte es die Region mit der besten Bewertung von 1988 bis 2015 im Vergleich zum 52-Wochen-Hoch auf ein Plus von elf Prozent jährlich. Eine Kaufen-und-Halten-Strategie brachte durchschnittlich jährlich sechs Prozent Gewinn, der schwächste Markt dagegen nur zwei Prozent pro Jahr (siehe Grafik Seite 7).
Wer den Trendfolgeansatz für plausibel hält, der achtet beim Aktienkauf primär auf intakte Aufwärtstrends. Zu bevorzugen sind Aktien, die sich seit Jahren oder noch besser seit Jahrzehnten nach oben bewegen. Infrage kommen auch Werte, die aus einer temporären Seitwärtsphase nach oben ausgebrochen sind und damit den langfristigen Aufwärtstrend als intakt bestätigt haben. Das klingt einfach, ist in der praktischen Umsetzung aber etwas schwieriger, weil nur ein relativ begrenzter Kreis an Aktien diese Voraussetzungen erfüllt. Aus unserer Sicht lässt sich das Anlage-ergebnis noch weiter verbessern, wenn man neben der Charttechnik auch fundamentale Kriterien einbezieht. Allerdings wird dadurch der Kreis potenzieller Kaufkandidaten noch kleiner. Denn viele charttechnische Dauerläufer sind nach den deutlichen Kursgewinnen keine Schnäppchen mehr.
Gewinneraktien erlangen diesen Status nur dann dauerhaft, wenn das Geschäftsmodell robust ist und das Unternehmen bewiesen hat, dass es nachhaltig Geld verdienen kann. Vergleichsweise anspruchsvolle Bewertungen sind daher so lange vertretbar, wie die Gesellschaft in geschäftlicher Hinsicht erfolgreich ist. Unternehmen mit einem funktionierenden Geschäftsmodell zeichnen sich laut DZ Bank durch starke Marken mit hoher Kundentreue und hohe Eintrittsbarrieren aus. Hohe Kosten bei Anbieterwechsel, hohe nachhaltige Rendite auf das eingesetzte Kapital, hoher nachhaltiger Free Cashflow, schützende Netzwerkeffekte, gute Chance auf stabiles Wachstum, verantwortlich handelndes Management, Preissetzungsmacht, Größenvorteile, solide Bilanz und ein geringer Investitionsaufwand für den laufenden Betrieb sind weitere Charakteristika. Trotzdem sollten Anleger nicht jeden Preis für Dauerläuferaktien mit einem erprobten Geschäftsmodell zahlen - erst recht nicht im aktuellen Umfeld. Denn der vorhandene Liquiditätsüberfluss kombiniert mit einem ausgeprägten Sicherheitsdenken bei den Anlegern führt inzwischen zu ungewöhnlich hohen Bewertungen, vor allem in Branchen, die als sicherer Hafen gelten.
Das trifft zum Beispiel auf die Hersteller von Konsumgütern des täglichen Bedarfs zu, aber auch auf viele als defensiv eingestufte Dauerdividendenzahler und zumindest in den USA auf die Versorger. Letztgenannte Branche weist dadurch an der Wall Street inzwischen sogar ein höheres durchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf als die Vertreter aus dem Technologiesektor. BÖRSE ONLINE versucht das Risiko zu hoher Kaufpreise dadurch zu vermeiden, dass die empfohlenen Titel geschätzte KGVs von unter 20 aufweisen.
Gute Rahmenbedingungen
Aber die Trendfolgerstrategie ist kein Freifahrtschein für Aktienkursgewinne. Eine Anlagephilosophie, die stets funktioniert, gibt es an den Finanzmärkten nicht. Aktuell stehen die Chancen aber nicht schlecht, dass sich eine prozyklische An-lagestrategie auszahlen könnte - vorausgesetzt, die Kurse an den Börsen steigen oder fallen moderat. Unter diesen Bedingungen sahen Trendfolgerstrategien laut Société Générale in der Vergangenheit traditionell gut aus. Keinen echten Schutz bieten sie dagegen, wenn es zu einem heftigen und unerwarteten Kurseinbruch von über zehn Prozent kommt.
