Genährt wurden die Sorgen von enttäuschenden Konjunkturdaten aus China und den USA. Immer mehr Anleger fragten sich, ob Aktien nach der Rally der vergangenen Wochen überbewertet seien, sagte Analyst Kash Kamal von Sucden Financial. Auch eine weitere Runde von Unternehmensbilanzen ließ bei den Händlern keine echte Kauffreude aufkommen.

Der Dow-Jones-Index schloss 1,1 Prozent tiefer bei 16.197 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gab 0,9 Prozent auf 1828 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq ging 0,6 Prozent auf 4218 Punkte zurück. In Frankfurt verabschiedete sich der Dax mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 9631,04 Punkten in den Feierabend. Der EuroStoxx50 verlor ein Prozent auf 3119,53 Punkte.

Der von der Bank HSBC ermittelte Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus der chinesischen Industrie fiel auf 49,6 Punkte von 50,5 Zählern im Vormonat. Damit lag er erstmals seit sechs Monaten unter der Schwelle von 50 Punkten, die Wachstum signalisiert. In den USA blieb der Absatz bestehender Eigenheime im Dezember mit 4,87 Millionen Einheiten ebenso hinter den Markterwartungen zurück wie die Frühindikatoren (plus 0,1 Prozent).

Bei den Einzelwerten sorgte Netflix mit einem Kursanstieg von 16,5 Prozent für Furore. Die weltgrößte Online-Videothek hatte einen überraschend hohen Quartalsgewinn ausgewiesen. Außerdem wuchs die Zahl der Kunden um 2,3 Millionen.

Während die Kältewelle in den USA dem Internet-Unternehmen wenig anhaben konnte, blieben viele Amerikaner McDonald's fern. Die Fast-Food-Kette legte erneut enttäuschende Quartalszahlen vor. Die Aktie verteuerte sich dennoch um 0,5 Prozent.

Auf Talfahrt gingen dagegen die in den USA gehandelten Anteilsscheine von Nokia. Die Dividendenpapiere des ehemaligen Handy-Weltmarktführers brachen um 8,7 Prozent ein, da das finnische Unternehmen nach dem Verkauf des Mobiltelefon-Geschäfts im verbliebenen Kernbereich Netzwerk-Technik einen Umsatz- und Gewinneinbruch bekanntgegeben hatte.

Bei ihrem Börsendebüt sprangen die Aktien von Santander Consumer USA zeitweise mehr als zehn Prozent in die Höhe. Sie schlossen mit einem Plus von fünf Prozent. Die Neumemission bewertet die US-Tochter der spanischen Großbank Santander mit rund neun Milliarden Dollar. Santander Consumer vergibt in den USA hauptsächlich Kredite für den Autokauf.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 780 Millionen Aktien den Besitzer. 1011 Werte legten zu, 2049 gaben nach und 102 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,16 Milliarden Aktien 801 im Plus, 1796 im Minus und 116 unverändert. rtr