"Wir können die Belastungen durch Covid-19 jedoch gut verkraften." Für 2021 peilt der größte Rückerversicherer der Welt einen Gewinn von 2,8 Milliarden Euro an, knapp über dem Niveau von 2019. Diesen Gewinn hatte der Konzern eigentlich schon für dieses Jahr in Aussicht gestellt, die Corona-Krise machte aber einen Strich durch die Rechnung. Erwartet wird für 2020 nun ein Überschuss von 1,2 Milliarden Euro.
"Wir sind operativ sehr gut unterwegs und hätten ohne Covid-19 unser ursprüngliches Ergebnisziel für 2020 erreicht", sagte Jurecka. Für 2021 hat die Münchener Rück insgesamt 650 Millionen Euro an Schäden durch Corona einkalkuliert, davon 100 Millionen Euro bei der Erstversicherungstochter Ergo.
An der Börse sorgte das für Freude: Die Aktien legten um 2,4 Prozent zu und waren einer der größten Dax-Gewinner.
Insgesamt werde die Corona-Pandemie die Münchener Rück in diesem Jahr rund 3,5 Milliarden Euro kosten, erklärte der Finanzchef. Der Rückversicherer muss unter anderem für Absagen von Großveranstaltungen wie Popkonzerte oder die Olympischen Spiel sowie die Schließung von Restaurants und Läden einstehen. Hinzu kommen Auszahlungen aus Lebensversicherungen, für die die Münchener Rück vor allem in den USA einstehen müsse. Darüber hinaus gab es ungewöhnliche viele Hurrikane, Waldbrände und andere Katastrophen wie die Explosion im Hafen von Beirut.
Von den 3,5 Milliarden Euro entfallen dem Konzern zufolge gut drei Milliarden Euro auf die Schaden-Rückversicherung, 360 Millionen auf die Leben-Rückversicherung und 65 Millionen auf Ergo. Teilweise wettmachen lässt sich das durch eine Rendite von drei Prozent auf die eigenen Kapitalanlagen. 2021 dürfte diese auf 2,5 Prozent sinken. Die Beitragseinnahmen sollen im kommenden Jahr auf ein Rekordhoch von 55 Milliarden Euro steigen. 2020 werden voraussichtlich 54 Milliarden Euro erreicht.
Am kommenden Dienstag will die Münchener Rück ihre mittelfristigen Ziele sowie Details zur Geschäftsstrategie präsentieren.
rtr