Gegen so ein Negativereignis helfen zwar auch Stop-Loss-Kurse nur bedingt, trotzdem sollten Anleger auch bei Dauerläuferaktien nicht auf diese Absicherungstechnik verzichten, um ihr Risiko zu begrenzen. Schließlich können auch bisherige Gewinneraktien aus der Spur geraten. Insgesamt folgen wir damit einer Philosophie, auf die schon vor 200 Jahren der britische Wirtschaftswissenschaftler David Ricardo baute. Sein Motto lautete schlicht "Verluste begrenzen und Gewinne laufen lassen". Eine Empfehlung, die sich Anleger durchaus zu Herzen nehmen sollten - immerhin soll Ricardo der reichste Volkswirt der Geschichte gewesen sein.
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USA: Ergiebige Fundgrube
Die Wall Street bringt auffällig viele Dauerläuferaktien hervor. Das gilt ganz besonders für etliche amerikanische Bluechips aus dem Dow Jones
Wer die Kurszettel weltweit nach dauerhaften Gewinneraktien durchforstet, dem fällt schnell auf: Wenn es um Aktien mit wirklich jahrzehntelang intakten Aufwärtstrends geht, wird man am ehesten an der Wall Street fündig. Das könnte daran liegen, dass in den USA der Gedanke des Shareholder-Value eine große Bedeutung hat: Viele Unternehmen bemühen sich darum, im Interesse ihrer Aktionäre zu handeln. Wissenschaftlich bewiesen ist diese Theorie aber nicht. Auffällig ist indes, dass sich der US-Aktienmarkt in den vergangenen Jahren im Vergleich zu den Börsen anderer Industrieländer besser entwickelt hat. Solange dieser Trend anhält, ist das für die US-Dauerläufer grundsätzlich ein günstiges Umfeld.
Wachstum trotz Größe
Überraschend große Auswahl gibt es bereits im Leitindex Dow Jones. Das ist bemerkenswert. Schließlich enthält das Barometer viele etablierte Konzerne, die mittlerweile so groß sind, dass es ihnen eigentlich schwerfallen sollte, Wachstum zu generieren.
Auch Johnson & Johnson zählt zu den Dow-Jones-Werten. Der Aktienkurs des Pharma- und Konsumgüterherstellers hat seit dem letzten Drittel des Vorjahres wieder Fahrt aufgenommen und ist in diesem Jahr auf Rekordjagd gegangen. Gemessen an der Bestmarke von 123,45 Dollar hat sich der Titel gegenüber dem Tief bei 1,30 Dollar aus dem Jahr 1977 fast verhundertfacht. Der Chart ist somit in einwandfreiem Zustand, und auch die Bewertung ist für diesen Sektor noch vertretbar - insbesondere dann, wenn die eingeleiteten Restrukturierungen greifen.
Charttechnisch vielversprechend ist auch Travelers Companies, ein weiterer Dow-Jones-Wert. Die Aktie des Versicherungskonzerns erreichte kürzlich ein neues Rekordhoch, während der Index noch schwächelt. Diese Entwicklung ist erstaunlich, weil die Geschäfte des Schadenversicherers unter dem Niedrigzinsumfeld leiden. Ein Kaufargument ist aber die moderate Bewertung. Zudem kursiert das Gerücht von einer Fusion mit dem Konkurrenten Progressive. Blitzsauber sieht das Chartbild beim Dow-Genossen United Health Group aus. Der Aktienkurs des größten amerikanischen Krankenversicherers hat sich seit 1990 grob verfünfhundertfacht und damit eine Entwicklung hingelegt, die für sich selbst spricht. Kaum anzunehmen, dass hier plötzlich ohne Vorwarnung eine abrupte Kurstrendwende folgt.
Rüstung und Strom
Ein weiterer Favorit ist Raytheon. Der einzige echte gravierende Kurswackler stammt aus der Zeit der Jahrtausendwende, als auch der Gesamtmarkt eingebrochen war. Diese Scharte ist aber längst ausgewetzt. Seit einigen Monaten generiert die Aktie des Rüstungskonzerns neue Rekorde fast wie am Fließband. Nachrichtlich angeschoben werden die Notierungen von den Rüstungsausgaben, die weltweit wieder steigen.
