Der britische Konsumgüterriese Unilever rückt nach jahrelanger Schwäche und einer Serie von Enttäuschungen wieder stärker in den Fokus der internationalen Investoren. Der angekündigte Rücktritt von CEO Alan Jope könnte den Weg für eine Aufspaltung oder zumindest Spartenverkäufe frei machen.
Seit Mai sitzt US-Investor Nelson Peltz im Aufsichtsrat von Unilever. Der Aktivist ist angetreten, um den Wert der Gesellschaft für die Aktionäre zu erhöhen. Offensichtlich hat der Druck auf das Management seitdem deutlich zugenommen. Vorstandschef Alan Jope hat angekündigt, sich Ende 2023 in den Ruhestand zu verabschieden. Doch es könnte auch schneller gehen: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird schon vorher ein Nachfolger installiert. Die Suche läuft auf Hochtouren.
Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ein neuer Firmenchef der Agenda von Peltz eher folgen wird als Jope. Der Manager ist seit 30 Jahren bei Unilever dürfte der geforderten Verschlankung der Gesellschaft eher skeptisch gegenüberstehen. Unilever besitzt ein umfangreiches Portfolio an bekannten Marken in unterschiedlichen Sektoren wie Lebensmittel, Kosmetik und Reinigungsmittel. Nicht alles passt gut zusammen. Beim Verkauf oder einer Abspaltung von einzelnen Bereichen könnten Werte gehoben werden.
Die Aktie hält sich in einem miserablen Marktumfeld bereits seit Jahresanfang recht stabil. Die Zahlen fürs dritte Quartal kommen voraussichtlich am 27. Oktober. Allein wegen der Währungseffekte dürften sie gut ausfallen. Der Konzern ist weltweit aktiv und bilanziert in Britischen Pfund. Die aktuelle Schwäche der britischen Währung dürfte die Zahlen zumindest optisch sehr stark aussehen lassen. Eine ausführliche Analyse zu Unilever lesen Sie nächsten Donnerstag in der Printausgabe von BÖRSE ONLINE (Heft 40/2022).