Die Deutschen mögen das Drama. Da taucht in China ein neues Virus auf, und die Medien berichten darüber, als ob die Pest zurückgekehrt sei. Da zieht wie in jedem Jahr ein Wintersturm herauf, und die Deutsche Bahn stellt den gesamten Fernverkehr ein. Da nutzt die AfD die Konstellation im Thüringer Landtag, und die etablierten Parteien lassen sich in die Selbstblockade manövrieren. Da haben einige Parteifreunde eigene Ambitionen und Meinungen, und die CDU-Parteivorsitzende wirft hin. Was ist los in diesem Land?
An den Rohstoffmärkten zeigt sich die Sorge, dass die Maßnahmen zur Abwehr des Coronavirus doch stärkere Bremsspuren in der globalen Konjunktur hinterlassen. Öl wird von Woche zu Woche billiger, der Kupferpreis - ein klassischer Frühindikator - hat den tiefsten Stand seit drei Jahren erreicht. Weniger Nachfrage nach Rohstoffen, schwächere Konjunktur, so die Logik.
Donald Trump hatte eine der besten Wochen seiner Amtszeit. Erst blamierte sich die Oppositionsführerin, als sie das Manuskript seiner Rede zur Lage der Nation vor laufenden Kameras zerriss, dann wurde er im Impeachment-Verfahren freigesprochen, schließlich lachte ganz Amerika über die Demokraten, die mehrere Tage brauchten, um die Stimmen bei den Vorwahlen in Iowa zusammenzuzählen. Und dann erzielt er derzeit noch die höchsten Zustimmungswerte seit Beginn seiner Präsidentschaft. Auch wenn vielen in Europa das nicht passt, es scheint alles auf eine zweite Amtszeit hinauszulaufen.
Daimler hat angekündigt, 15.000 Leute zu entlassen. Diesmal geht es auch den Angestellten im mittleren Management an den Kragen. Delayering nennt sich das in der Managersprache - Abbau der Verwaltungs- und Kontrolljobs, deren Inhaber noch bis vor Kurzem glaubten, eine Lebenszeitstellung zu haben. Da kann man nur hoffen, dass die Entfachung einer neuen Dynamik, die man sich davon erhofft, auch zu einer schnellen Verbesserung der Zahlen führt.