Im Streit um ihren sogenannten Impact-Rechner hat die Deka Bank eingelenkt und Unterlassungsansprüche der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg anerkannt. Mit diesem Schritt entzieht sich das Institut einer gerichtlichen Klärung, die die Konsumentenschützer angestrebt hatten.
Stein des Anstoßes war ein Onlinetool, mit dem die Fondsgesellschaft der Sparkassen die positiven Wirkungen ihres Publikumsfonds Deka-Nachhaltigkeit Impact Aktien herausstreichen wollte. Mithilfe eines "Impact-Rechners" sollten Anleger die positiven ökologischen Effekte für eine konkrete Anlagesumme ausrechnen können. Wer beispielsweise 10.000 Euro investiere, würde damit 6,71 Tonnen Abfall einsparen oder 42.837 Liter Wasser aufbereiten.
Solche Angaben werteten die Verbraucherschützer als irreführende Werbung und mahnten die Deka Bank im Februar ab. Nachdem das Institut daraufhin keine Unterlassungserklärung abgeben wollte, sollte der Fall vor dem Landgericht Frankfurt verhandelt werden. Nun wurde die für Mitte April terminierte Gerichtsverhandlung aufgehoben.
In ihrer Klage hatte die Verbraucherzentrale beanstandet, dass die mit konkreten Zahlen dargestellte Nachhaltigkeitswirkung lediglich auf Schätzungen beruhte, was erst in einem methodischen Hinweis auf einer Unterseite erklärt wurde. Zudem sei nicht einmal die Wirkung aller in den Fonds einbezogenen Unternehmen berücksichtigt worden.
In einem Interview mit dem "Handelsblatt" erklärte Matthias Danne, Chef des Asset Managements der Deka: "Unsere Anleger wollen möglichst konkret wissen, wie nachhaltige Geldanlage wirkt." Zu diesem Zweck habe man den Impact-Rechner auf die Internetseite gestellt. Der Input sei vom renommierten Anbieter MSCI ESG Research gekommen.
Die Konsumentenschützer indes finden Werbung mit Investoren-Impact bei als nachhaltig beworbenen Geldanlagen generell problematisch. "Wenn in ein Unternehmen investiert wird, das beispielsweise im Verhältnis zu anderen Unternehmen weniger Müll produziert, kann noch keine Rede davon sein, dass diese Differenz dann eingesparter Müll sei", sagt Niels Nauhauser, Abteilungsleiter der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. "Erst recht wird diese Einsparung nicht durch den Kauf der Aktien des Unternehmens verursacht."
Junges Portfolio: Der Fonds ist seit Juni 2020 auf dem Markt und investiert weltweit in nachhaltige Titel. Bisher liefert der Fonds sehr gute Ergebnisse, Für eine Bewertung ist die Historie zu kurz.