Die Auswahl der amerikanischen Dauerläufer komplettiert Southern Company. Dabei handelt es sich um einen Energieversorger, der Strom an über neun Millionen Kunden im Südosten der USA liefert. Doch anders als im Branchendurchschnitt ist die Bewertung noch halbwegs vertretbar. Mit einem stabilen Aufwärtstrend seit 1980 hat der Titel außerdem hinreichend bewiesen, dass er auch Krisenphasen meistern kann.
Auf Seite 5: Deutschland: Die dritte Reihe überzeugt
Deutschland: Die dritte Reihe überzeugt
Die Schuldenkrise der Jahre 2008/09 und die Korrekturphase seit April 2015 setzen den Kursen vieler Werte zu. Trotzdem gibt es aussichtsreiche Gewinneraktien
Am deutschen Aktienmarkt Gewinnertitel zu finden, die den Qualifikationskriterien entsprechen, ist deutlich schwieriger als in den USA. Die Kombination aus intaktem langfristigem Aufwärtstrend und einer relativ moderaten Bewertung ist rar. In der ersten Börsenreihe unter den Standardwerten existiert sie so gut wie nicht, selbst in der zweiten Reihe ist es eine Herausforderung. Fündig werden Anleger aber in der dritten Reihe. Dazu passt, dass sich die Nebenwerteindizes in den vergangenen Jahren deutlich besser geschlagen haben als der Leitindex DAX. Der Titel mit dem größten Börsengewicht unter den fünf ausgewählten Werten ist Aurelius. Allerdings ist die Marktkapitalisierung mit rund 1,7 Milliarden Euro überschaubar. Zudem musste der Aktienkurs seit 2006 um das 80-fache steigen, um überhaupt in diese Größenordnung zu gelangen. Zuletzt gab der Kurs der auf Turnarounds spezialisierten Beteiligungsgesellschaft etwas nach. Aber erst im Juni hatte die Aktie ein Rekordhoch markiert. Der langfristige Aufwärtstrend ist weiterhin intakt. Die positive Entwicklung dürfte sich fortsetzen. Vor allem dann, wenn es dem Unternehmen gelingt, bei den in diesem Jahr noch geplanten Zukäufen attraktive Firmen zu finden.
Hoch hinaus dank Onlinehandel
Eine nur etwas geringere Marktkapitalisierung als Aurelius weist der MDAX-Vertreter Jungheinrich auf. Der Gabelstaplerhersteller ist geschäftlich schwungvoll ins laufende Jahr gestartet und die Auftragslage gestaltet sich gut. Das Geschäftsmodell der Hamburger funktioniert. Mit Fokus auf Lager- und Logistiksystemtechnik ist die Gesellschaft gut positioniert, um vom boomenden Internetversandhandel zu profitieren. Anders als der Gesamtmarkt hat es Jungheinrich in diesem Jahr schon zu neuen Kursrekorden gebracht und damit den Aufwärtstrend untermauert. Etwas getrübt wird das insgesamt trotzdem positive Chartbild dadurch, dass der aktuelle Aufwärtstrend erst seit 2009 besteht.
Die anderen drei Empfehlungen kommen beim Börsenwert jeweils auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Bei Shareholder Value Beteiligungen ist der Name Programm. Die Frankfurter investieren nach den Prinzipien des Value Investing in kleine und mittelständische Firmen. Auch hier besteht der Aufwärtstrend erst seit 2009, doch seitdem geht es steil bergauf. Die Anleger vertrauen darauf, dass es den Hessen weiterhin gelingt, werthaltige Investments aufzuspüren: Die Aktie erklomm jüngst ein Rekordhoch.
Unter dem Strich schon seit 2003 nach oben geht es mit der Notiz von Müller Lila Logistik. Phasenweise gab es zwar auch Kursdellen, aber der Aufwärtstrend besteht weiterhin. Der Aktienkurs erreichte erst Mitte Juni neue Rekordhöhen - ein Zeichen, dass die Aktionäre des internationalen Logistikdienstleisters an das Versprechen des Vorstands glauben. Demnach sollen Umsatz und Ergebnis mittefristig nachhaltig wachsen.
Auch bei der Digitalagentur SinnerSchrader sind die Wachstumsaussichten gut. Denn viele Unternehmen - und damit potenzielle Kunden - stehen unter großem Druck, weil sie im Internet präsent sein müssen. Die rosigen Perspektiven spiegeln sich in den Kursrekorden wider, die der Titel Mitte Juni schaffte.
