Die Ministerpräsidenten von Thüringen, Hessen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hätten sich gemeinsam darauf festgelegt, K+S als deutsches Unternehmen in der Region zu stabilisieren - "mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen."

Ramelow hält eine feindliche Übernahme von K+S, größter Arbeitgeber in der infrastrukturschwachen Region, für den falschen Weg. "Eine feindliche Übernahme eines Konzerns ist zwar legitim im Weltmaßstab, aber keine hilfreiche Lösung hier vor Ort." K+S-Chef Norbert Steiner machte deutlich: "K+S braucht Potash nicht. Potash braucht vielleicht K+S. Das ist der Punkt, an dem wir stehen", bekräftige er ledigliche frühere Aussagen.

Der Vorstand hat das informelle Angebot von Potash von 41 Euro je K+S-Aktie wiederholt als zu niedrig abgelehnt. Steiner fürchtet, dass die vorgeschlagene Übernahme Arbeitsplätze und Standorte gefährdet. Ihre Offerte wollten die Kanadier bislang nicht erhöhen.

Den Rücken stärkte Ramelow K+S auch nach der Razzia in der vergangenen Woche wegen des Verdachts der unerlaubten Abfallentsorgung. "Das ist ein Statement, wenn ich hier stehe", betonte er. Es gelte die Unschuldsvermutung. "Die Ermittlungen werden so durchgeführt, wie es die Justiz für richtig hält." Diese wolle er nicht bewerten. Auch Steiner wollte sich zu dem laufenden Verfahren nicht äußern. Ermittler hatte am Mittwoch Büros und Geschäftsräume des Kasseler Unternehmens durchsucht. Ausgangspunkt war eine Strafanzeige von Gerstungen aus dem Jahr 2008. Die thüringische Gemeinde wirft K+S vor, von 1999 bis 2007 insgesamt 9,5 Millionen Kubikmeter Abfall, insbesondere Salzlauge, in unterirdische Gesteinsschichten der Gerstunger Mulde versenkt zu haben. Nach Einschätzung des Landeskriminalamtes sind die erforderlichen Voraussetzungen dafür aber nicht gegeben gewesen. K+S hatte dafür die Genehmigung des Landesbergamts Thüringen. Der Konzern hat beantragt, noch bis 2021 Abwässer des Werkes Werra ausschließlich am Standort im osthessischen Philippsthal zu versenken. Die bisherige Genehmigung dafür läuft bis November 2015. Steiner zeigte sich zuversichtlich, die angestrebte Verlängerung bis 2021 zu erhalten.

Reuters