Derzeit ist Korea vor allem wegen Kim Jong-un in den Schlagzeilen. Nordkoreas Diktator versteht es, verbal Angst zu verbreiten. Der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea lenkt von der guten Lage im Süden ab.
Trotz der politischen Spannungen lassen sich weder Wirtschaft noch Börse davon beeindrucken und präsentieren sich sehr robust. Langfristig gehört die Börse in Seoul sowieso zu den erfolgreichsten überhaupt. In den vergangenen 20 Jahren erzielte der MSCI Korea Index eine Gesamtrendite von 1785 beziehungsweise 15,8 Prozent pro Jahr.
Da konnten die anderen MSCI-Indizes wie der MSCI World oder Emerging Markets bei Weitem nicht mithalten. Daher hat der südkoreanische Aktienmarkt auch viele Fans unter den Emerging-Markets-Managern.
James Syme von Jo Hambro Capital hat den Markt deutlich übergewichtet. Ihn überzeugen vor allem die stabile Währung, attraktive Aktienmarktbewertungen und eine massive Corporate-Governance-Reform. Das sind für Syme tolle Aussichten für eine verlockende Top-Down-Entwicklung.
Syme hat etwa Samsung mit mehr als neun Prozent gewichtet. Im MSCI Korea Index ist der Titel sogar mit 27 Prozent gewichtet. Solange die Samsung Aktie so gut läuft wie in den vergangenen Jahren, ist dies kein Nachteil.
Allerdings haben ETF-Freunde bei Indexfonds auf die Seouler Börse keine Wahl. Es gibt nur ETFs - wie den iShares MSCI Korea - auf den MSCI-Index. Insgesamt sind in dem Index 113 Titel enthalten. Das KGV der südkoreanischen Börse ist mit gut zehn sehr günstig. Die Dividendenrendite liegt mit 1,5 Prozent sehr niedrig. Doch macht die Regierung seit einiger Zeit Druck und ermuntert die Firmen, mehr auszuschütten. Denn die Quoten sind etwa bei Samsung mit knapp 15 Prozent des Gewinns sehr niedrig. Normal sind etwa 50 Prozent.
Fazit: Langfristig wird Südkoreas Börse auch weiterhin überzeugen. Denn nach wie vor ist sie günstig, und dort haben viele führende Firmen ihren Sitz.