"Wenn zum Beispiel Portfolien in Rheinland-Pfalz, Hessen oder Niedersachsen liegen, in den Grenzregionen, dann ist das kein Ausschlusskriterium. Es gilt aber weiterhin: Die Zukäufe müssen zu unserer Plattform passen und wir wollen profitabel wachsen."

Die einst landeseigene Immobiliengesellschaft hatte Anfang 2013 ihr Börsendebüt gefeiert und ist inzwischen im Nebenwerteindex MDax notiert. Die Aktie liegt heute bei über 50 Euro und damit sowohl über dem Ausgabepreis von 44 Euro als auch über dem Nettosubstanzwert des Unternehmens von zuletzt rund 48 Euro pro Aktie. Mit 95.000 Wohnungen zählt LEG zwar zu den führenden börsennotierten Immobiliengesellschaften in Deutschland hinter Deutsche Annington, Deutsche Wohnen/GSW und Gagfah. Analysten beschäftigen sich aber trotzdem mit der Frage, welche Rolle die LEG auf dem enger werdenden Markt spielen will. Manche Branchenkenner sehen den Konzern dabei eher als Übernahmekandidaten denn als Konsolidierer - zumal die deutlich größere Annington Nordrhein-Westfalen ebenfalls als Heimatmarkt hat und nach weiteren Zukäufen lechzt.

Hegel gab sich gelassen: "Wir fühlen uns als eigenständiges Unternehmen gut aufgestellt und halten an unseren Wachstumsplänen fest. Auch die Investoren goutieren das", betonte er. Nachhaltiges Wachstum heißt für ihn, pro Jahr etwa 5000 Wohnungen zuzukaufen. In diesem Jahr ist es sogar doppelt so viel. Dabei bevorzugt Hegel kleinere Portfolio-Akquisitionen statt einer Beteiligung an großen und zumeist teuren Bieterprozessen. Im Moment habe die LEG noch rund 600 Millionen Euro zur Hand, das würde für mindestens 10.000 Wohnungen reichen, wie der Manager vorrechnete. "Für alles darüber hinaus bräuchten wir Kapitalmaßnahmen wie zum Beispiel eine Kapitalerhöhung oder eine Wandelanleihe." Das hänge von den Kosten und der konkreten Pipeline ab. Eine Kapitalerhöhung wäre die erste seit dem Börsengang, eine Wandelanleihe hatte der Konzern unlängst bereits platziert und damit 300 Millionen Euro eingesammelt.

Reuters