Julian Mayo kam im Jahr 2003 zu Charlemagne Capital. Zusammen mit Mark Bickford- Smith fungiert er bei der britischen Fondsgesellschaft als Co-CIO. Zudem managt er mit Bickford-Smith den Magna Emerging Markets Dividend Fund. Mayo studierte Economics an der Bristol University und startete seine Investmentkarriere im Jahr 1983. Während dieser Zeit verbrachte er acht Jahre in Hongkong und vier Jahre in Japan. Der Brite spricht seither japanisch und versteht auch Deutsch ganz gut.
Investment Case
"Der typische Emerging-Markets-Investor sucht Wachstum, nicht Einkommen", sagt Mayo. "Aber auch die Unternehmen in den Schwellenländern zahlen ihren Aktionären mittlerweile eine Dividende." Und dort zählten die gleichen Eigenschaften wie in den Industrieländern. "Langfristig sorgen stabil wachsende Ausschüttungen für einen Großteil der Aktienerträge", erklärt Mayo. Zudem seien regelmäßige Ausschüttungen ein guter Indikator für die Qualität eines Unternehmens.
Anlagestrategie
"Wir mögen Growth-Aktien mit einer Dividendenkomponente", sagt Mayo über seine Anlagestrategie. Die Ausschüttung allein steht bei ihm also nicht im Vordergrund. Dennoch sucht er Aktien, die eine Dividendenrendite von mindestens drei Prozent bieten. Im Idealfall sollte die Dividende dabei stetig steigen. "Nicht unbedingt jedes Jahr, aber über eine längere Frist", präzisiert er. Eine Besonderheit hat Mayo dabei immer im Blick: Im Gegensatz zu Australien, Europa oder den USA zahlen die meisten Unternehmen in den Schwellenländern keine feste Dividende, sondern arbeiten mit einer festen Ausschüttungsquote, die zum Beispiel 30 Prozent vom Gewinn beträgt. Zudem achtet Mayo auf die Bewertungen der Aktien. "Quality at an reasonable price", nennt er seinen Ansatz, Qualität zu vernünftigen Preisen. "Wir zahlen beispielsweise kein 30er- Kurs-Gewinn-Verhältnis für stabile Konsumaktien."
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Portfolio
Mayo hält im Schnitt zwischen 45 und 55 Einzelwerte im Portfolio. Im Gegensatz zum MSCI Emerging Markets Index hält er dabei nicht nur ein Drittel, sondern zwei Drittel in Small und Mid Caps. "Nebenwerte sind oft profitabler als Large Caps", begründet er. Er mag etwa den türkischen Flughafenbetreiber TAV Airports, weil er im Gegensatz zu Fluglinien ein lokales Monopol hat. Oder er investiert in asiatische Pay-TV-Sender wie Astro aus Malaysia, "weil die Menschen in Asien verrückt nach englischem Fußball sind". Von staatseigenen Unternehmen lässt Mayo dagegen die Finger. "Dort denken die Firmenchefs beim Aufstehen nicht als Erstes daran, wie sie ihre Anleger glücklich machen können", sagt er süffisant. Die Dividendenrendite im Magna-Portfolio beträgt derzeit 3,5 Prozent, während sie im MSCI-Index bei 2,6 Prozent liegt.
Rendite-Risiko-Profil
Über drei und fünf Jahre liegt der Magna Emerging Markets Dividend Fund vor dem MSCI Emerging Markets Index. Besonders in den Baissejahren 2011 und 2013 entwickelte er sich besser. €uro fondsxpress bewertet den Magna-Fonds mit FondsNote 2.
Fazit
Ein sehr solider Dividendenfonds von einem sehr erfahrenen Stock-Picker.
rf