Eine interessante Lesefrucht aus der "Financial Times". Die Kollegen berichten über eine neue Studie von Scientific Beta, die mit dem Glauben aufräumt, nachhaltige Investments erbrächten eine höhere Rendite als andere Anlagen. Das wäre auch zu schön, um wahr zu sein. Wer auch ohne das Renditemärchen nachhaltig investieren will, soll das ruhig tun. Schließlich beruhigt man das Gewissen. Aber das Vorgehen garantiert nicht, dass man mehr verdient.
Mit Nachhaltigkeit hat - zumindest zum Teil - auch die jüngste Achterbahnfahrt des Bitcoin zu tun. Die durch Tesla-Chef Elon Musk angestoßene neuerliche Debatte um den enormen Energieverbrauch des sogenannten "Mining" brachte die Kryptowährung unter Druck. Der Preis brach um fast ein Drittel auf gut 24 000 Euro ein, um dann in 24 Stunden mehr oder weniger unerklärlich wieder auf 33 000 Euro zu steigen. Einen langfristig größeren Effekt dürfte eine Verordnung der chinesischen Zentralbank haben, die der Finanzbranche die Annahme virtueller Währungen untersagt. So werden Bitcoin und Co auf absehbare Zeit keine echte Währung. Die fälschungssichere dezentrale Technik auf der Blockchain ist indes als Anlagemedium weiter überzeugend. Das ist für den Kurs wichtiger als die Zahlungsmitteleigenschaft.
Am 26. Mai vor 125 Jahren veröffentlichte das "Wall Street Journal" erstmals den von Charles Dow entwickelten "Dow Jones Industrial Average". Entwicklung ist etwas hoch gegriffen; denn Dow addierte einfach die Kurse der jeweils führenden Unternehmen aus den zwölf bedeutendsten Branchen und teilte durch zwölf. Der erste Indexstand lag bei 40,94 Punkten. Sein Allzeittief markierte er zwei Monate später bei 28,48 Punkten. Das All Time High haben wir gerade - 840-mal so hoch wie der Startwert - erlebt. Den größten Tagesanstieg erreichte der Index am 15. März 1933 mit 15,3 Prozent, den größten Tagesverlust am 19. Oktober 1987 mit 25,3 Prozent. General Electric war das letzte Unternehmen aus der Gründungsauswahl, das nach mehr als 120 Jahren aus dem Index abstieg.