Der Research-Chef von BullionVault über das Handeln und Lagern von Goldbeständen. Von Stefan Rullkötter
€uro am Sonntag: Sie bezeichnen sich als weltweit größter Online-Anbieter für direktes Anlagegold. Was zeichnet Sie aus?Adrian Ash: BullionVault ermöglicht Privatanlegern den Zugang zum professionellen Edelmetallmarkt. Das ist für Kunden günstiger und sicherer als traditionelle Goldshops für Münzen und kleine Barren.
Woraus soll dieser Preisvorteil resultieren?
Der professionelle Goldmarkt handelt nur große Barren mit garantierter Qualität. Diese "Good Delivery"-Barren mit 12,5 Kilogramm Gewicht lagern in speziellen Tresoren in London, New York, Singapur, Toronto und am Top-Standort Zürich. Unsere Technologie macht diese Barren zum Kauf oder Verkauf schon ab einem Gramm verfügbar. Kunden haben hier online und per Smartphone Zugang, können eigene Kauf- und Verkaufspreise festlegen.
Welche Gebühren fallen für Anleger bei Goldtransaktionen über Ihre Plattform an?
Nutzer bezahlen eine Handelskommission (0,05 bis 0,5 Prozent), wenn sie kaufen oder verkaufen. Zudem fallen monatliche Lagergebühren (0,01 Prozent, mindestens 3,40 Euro) an, inklusive der Versicherung.
Sind ETCs, die Lieferansprüche für physisches Gold verbriefen, da nicht einfacher?
ETCs vermitteln ihre Investition über eine Treuhandfondsstruktur. Die große Mehrheit der Anleger ist damit weiter von jeg- lichem Metall entfernt. Kunden von BullionVault besitzen physisches Gold direkt. Internationale Krisen warten zudem nicht auf die Öffnung der Börse - unsere Nutzer können Gold rund um die Uhr handeln.
Wie wird sich der Goldpreis entwickeln?
Als Handelsplattform möchten wir keine Goldpreisprognosen abgeben. Unsere Kunden gehen aber davon aus, dass der Goldpreis in der zweiten Jahreshälfte weiter steigt. Zu diesem Ergebnis kam eine Nutzerumfrage auf unserem Portal.