von Herausgeber Frank-B. Werner
Vor zehn Jahren startete der Verkauf des iPhones. Bis heute sind weltweit 1,3 Milliarden abgesetzt worden und haben Apple knapp 800 Milliarden Euro Umsatz beschert. Ganze Produktkategorien fielen dem Triumphzug der Smartphones zum Opfer: Navigationsgeräte, Kompaktkameras, Taschenrechner, Wecker sind nur einige Beispiele. Gleichzeitig entstand rund um das anfangs von der Konkurrenz als teures Spielzeug belächelte Gerät ein riesiger neuer Markt: 2,2 Millionen Apps, die über 140 Milliarden Mal heruntergeladen wurden, finden sich im Apple-Store. Sie gehören wiederum zu Firmen, die innerhalb weniger Jahre selbst Milliarden wert geworden sind: Spotify, Instagram, Snapchat, Whatsapp, Uber, selbst Facebook hätten ohne Smartphones nicht diesen Markterfolg. Jetzt warten alle auf "The next big thing". Anleger müssen im Auge behalten, ob dieses von den Techgiganten entwickelt wird - oder von einem Nischenspieler, wie Apple vor zehn Jahren.
Am Freitag und Samstag werden sich in Hamburg die Staats- und Regierungschefs der G 20-Staaten versammeln. Ausschreitungen werden sich nicht vermeiden lassen. Die Randalierer versteht man ohnehin nicht, die Anliegen der Demonstranten bleiben aber ebenfalls unverständlich. Erstens ist es immer besser, Politiker besprechen Dinge persönlich; denn umso kleiner ist die Neigung, Auseinandersetzungen zu eskalieren. Und zweitens ist nicht die Marktwirtschaft schuld an Hunger und Elend, sondern diktatorische Cliquenwirtschaften in genau jenen Ländern, aus denen die Menschen zu uns migrieren.
Das Kalkül von Wolfgang Schäuble in Sachen Griechenland ist aufgegangen. Die letzten Meter vor der Sommerpause sollte niemand mit dem komplizierten "Rettungsthema" belastet werden. Und so hat der Haushaltsausschuss die Freigabe der nächsten Kredittranche in Höhe von 8,5 Milliarden Euro still
und leise durchgewinkt. Die Absicht ist klar: Der fortgesetzte Bruch selbst aufgestellter Regeln soll aus dem Wahlkampf rausgehalten werden.