Hat der US-Präsident Donald Trump mit aktuellen Social Media-Beiträgen den Aktienmarkt manipuliert? Und worauf müssen Anleger bei dem Politiker in Zukunft achten?

So richtig sauber scheint die Sache nicht zu sein. Am Mittwochmorgen kommentierte US-Präsident Donald Trump auf seiner Social Media-Plattform „Truth Social“ die starken Kursverluste an den Börsen, die vor allem auf die verschärften Zollankündigungen zurückzuführen waren, mit den Worten: „Das ist ein großartiger Zeitpunkt zum Kaufen!!! DJT“. Damit bezog sich der Politiker relativ eindeutig auf Aktien. Und nur wenige Stunden danach verkündete Trump eine 90-tägige Pause für fast alle Zölle, was unter anderem im Dow Jones und im Nasdaq zu den größten Tagesgewinnen seit vielen Jahren führte. 

Wer also auf den Rat des Republikaners hörte und Aktien kaufte, durfte sich kurz danach über enorme Gewinne freuen. Im Netz und in den Medien kreist die Diskussion seitdem vor allem um zwei Punkte. Hat Donald Trump mit seinen Postings illegalerweise den Markt manipuliert? Dazu gibt es bisher unterschiedliche Auslegungen, die sich vor allem auf das genaue Wording und den Kontext der Beiträge beziehen. Auf der anderen Seite steht der Verdacht von Insider-Handel im Raum, sollte Trump Freunde, Vertraute oder Kollegen zuvor in seine Pläne mit absehbaren Folgen für die Märkte eingeweiht haben. Solche Vorwürfe kommen derzeit vor allem von demokratischen Politikern in den USA. Konkrete Hinweise gibt es dazu aber noch nicht.

Donald Trump und Elon Musk profitieren von Börsen-Beben

Sicher ist aber, dass auch der Präsident selbst und Tesla-Chef Elon Musk von dem Aufschwung profitiert haben. Die Trump Media & Technology Group, an der der US-Präsident mit 53 Prozent beteiligt ist, legte zwischenzeitlich um fast 23 Prozent zu. Und sein Vertrauter Elon Musk konnte ebenfalls jubeln. Die Tesla-Aktie stieg um 22 Prozent und brachte Musk so mehrere Milliarden US-Dollar an Vermögen ein. 

In den Sozialen Medien ist der Aufschrei groß. Trump würde sich mit seinen Zoll-Manövern vor allem die eigenen Taschen vollmachen, heißt es dort unter anderem. Auch das ist zunächst nur eine Mutmaßung, zumal die Zölle ja nicht nur seine Aktie nach oben geschraubt haben. Interessenskonflikte bei dieser Art von Politik sind aber schon eher ein Thema, das in den USA aber anders bewertet wird als in Deutschland und Europa. Aber was bedeutet das alles jetzt für zukünftige Kurssprünge und Crashs?

Anleger blicken auf stürmische Zeiten

Es ist nicht erst seit gestern bekannt, dass Internet-Äußerungen von Donald Trump Auswirkungen auf die Börse haben können. Der aktuelle Fall dürfte die Sensibilität der Anleger aber stark erhöht haben. Künftige Beiträge des Präsidenten dürften von Privatpersonen und Medien noch aufmerksamer verfolgt werden. 

Stabiler macht das die Börsen mit Sicherheit nicht. Anleger sollten sich von den Gedankenspielen aber nicht beeinflussen lassen und basierend auf Vermutungen oder Interpretationen Aktien kaufen und verkaufen – denn Donald Trump ist nicht größer als die Wirtschaft.

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