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Europa und Asien: Eine bunte Mischung
In Deutschland handelbare Aktien aus Europa und Asien mit vertretbarer Bewertung und ansehnlichen Charts sind rar. BÖRSE ONLINE hat fünf Werte aufgespürt
An deutschen Börsen werden Tausende von Auslandsaktien gehandelt. Selbst wenn man davon die US-Titel abzieht, bleibt immer noch eine große Auswahl übrig. Trotzdem ist es schwieriger als gedacht, darunter Aktien mit langjährigen Aufwärtstrends und vernünftigen Bewertungen zu finden. Entweder sind die Aktien zu teuer oder Faktoren wie hausgemachte Probleme in den jeweiligen Heimatländern der Unternehmen oder auch die globale Finanzkrise haben die Chartbilder getrübt.
Geraucht wird immer ...
Viele Kaufkandidaten gibt es in der Tabakbranche. Die Unternehmen schaffen es immer wieder, trotz aller Hürden die Margen hoch zu halten und üppige Gewinne abzuliefern. Die Aktien der führenden Konzerne glänzen mit beeindruckenden Aufwärtstrends. Sie sind dadurch zwar oft ambitioniert bewertet, aber bei Imperial Brands (ehemals Imperial Tobacco) ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) noch vertretbar. Dank des defensiven Charakters und der Pfund-Abwertung hat der britische Tabakkonzern auf den Brexit sogar mit neuen Kursrekorden reagiert.
Verglichen mit Imperial Brands ist der französische Beratungs- und Ingenieurkonzern Ausy sehr viel kleiner. Der geringe Börsenwert hat den Titel aber nicht von einer Jagd auf neue Kursrekorde abgehalten. Das Kursplus seit 2008 liegt bei über 500 Prozent. Das Unternehmen ist ein gutes Beispiel dafür, dass es in Frankreich trotz einiger volkswirtschaftlicher Probleme etliche interessante Mittelständler gibt. Bei Ausy halten Analysten beispielsweise von 2015 bis 2018 einen Gewinnanstieg von 2,95 auf 5,49 Euro je Aktie für möglich. Liefern die Franzosen entsprechend, dürfte sich der Aufwärtstrend des Titels weiter hin fortsetzen. Die Ausy-Aktie wird aber nur an der Börse in Paris gehandelt.
Die übrigen drei Gewinneraktien stammen aus Asien. Mit Daito Trust Construction hat es ein Wert aus Japan in die Auswahl geschafft. Der letztlich schon seit Anfang 2002 bestehende Aufwärtstrend ist bemerkenswert, weil das Chartbild viel besser aussieht als für den japanischen Gesamtmarkt. Auffällig ist vor allem die in diesem Jahr aufgebaute relative Stärke. Das passt aber zu den Ergebnissen, die der Bau- und Immobilienkonzern für das Fiskaljahr 2015/16 vorgelegt hat. Auch seit 2012 kam der Gewinn je Aktie kontinuierlich von 594,53 auf 863,11 Yen voran.
Der nächste Favorit ist der chinesische Internetdienstleister Netease. Insbesondere das Geschäft mit Videospielen sorgt hier für Kursfantasie. Schließlich winkt in diesem Bereich künftig starkes Wachstum. Die oft bei China-Unternehmen bestehenden Risiken werden in diesem Fall dadurch verringert, dass der Titel schon viele Jahre börsennotiert ist und dabei einen schönen Aufwärtstrend herausgebildet hat. Mut machen außerdem die zuletzt deutlich erhöhten Ausschüttungen.
... gegessen auch
Dank einer Handelsaufnahme in Hongkong im Jahr 1991 kann Fairwood Holdings ebenfalls auf eine sehr lange Börsenhistorie zurückblicken. Die Geschichte der chinesischen Fast-Food-Kette, auf deren Speisekarte asiatisches und westliches Essen steht, reicht sogar bis 1972 zurück. Der Kurs zieht seit einiger Zeit von einem Hoch zum nächsten. Das sorgt für einen stabilen langfristigen Aufwärtstrend. Dieser dürfte anhalten, wenn es der bisher vor allem in Hongkong tätigen Restaurantkette gelingt, sich noch stärker auf dem chinesischen Festland zu etablieren.