Das Ausbleiben einer weiteren Lockerung der japanischen Geldpolitik hat die Anleger am US-Aktienmarkt am Donnerstag verstimmt. Bei der amerikanischen Notenbank Fed bemängelten Börsianer zudem fehlende Hinweise auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,5 Prozent tiefer bei 17.949 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 fiel um 0,4 Prozent auf 2087 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,1 Prozent auf 4858 Punkte.

Trotz Konjunkturflaute öffnete die Bank von Japan die Geldschleusen nicht weiter. Börsianer hatten auf eine Senkung der Kreditzinsen auf unter null Prozent und neue Geldspritzen spekuliert. Der Leitindex der Börse Tokio brach daraufhin um 3,6 Prozent ein, die japanische Währung wertete kräftig auf. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die am Mittwoch die Zinsen nicht angetastet hatte, dürfte sich indes durch schwache Konjunkturdaten in ihrer vorsichtigen Haltung bestätigt sehen. Die Wirtschaftsleistung legte von Januar bis März aufs Jahr hochgerechnet nur noch um 0,5 Prozent statt der von Analysten erwarteten 0,7 Prozent zu.

Bei den Einzelwerten kletterten die Aktien von Facebook dank eines verdreifachten Gewinns des Konzerns um mehr als zehn Prozent auf ein Rekordhoch von 120,62 Dollar. Aktien von Ford lagen ein Prozent höher, nachdem der Autokonzern einen Rekordgewinn eingefahren hat. Ebenfalls im Fokus standen Aktien von Abbott Laboratories, die mehr als sieben Prozent abgaben. Der Pharmakonzern verstärkt mit dem 25 Milliarden Dollar schweren Zukauf der Firma St. Jude Medical sein Medizintechnik-Geschäft. Aktien von St. Jude schossen um mehr als 25 Prozent in die Höhe.

Reuters