* VIRUS/DEUTSCHLAND - Die Virus-Ansteckungsrate in Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) den zweiten Tag in Folge wieder über den kritischen Wert von "1" angestiegen. Das RKI teilte am Sonntagabend mit, die Reproduktionsrate (R) werde aktuell auf 1,13 geschätzt, nach 1,1 am Samstag. Es könne aber noch nicht bewertet werden, ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetze oder es zu einem Wiederanstieg komme. Die Entwicklung der nächste Tage müsse sehr aufmerksam beobachtet werden.

* VIRUS/WIRTSCHAFT - Als Lehre aus der Corona-Krise fordert Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier eine größere Unabhängigkeit von Europas Wirtschaft. "Die aktuelle Krise zeigt, dass wir einseitige Abhängigkeit vermeiden und internationale Lieferketten stärker diversifizieren müssen", sagte er Reuters und nannte etwa die Produktion und Beschaffung medizinischer Schutzausrüstung und pharmazeutischer Grundstoffe.

* VIRUS/GROSSBRITANNIEN - Nach wochenlangem Einschränkungen hat der britische Regierungschef Boris Johnson erste Lockerungen angekündigt. Als neue Leitlinie kündigte er am Sonntagabend in einer Fernsehansprache "stay alert" (seid vorsichtig) nach bislang "stay at home" (bleibt zu Hause) an. Eine umfangreiche Öffnung werde es für geraume Zeit aber noch nicht geben.

* DEUTSCHLAND/EU/EZB - Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Anleihenkaufprogramm der EZB schließt die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland nicht aus. Die Juristen der Kommission schauten sich das Urteil derzeit sehr genau an, "bevor wir über mögliche Schritte entscheiden", sagte Kommissions-Vizepräsidentin Vera Jourova der "FAS". Der Grünen-Europaabgeordnete Sven Giegold twitterte, die Kommission prüfe ein solches Verfahren. Dies habe ihm EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mitgeteilt.

* USA/PENCE/VIRUS - US-Vizepräsident Mike Pence befindet sich nach dem Kontakt mit einer infizierten Person entgegen anderslautenden Berichten nicht in häuslicher Isolation. "Pence befindet sich nicht in Quarantäne", sagte Sprecher Devin O'Malley. Pence plane, am Montag seinen Pflichten regulär nachzugehen. Er sei täglich auf das Virus negativ gestestet worden und befolge den Rat der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses, hieß es in der Erklärung weiter.

* LUFTHANSA - Mitten in den Verhandlungen um Staathilfen für die Lufthansa debattiert die Politik weiter über das Rettungspaket. "Es muss klare Bedingungen für ein Engagement der öffentlichen Hand geben", sagte SPD-Chef Norbert Walter-Borjans der "BamS". So müsse der Konzern etwa Arbeitsplätze sichern, die Dividende streichen und dem Staat ein Mitspracherecht gewähren. Die Lufthansa verhandelt nach eigenen Angaben über ein Paket von neun Milliarden Euro.

* WIRECARD kann mit seinem Vorstandsumbau und der Beschneidung der Macht von Konzernchef Markus Braun die erbosten Aktionäre nicht beschwichtigen. Der Großinvestor Deka hält an seiner Forderung nach einem Rücktritt des 50-jährigen Firmenchefs fest, wie Ingo Speich, Leiter des Bereichs Corporate Governance bei der Deka, der Nachrichtenagentur Reuters sagte. "Um die Forderung nach einem Rücktritt von Braun zurückzunehmen, ist es zu früh. Dafür ist nichts aufgeklärt. Bis spätestens zur Hauptversammlung müssen noch einige Fragen geklärt werden." Auch die Aktionärsvereinigung DSW forderte Brauns Rücktritt.

* THYSSENKRUPP-Chefin Martina Merz hat angesichts der Einbußen im Zuge der Corona-Krise mehr Tempo bei der Verbesserung der Geschäfte gefordert. "Die schwierige wirtschaftliche Lage bei Thyssenkrupp wird durch Corona erheblich verschärft", sagte Merz in einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Mitarbeiter-Info. "Das Unternehmen befindet sich in einer ernsten Situation."

* BAHN - Der Bund plant einem Medienbericht zufolge milliardenschwere Stützungen für die Bahn, um dort Folgeschäden aus der Corona-Pandemie auszugleichen. Das berichtete die Funke Mediengruppe unter Berufung auf ein Konzept, das die Bahn mit dem Finanzministerium und dem Verkehrsministerium ausgearbeitet habe. Geplant seien unter anderem eine Eigenkapitalerhöhung und eine Anhebung der Verschuldungsgrenze des bundeseigenen Konzerns. Im Gegenzug sage die Bahn Einsparungen bei Personal- und Sachkosten zu.

* TESLA-Chef Elon Musk reagiert scharf auf die Ankündigung aus Kalifornien, dass der Elektroauto-Pionier sein einziges US-Fahrzeugwerk wegen der Corona-Risiken noch nicht wieder anfahren darf. Tesla werde seinen Konzernsitz und seine künftigen Programme mit sofortiger Wirkung aus Kalifornien abziehen und nach Texas oder Nevada verlegen, twitterte Musk. Auch ließ er die Zukunft des Werks Fremont im kalifornischen Alameda mit seinen rund 10.000 Beschäftigten offen. Das werde davon abhängen, wie dort mit Tesla künftig weiter umgegangen werde.

* TUI-Chef Friedrich Joussen will so schnell wie möglich wieder Urlaubsreisen anbieten. "Wir haben einen Gesundheitscheck für alle Urlaubsziele ausgearbeitet und werden Urlaub nur dort anbieten, wo er auch sicher ist. An erster Stelle steht dann sicherlich Mallorca. Die Hotels dort haben einen Probelauf gemacht, können sofort starten und Gäste aufnehmen", sagte er der "BamS".

* EMIRATES rechnet nach eigenen Angaben mit einer Erholung frühestens in eineinhalb Jahren. Die staatliche Golf-Airline will sich im laufenden Quartal Kredite von Banken sichern, um die Liquidität zu verbessern. Konkrete Summen nannte der Konzern nicht. In einer internen Mitarbeiter-Mail von Chairman Scheich Achmed bin Said, die Reuters vorlag, hieß es, die kommenden Monate seien die schwierigsten in der 35-jährigen Geschichte der Airline.

* USA/ARBEIT - Die im Zuge der Corona-Krise auf den höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg geschnellte US-Arbeitslosenquote dürfte nach Einschätzung von Finanzminister Steven Mnuchin noch steigen. "Die gemeldeten Zahlen werden wahrscheinlich schlimmer, bevor sie besser werden", sagte Mnuchin dem Sender Fox News. Er deutete an, dass im Weißen Haus Gespräche über weitere Fiskalmaßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Belastungen infolge der Pandemie liefen.

* CHINA/VIRUS - China meldet 17 Neuinfektionen. Das entsprich dem höchsten Anstieg seit dem 28. April. Von den offiziell gemeldeten neuen Fällen handelt es sich nach Angaben der Gesundheitskommission bei sieben in der Inneren Mongolei um importierte Fälle. Wuhan, das Epizentrum des Ausbruchs in China, bestätigt fünf neue lokal übertragene COVID-19-Erkrankungen, den höchsten Stand seit dem 11. März.

rtr