Palantir gilt als einer der Stars der Börse – doch könnte es sein, dass die Aktie überschätzt wird? Einige Milliardäre trennen sich nun jedenfalls in großem Stil von der Aktie. Was steckt dahinter?
Man könnte meinen, sie sei fast so beliebt wie Nvidia: die Palantir-Aktie. Als ein bedeutendes Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) profitiert Palantir aktuell stark von der Begeisterung rund um diesen Wachstumsmarkt. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie bereits über 150 Prozent im Plus.
Palantir unterstützt Unternehmen dabei, ihre Datenmengen zu organisieren, zu analysieren und daraus Mehrwert zu generieren. Darüber hinaus ist das Unternehmen ein führender Akteur im Bereich der Cybersicherheit. Daten gelten schließlich als Grundbaustein der KI.
Doch bei Palantir scheiden sich die Geister. So gibt es zwar viele bullische Meinungen zur Aktie, aber ebenso immer wieder Stimmen, die zur Vorsicht mahnen. Aktuell zeigt sich: Einige Milliardäre treten offenbar auf die Bremse. Ist also Vorsicht geboten?
Diese Milliardäre stoßen Palantir-Aktien ab – was steckt dahinter?
Das Finanzportal "The Motley Fool" hat die Portfolios mehrerer Milliardäre genauer untersucht. Die Daten beziehen sich auf das Ende des zweiten Quartals, und die Beobachtungen zeigen: Gleich mehrere Milliardäre verkauften massenhaft die Aktien des KI-Unternehmens.
So schloss der Milliardär Philippe Laffont von Coatue Management seine Position vollständig und verkaufte über 4,8 Millionen Aktien. Ray Dalio von Bridgewater reduzierte seine Position um 19 Prozent. Israel Englander von Millennium Management verkaufte fast 60 Prozent seiner Anteile und Jeff Yass von Susquehanna trennte sich von mehr als 30 Prozent seiner Palantir-Aktien.
Auf den ersten Blick wirken diese Verkäufe überraschend, denn grundsätzlich läuft es bei Palantir momentan sehr gut. Es könnte sich also um Gewinnmitnahmen handeln. Erst im September wurde Palantir in den renommierten S&P-500-Index aufgenommen, was die Aktie zunehmend in den Fokus institutioneller Investoren rückt. In den letzten Quartalen konnte das Unternehmen zudem immer wieder überzeugen und die Erwartungen übertreffen. Seit dem Geschäftsjahr 2023 ist Palantir unter dem Strich auch profitabel.
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Sollte man sich jetzt von der Palantir-Aktie fernhalten?
Ob man Palantir-Aktien halten oder verkaufen sollte, hängt stark von der eigenen Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont ab. Mit einem Beta von 2,72 birgt die Aktie zweifelsohne Risiken. Zudem liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) aktuell deutlich über 100, was die hohe Bewertung von Palantir immer wieder in den Fokus der Kritiker rückt.
Auf der anderen Seite gilt Palantir mit seinen Produkten und Dienstleistungen als wichtiger Akteur im wachstumsstarken KI-Markt. Besonders vielversprechend ist die Artificial Intelligence Platform (AIP) von Palantir, die erst letztes Jahr eingeführt wurde. CEO Alex Karp erklärte dazu in einem Brief an die Aktionäre: „Die Nachfrage nach AIP ist anders als alles, was wir in den letzten zwanzig Jahren gesehen haben.“ Analysten erwarten für dieses und nächstes Geschäftsjahr ein zweistelliges Umsatzwachstum. Der Gewinn pro Aktie könnte in diesem Jahr sogar um rund 277 Prozent auf 0,36 US-Dollar steigen und auch im kommenden Jahr zweistellig wachsen.
Allerdings sind die Analysten-Einschätzungen durchwachsen: Vier raten zum Kauf, neun zum Halten und sieben zum Verkauf der Aktie. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 28 US-Dollar, was einem Abwärtspotenzial von 36 Prozent entspricht.
Die Palantir-Aktie spaltet die Meinungen. Auf der einen Seite stehen beeindruckende Wachstumszahlen, eine starke Marktposition im Bereich der KI und profitables Geschäft. Auf der anderen Seite mahnen einige Analysten und die jüngsten Verkäufe von Milliardären zur Vorsicht. Die hohe Bewertung und das Risiko von Kurskorrekturen sollten nicht ignoriert werden.
Wer langfristig an die Innovationskraft und das Potenzial von Palantir glaubt, könnte die Schwankungen aussitzen und die Aktie halten. Für kurzfristig orientierte Anleger, die auf schnelle Gewinne hoffen, könnte es hingegen ratsam sein, Gewinne mitzunehmen, bevor potenzielle Korrekturen eintreten. Letztlich hängt die Entscheidung stark von der eigenen Risikobereitschaft und dem Vertrauen in den langfristigen Erfolg von Palantir ab.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.