Bislang mussten sich ETF-Anleger, die in chinesische Aktien investieren wollten, zwischen A- und H-Aktien entscheiden. Bei den A-Aktien handelt es sich um Unternehmen, die an den Börsen Shanghai und Shenzhen notieren und für ausländische Anleger nur unter bestimmten Voraussetzungen zugänglich sind. H-Aktien hingegen sind an der Hongkong Stock Exchange notiert. Allerdings haben viele Aktien ein Doppellisting in Honkong und an einer der beiden chinesischen Börsen. 28 Unternehmen, die im FTSE China A50 enthalten sind, werden auch in Hongkong gehandelt. Sie machen etwa 65 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des Index aus. Durch den schwierigen Zugang zu den A-Shares ergibt sich oft die paradoxe Situation, dass die in Hongkong gelisteten H-Aktien deutlich günstiger zu haben sind als die in Shanghai und Shenzhen gehandelten.
Derzeit beträgt der Abschlag knapp 30 Prozent. Beim neuen db X-trackers Harvest FTSE China A-H 50 ETF wird nun jedes Quartal geschaut, welche der doppelt notierten Aktiengattungen günstiger bewertet sind. Diese kommen dann in den neuen Indexfonds. Die restlichen Titel, sind A-Aktien, die nur in China gelistet sind. Der Anteil der A-Aktien beträgt derzeit 44 Prozent. Mit dem FTSE China A-H 50 ETF spekulieren Anleger darauf, dass sich mit der weiteren Öffnung des chinesischen Finanzmarkts auf lange Sicht die Preise der verschiedenen Börsenplätze annähern. Bis dieser Transformationsprozess einsetzt, hat man die direkte Möglichkeit, in die günstigere Anteilsklasse der jeweiligen Aktien zu investieren. Aber auch ungeachtet der Fantasie ist der Index derzeit attraktiv. Die Titel haben ein KGV von gerade einmal sieben und das Kurs-Buchwert-Verhältnis beträgt eins. Zudem sind die Titel mit 3,77 Prozent dividendenstark. Die drei größten Titel sind Ping An Insurance, China Minsheng Banking und Industrial Bank.
Interessanter ETF, der bislang in seiner Art einzigartig ist. Derzeit ist China sehr günstig bewertet. Risikofreudige Anleger steigen ein.