Blumen und Abschiedsworte. Am Donnerstag findet die letzte Sitzung der ­Europäischen Zentralbank unter der Leitung von Mario Draghi statt. Nach dem großen Maßnahmenpaket im September werden keine Beschlüsse erwartet. Draghis dauerhaftes Verdienst bleibt es, die Eurozone mit seinem berühmten "Whatever it takes" - "Was immer es kosten möge" - am 26. Juli 2012 auf einer Konferenz in London dauerhaft stabilisiert zu haben. Tatsächlich liefen nach der Griechenland-Rettung viele Wetten gegen weitere Länder. Nachdem Draghi seine magischen Worte gesprochen hatte, wollte sich niemand mehr mit einer Austrittsspekulation die Finger verbrennen. Dagegen wird als verhängnisvolle Fehlleistung Draghis in die Geschichtsbücher eingehen, es zu­gelassen zu haben, dass sich die Regierungen im Ausnahmezustand einrichteten. Mit der perpetuierten Null- und Negativzinspolitik fehlt der Druck der ­Kapitalmärkte, solide Budgets aufzustellen. Die Sparer zahlen die Zeche. Jede Hoffnung, dass die Nachfolgerin des Italieners, die Französin Christine Lagarde, Grundsätzliches an dieser laxen Politik ändern wird, ist unberechtigt.

Wenig überraschend hat sich der Koalitionsausschuss darauf geeinigt, die Halbzeitbilanz über die Arbeit der GroKo erst nach den Landtagswahlen in Thüringen zu ziehen. Das ist nicht nur wegen der Wahl klug, sondern vor allem deshalb, weil man Anfang November auch den Ausgang des SPD-Mitgliederentscheids über die neue Parteispitze kennt. Wer die GroKo für einen Fehler hält, wird sicher zu einem anderen Ergebnis kommen als ihre Verfechter.

Mit großen Hoffnungen ging im Mai die Uber-Aktie mit etwas über 41 Dollar an die Börse. Knapp ein halbes Jahr später notiert sie bei 29; das Unternehmen entlässt Mitarbeiter und kämpft gegen die Regulierung. Fehlstart.

Der Brexit bleibt natürlich auch in dieser Woche ein großes Thema. Allmählich steuern wir aber tatsächlich auf die Schlussgerade zu.