Die Ölbohrfirma CAToil kommt nicht zur Ruhe: Nach der Übernahme durch den französischen Ölmanager Maurice Dijols erhebt das Unternehmen schwere Vorwürfe gegen das frühere Vorstandsmitglied Anna Brinkmann. Diese habe CAToil am Freitag auch bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien vorgebracht. Ein Sprecher der Behörde bestätigte den Eingang der Unterlangen. Die Staatsanwaltschaft werde die Vorwürfe prüfen und gegebenenfalls Ermittlungen aufnehmen. Anna Brinkmann selbst war zunächst nicht für einen Stellungnahme zu erreichen.
Sie galt als Widersacherin des nunmehrigen Mehrheitsaktionärs Dijols, nachdem dieser vergangenes Jahr überraschend bei der Firma eingestiegen war. Mittlerweile hat sie das Unternehmen jedoch verlassen und sich auch von ihrem Aktienanteil von knapp elf Prozent getrennt.
CAToil wirft ihr nun Untreue vor: Das Unternehmen habe den Kauf etwa von Anlagen und Maschinen über Zwischengesellschaften abgewickelt, "die nicht dem Konzern angehörten und die von den Beschaffungsvorgängen in zweistelliger Millionenhöhe profitiert hatten", erklärte CAToil. Es bestehe "der dringende Verdacht", dass Brinkmann über diese Gesellschaften verfüge und CAToil geschädigt wurde, hieß es in der Mitteilung.
Reuters