Nach dem deutlichen Fall unter die 50-Tagelinie - zum ersten Mal seit Beginn der Hausse im Oktober - ist der Bitcoin zum Wochenbeginn wieder darüber gesprungen. Von daher könnte die dritte größere Korrektur in diesem Jahr mit einem zwischenzeitlichen Kursrückgang von 26 Prozent schon wieder beendet sein. Wie schon mehrfach darauf hingewiesen, gab es auch bei der Hausse 2017 mehrere, prozentual sogar noch deutlich größere Korrekturen. Auch damals fiel der Preis dann kurz unter die 50-Tagelinie, nur um danach seinen Anstieg umso schneller fortzusetzen. Wenn der Bitcoin nun auch noch einen nachhaltigen Sprung über die Marke von 60.000 Dollar schafft, könnte die nächste Stufe der Hausse in Richtung 100.000 Dollar gezündet werden. PlanB, der Erfinder des bekannten Stock-to-Flow-Modells, sieht aktuell ein perfektes Setup für einen Anstieg auf diese Mega-Marke.
Interessant ist auch noch einmal ein Blick auf den Langfristchart seit Ende 2014. In der Hausse von Ende 2015 bis Ende 2017 blieb der Bitcoin immer über der 50-Wochenlinie. Die 200-Wochenlinie hat er überhaupt nur einmal kurz durchbrochen, während des Corona-Crashes im März vergangenen Jahres. Ansonsten kann man erkennen, dass es einige Kurseinbrüche während der zweijährigen Mega-Hausse gab, die prozentual deutlich stärker waren als die in diesem Jahr. Außerdem ist die derzeit laufende Aufwärtsbewegung im Vergleich zur damaligen noch relativ jung. Ex-Goldman-Sachs-Manager Raoul Pal erwartet auch in diesem Jahr, dass keine andere Anlageklasse auch nur annähernd an die Performance von Bitcoin und Ethereum herankommt. Von Analysten wird mittlerweile auch geäußert, dass es diesmal nicht unbedingt zu einer anschließenden heftigen Korrektur wie 2018 kommen muss. So sieht der Kraken-Manager Dan Held einen ähnlich immensen Rückgang um 80% wie nach der letzten Hausse als eher unwahrscheinlich an. Bei einem Kursanstieg auf 300.000 Dollar wäre der Markt derart bullish, dass keiner mehr verkaufen würde und der Bitcoin nach einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung laufen würde. Demnach könnte der aktuelle Bitcoin-Superzyklus bis auf 1.000.000 Million Dollar gehen ohne eine vorherige massive Korrektur oder einen langen Bärenmarkt.
Neben diesen schon sehr fantastischen Prognosen gibt es natürlich immer wieder kritische Stimmen zum Kryptoboom. So traut der bekannteste deutsche Fondsmanager Klaus Kaldemorgen dem Bitcoin nicht, wie aus einem Interview mit der Welt am Sonntag hervorgeht. Er weist vor allem auf die Mängel bei der Regulation von Bitcoin & Co hin, wodurch ungestraft und unerkannt Geldwäsche betrieben und andere verbotene Transaktionen durchgeführt werden könnten. Außerdem hält er die Preise für manipulationsgefährdet, da niemand die genaue Verteilung der Münzen kenne. Auch der Vermögensverwalter Jens Ehrhardt äußerte sich kritisch und sieht den Bitcoin als die größte spekulative Blase aller Zeiten. Im Gegensatz zu den jahrzehntelangen guten Einschätzungen der Aktienmärkte liegen die Vermögensverwalter aber völlig falsch. Der Bitcoin ist kein Kettenbrief-System, wie Ehrhardt jüngst äußerte. Vielmehr hat er einen knallharten Use Case: den Werterhalt in Zeiten des exzessiven Gelddruckens. Whatever it takes? Das ist noch nie gutgegangen. Das wirksamste Vakzin gegen diese Epidemie ist für Anleger der Bitcoin. Und das wird er - trotz seiner kurzfristigen Kursschwankungen - auf absehbare Zeit auch bleiben.