Nach neusten eigenen Angaben hat Mercedes-Benz mit seinen verkauften Neuwagen 2021 die erwarteten CO2-Flottenziele der EU eingehalten. Der durchschnittliche Kohlendioxid-Ausstoß der neuen Personenwagen habe nach internen Berechnungen bei 115 Gramm je gefahrenem Kilometer gelegen, das sei unterhalb für den Konzern erwarteten Schwelle von 125 Gramm pro Kilometer, teilte Vorstandsvorsitzender Ola Källenius am Mittwoch mit. Auch bei den Lieferwagen bleibe der Hersteller unter den Vorgaben für leichte Nutzfahrzeuge.

"Das ist natürlich kein Grund, uns auszuruhen", sagte Källenius. Der Hersteller hatte bereits im vergangenen Jahr entschieden, das Geschäft auf elektrisches Fahren auszurichten. Bis zum Ende des Jahrzehnts wollen die Stuttgarter vollelektrisch werden - überall dort, "wo es die Marktbedingungen zulassen", hatte es geheißen.

Starke Eckdaten bereits geliefert


Am 11. Februar hatte Mercedes-Benz bereits erste Eckdaten für das Geschäftsjahr 2021 vorgelegt. Die Aktie reagierte daraufhin mit einem Kursanstieg: Das Papier des Autobauers hatte sich mit einem Plus von sechs Prozent auf 73,95 Euro an die Spitze des DAX gesetzt. Die bereinigte Umsatzrendite im Segment Mercedes-Benz Cars & Vans übertraf dem Unternehmen zufolge im vergangenen Jahr mit 12,7 Prozent die eigene Prognosespanne von 10 bis 12 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) dürfte in der Größenordnung von 14,0 Milliarden Euro liegen.

Der Autobauer habe im Schlussquartal die Erwartungen übertroffen, stellte Jefferies-Analyst Philippe Houchois fest. Ein in jeglicher Hinsicht starkes Ende des Jahres 2021 sollte die Erwartungen für 2022 nach oben treiben, schließlich habe das Management im Jahresvergleich höhere Margen angedeutet, ergänzte der Experte.

Das erwarten die Analysten


Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten erwarten, dass der DAX-Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr 158,9 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet hat. Das wären gut drei Prozent mehr als im Jahr zuvor mit Erlösen in Höhe von 154,3 Milliarden Euro. Unterm Strich stand 2020 ein Gewinn von 4,9 Milliarden Euro - hier rechnen die Experten mit 13,4 Milliarden Euro.

1,35 Euro Dividende je Aktie zahlte Mercedes-Benz 2020 seinen Aktionären. Dieses Jahr dürften es laut Experten-Schätzungen 4,10 Euro je Papier sein.

Seit Februar Mercedes-Benz


Seit Anfang Februar heißt der Autokonzern nun Mercedes-Benz. Damit kommt der großer Konzernumbau zu einem Abschluss. Mit der Namensänderung von Daimler auf Mercedes-Benz Group schließt der Chef Ola Källenius die Umstrukturierung ab, die Ende vergangenen Jahres mit der Abspaltung des Lkw-Geschäfts von Daimler Truck begonnen hatte. Es gibt seitdem zwei getrennte Unternehmen, die beide an der Börse notiert sind. Mercedes-Benz konzentriert sich nun auf das Geschäft mit Autos und Vans.

Unsere Einschätzung zur Mercedes-Benz-Aktie


Am Mittwoch - dem Tag vor den endgültigen Zahlen - liegt die Mercedes-benz-Aktie gut zwei Prozent im Plus. Seit Jahresbeginn hat der Kurs um mehr als acht Prozent zugelegt. Damit zählt Mercedes-Benz neben der Deutschen Bank, MTU, Bayer, Porsche und VW zu den besten Aktien im deutschen Leitindex DAX.

Die britische Investmentbank HSBC hat Mercedes-Benz von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 80 auf 90 Euro angehoben. Preismix und Durchschhnittsertrag seien bereits jetzt imposant, und die Stuttgarter dürften den "Luxusnarrativ" auf dem Kapitalmarkttag noch stärker betonen, schrieb Analyst Henning Cosman in einer Studie nach den Eckdaten für 2021.

Auch die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für die Auto-Aktie nach den Eckdaten von 85 auf 90 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen.

Källenius' erklärtes Ziel ist es, Mercedes-Benz als Luxusmarke zu etablieren. In der Aktie sieht der Vorstandschef "viel Potenzial". Das sehen wir auch: Deshalb empfehlen wir die Aktie weiterhin zum Kauf.

ak/dpa-AFX