Nach BMW und Volkswagen bekommt jetzt auch die Auto-Aktie von Mercedes-Benz einen derben Rückschlag an der Börse verpasst. Die Aktie fällt deutlich, Anleger sind aufgrund einer Nachricht verunsichert. Was ist da los?
Eine Gewinnwarnung bei BMW hatte die Aktie des Autobauers zuletzt deutlich absacken lassen, während rigorose Sparmaßnahmen und mögliche Werkschließungen zuletzt Volkswagen nicht gut in den Medien dastehen ließen. Jetzt folgt auch der Hersteller Mercedes-Benz mit einer Gewinnwarnung, die die Aktie ordentlich durchschüttelt.
Mercedes-Benz-Aktie fällt historisch tief
Am Freitagmorgen landete die Aktie von Mercedes-Benz zwischenzeitlich auf dem tiefsten Niveau seit zwei Jahren und verlor etwa sieben Prozent auf 54,81 Euro im Vergleich zum Xetra-Handelsschluss am Donnerstag.
Die Gewinnwarnung des Automobilkonzerns kommt laut dem US-Analysehaus Goldman Sachs etwas überraschend, nachdem die Stuttgarter Ende Juli noch einigermaßen zuversichtlich erschienen. Jetzt dürfte aber das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) voraussichtlich deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen, teilte das Unternehmen mit. Verantwortlich ist dafür die Sparte Mercedes-Benz Cars, für die der Konzern die Prognose für die bereinigte Umsatzrendite nach unten schraubte. Sie wird für 2024 bei 7,5 bis 8,5 Prozent erwartet, nach zuvor prognostizierten 10 bis 11 Prozent.
In Gesprächen mit Investoren zeigen sich immer mehr die Sorgen über China, wo Autobauer aus Deutschland mit ihren Gewinnen den Angaben zufolge anscheinend in einem Abwärtstrend gefangen sind. Die Volksrepublik ist für viele Hersteller momentan einer der wichtigsten Absatzmärkte.
Das sagen die Analysten jetzt zur Mercedes-Benz-Aktie
Neben Goldman Sachs, die ihr Kursziel für die Aktie von Mercedes-Benz auf 87 Euro beließen und weiter zum Kauf raten, äußerte sich auch JPMorgan in einer ersten Reaktion. Die Bewertung beließen die Experten auf „Overweight“ und das Kursziel ebenfalls auf 78 Euro.
Die Zielsetzung ist aber mit etwas Unsicherheit verbunden. Um den Bedarf für Anpassungen an den Marktschätzungen einzuordnen, wartet Experte Jose Asumendi zunächst noch eine Telefonkonferenz des Autobauers ab. Die Lage bei den Autoaktien spitzt sich also weiter zu. Für Anleger ergibt sich prinzipiell eine günstige Einstiegsgelegenheit, die Lage in China bleibt aber unübersichtlich und ungewiss. Im Zuge der Gewinnwarnung bei Mercedes-Benz gaben auch andere deutsche Autowerte im DAX nach.
Mit Material von dpa-AFX
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Hinweis auf Interessenkonflikte
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